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Klimawandel und Terrorismus: Eine neue politische Agenda?

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Veröffentlicht: 19 Dezember 2006 (GMT+10)
Quelle: wikipedia.orgCyclone Catarina

Trotz düsterer Prognosen mit Hinblick auf das Jahr 2005 ging die [atlantische] Hurrikan-Saison 2006 zu Ende, ohne dass ein einziger Hurrikan die Küste der USA erreicht hätte. Der vorherzusehende „Schuldige“ war diesmal ein früh beginnender El Niño,1,2 eine warme Strömung im Pazifik, die manchmal am Weihnachtstag entlang der Nordwestküste von Südamerika entsteht (El Niño bedeutet auf Spanisch „Das Kind“, gemeint ist das Christuskind) und die Wetterbedingungen im östlichen Pazifik erheblich beeinflusst. Dadurch ändert sich die Stärke der Nordost-Passatwinde über dem Atlantik, was wiederum Einfluss auf die Bahn der Hurrikane hat. In Jahren mit El Niño sind die Passatwinde im Atlantik stärker und neigen dazu, die Hurrikane weiter Richtung Osten zu drängen, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Küstenberührungen abnimmt.

Die Auslösemechanismen von El Niño sind noch nicht gut verstanden, aber es scheint eine Verbindung zur Tiefsee-Wasserzirkulation im Pazifischen Ozean zu geben, welche Teil eines globalen Zirkulationssystems ist, auch bekannt als Thermohaline Zirkulation.3 In Jahren ohne El Niño schieben die Südost-Passatwinde im tropischen Pazifik warmes Wasser nach Westen, so dass das Meer rund um Indonesien etwa 0,5 Meter höher ist als in der Nähe der Küste von Ecuador!2 Kaltes, nährstoffreiches Wasser aus der Tiefsee steigt an Südamerikas Küste hoch und erhöht dadurch massiv die Bio-Produktivität dieser Gewässer. Das kalte Wasser begrenzt auch die Niederschlagsmenge in Nord- und Südamerika, während das wärmere Wasser im westlichen Pazifik Niederschläge und ganz allgemein ein feuchtes Klima in Südostasien und im Nordosten Australiens verursacht. In Jahren mit El Niño ist die Situation umgekehrt: in Nord- und Südamerika gibt es Regenfälle und Überschwemmungen, während im Westen des Pazifischen Ozeans Dürren auftreten (wie z.B. die Dürre in Australien in den Jahren 1982-83).

Die Thermohaline Zirkulation ist weit davon entfernt, verstanden zu sein, und aus diesem Grund liegen zuverlässige, langfristige Prognosen immer noch in weiter Ferne. Es ist jedoch ziemlich gut dokumentiert, dass dieses Zirkulationssystem (das etwa 20-mal mehr Wasser als alle Flüsse der Erde bewegt) der wahre Motor für das Klima der Erde ist, und durch die Salinität (den Salzgehalt in den Ozeanen) gesteuert wird. Ereignisse wie die Agassiz-See-Flut4 in Nordamerika zu Beginn des Holozäns (d.h. eine schlagartige Entleerung eines gigantischen Süsswassersees in den Atlantik und Pazifik, die gegen Ende der Eiszeit stattfand, Anm. d. Übersetzers) haben das Zirkulationssystem maßgeblich beeinflusst und eine Epoche mit dramatischer Abkühlung verursacht, die auch als Jüngere Dryaszeit5 bekannt ist. Kürzlich wurde die Ursache für eine weitere, ähnliche Epoche festgestellt: der katastrophische Abfluss eines riesigen Süßwassersees unter der Eisdecke der Antarktis.6 Wenn erhebliche Mengen an Frischwasser plötzlich in die Thermohaline Zirkulation abgegeben werden, wird das System gestört und es kommt zu einer Phase mit starker Klimaabkühlung. So etwas könnte erneut auftreten, wenn der Wostok-See7 (größer als Lake Ontario), der 3600 Meter unter der Eisoberfläche liegt, plötzlich ins Meer ablaufen würde. So ein Ereignis kann mitten in einer Phase mit globaler Erwärmung stattfinden; wenn es aber einträfe, würde der Trend sofort umgekehrt: es käme zu einer dramatischen globalen Abkühlung! Dies demonstriert auch einen sehr wichtigen Aspekt von Gottes Schöpfung, nämlich die Fähigkeit der Selbstregulation (in unserem Fall das Aufrechterhalten konstanter Klimabedingungen) mit Hilfe dynamischer Mechanismen, die ähnlich wie Rückkopplungsschleifen funktionieren.

