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Der Trillersperber

Ein Beispiel sowohl für Design als auch für natürliche Auslese?

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Bildquelle: Dr Lee Soon Taisparrowhawk

Der Trillersperber ist ein eindrucksvoller Vogel. Mit seinen scharfen Augen, den kurzen Flügeln und dem langen Schwanz ist er hervorragend dazu geeignet, schnell durch dichte Wälder fliegen zu können. Mit dem streifenförmigen Tarnmuster auf seinem Unterleib ist er in diesem Habitat kaum zu entdecken, so dass sein Abendessen nichts ahnt, bis es zu spät ist. Kurz gesagt: dieser Vogel ist sehr gut als hochgradig leistungsfähiger Waldjäger konstruiert.1

Der Trillersperber ist ein Raubtier, oder Greifvogel, und er ist tagaktiv. Er misst 29–34 cm in der Länge, Weibchen sind größer als Männchen. Der Großteil seiner Beute sind kleine Vögel. Aber auch größere Vögel, kleine Säugetiere und sogar Insekten gehören zum Speiseplan.

Interessanterweise hortet der Trillersperber übrig gebliebenes Futter für später. Der Vogel sucht geeignete Stellen mit Blättern und Zweigen in den Baumkronen, legt seine Beute vorsichtig ab und drückt sie mit Schnabel und Fängen (Bezeichnung für den Vogelfuß eines Greifvogels, Anm. d. Übers.) fest.2 Er nutzt das Futter in Zeiten, wenn lebende Beute rar ist. Futterhorten ist besonders wichtig in der Brutzeit, wenn mehr Futter gebraucht wird und auch bei kaltem Wetter, wenn das Futter knapp ist.

Futterhorten ist besonders wichtig in der Brutzeit, wenn mehr Futter gebraucht wird

Der Trillersperber lebt in Zentral- und Ostasien. Er brütet im Gebiet von China bis nach Sibirien, um dann in Indonesien und den Philippinen zu überwintern.

Kurz vor dem Brüten baut der Trillersperber ein Nest aus Blättern und Zweigen, meistens in Nadelbäumen. Es wird in der Nähe des Stammes gebaut und ist gut versteckt. Das Vogelpaar bebrütet etwa einen Monat lang 2–5 Eier. Nach dem Schlüpfen dauert es noch einen weiteren Monat, bis der Nachwuchs Federn und Flügelmuskulatur entwickelt hat, um selber fliegen zu können.3 Das nennt man Flüggewerden.

Es müssen viele Eigenschaften zusammenwirken, damit der Trillersperber ein erfolgreicher Jäger sein kann. Die Kombination von relativ kurzen Flügeln und einem langen Schwanz ermöglicht die Manövrierbarkeit im Flug. Eine kleine Flügelspannweite ermöglicht den Flug im dichten Wald. Der lange Schwanz bringt zusätzliche Stabilität. Außerdem kann jede Feder an den Flügelspitzen einzeln angesteuert werden. Das verringert die Turbulenzbildung, erhöht die Flugkontrolle und führt dazu, dass der Vogel sehr gut für die Luftverfolgung konstruiert ist!4

Was wäre, wenn ein Teil dieser Prozesskette nicht sauber funktionieren würde? Der Trillersperber könnte vielleicht sehr schnell durch den Wald fliegen, und das mit ausgezeichneter Sicht und Tarnung, aber mit einem kurzen Schwanz wären Zusammenstöße mit den