In einer bahnbrechenden Arbeit aus dem Jahr 1987 hat ein Team von Wissenschaftlern8 eine solche Rückkopplungsschleife offengelegt. Die meisten Wolken unseres Planeten bilden sich infolge von winzigen Sulfatpartikeln (Wolkenkondensationskeimen), die von bestimmten Phytoplankton-Arten im Meer erzeugt werden. Eine globale Erwärmung würde die Menge des Phytoplanktons erhöhen, was zu mehr Wolkenbildung führen würde. Mehr Wolken würden die Albedo (wie hell bzw. weiß unser Planet aus dem Weltall erscheint bzw. sein Rückstrahlvermögen) erhöhen, so dass – vorausgesetzt alles andere bliebe gleich – ein größerer Teil der einfallenden Sonnenstrahlung zurück in den Weltraum reflektiert würde. Demzufolge würde man eine globale Abkühlung erwarten, was zu weniger Phytoplankton führen würde, damit wieder zu weniger Wolken, usw…

Angesichts all dessen muss man sich fragen, wie sich Wissenschaftler in ihren düsteren Prognosen in Bezug auf den globalen Klimawandel in der nahen Zukunft so sicher sein können! Ihre apokalyptischen Vorhersagen, die sie als Gewissheiten verkünden, haben sogar einige Politiker dazu gebracht, die Grundprinzipien der Demokratie zu untergraben. So hat die (ehem., Anm. d. Übers.) britische Außenministerin Margaret Beckett Klimawandel-Skeptiker mit Terroristen verglichen9. Man fragt sich, was aus der Redefreiheit geworden ist. Schließlich stellen viele Skeptiker die globale Erwärmung nicht in Frage, sondern bezweifeln nur, dass der Mensch dabei eine entscheidende Rolle spielt. Und in der Tat: Es ist ziemlich gut dokumentiert, dass die globale Erwärmung viele natürliche Ursachen hat10. Christen wurden wiederholt beschuldigt, die globale Erwärmung zu leugnen, weil sie glauben, dass Gott als Schöpfer und Herr des Universums sich um seine Schöpfung kümmern und irgendwie die Auswirkungen der globalen Erwärmung begrenzen würde. Nun, wie wir gerade gesehen haben, hat Gott tatsächlich Mechanismen in seine Schöpfung eingebaut, die das globale Klima regeln! Aber das bedeutet nicht, dass Christen sich nicht um die kurzfristigen Auswirkungen der globalen Erwärmung kümmern sollten. Gott hat uns geboten, die Natur zu beherrschen, aber das bedeutet nicht, dass er uns eine Freikarte gegeben hat, die schöne Welt, die er uns gegeben hat, zu zerstören oder zu entstellen! Wir sollen gute und liebevolle Verwalter sein. Und das bedeutet auch, dass wir mehr über seine Schöpfung in Erfahrung bringen müssen, damit wir ein besseres Verständnis über ihre Komplexität erlangen und voller Dankbarkeit anerkennen können, dass sie die Majestät Gottes widerspiegelt.

Literaturangaben

  1. http://ww2010.atmos.uiuc.edu/(Gh)/guides/mtr/eln/def.rxml. Zurück zum Text.
  2. http://www.pmel.noaa.gov/tao/elnino/el-nino-story.html. Zurück zum Text.
  3. http://www.pik-potsdam.de/%7Estefan/Publications/Book_chapters/Rahmstorf_EQS_2006.pdf Zurück zum Text.
  4. Lake Agassiz flood https://creation.com/article/4271 Zurück zum Text.
  5. http://en.wikipedia.org/wiki/Younger_Dryas Zurück zum Text.
  6. Lewis, A.R., Marchant, D.R., Kowalewski, D.E., The age and origin of the Labyrith, western Dry Valleys, Antarctica: evidence for extensive middle Miocene subglacial floods and freshwater discharge to the Southern Ocean, Geology 34(7):513–516, 2006. Zurück zum Text.
  7. http://www.ldeo.columbia.edu/res/pi/vostok/Report.pdf Zurück zum Text.
  8. Charlson, J.R., Lovelock, J.E., Meinart, O.A., Warren, S.G. Oceanic phytoplankton, atmospheric sulphur, cloud albedo and climate, Nature 326:655–661, 1987. Zurück zum Text.
  9. http://commentisfree.guardian.co.uk/brendan_oneill/2006/11/a_climate_of_censorship.html Zurück zum Text.
  10. https://creation.com/article/4271 Zurück zum Text.

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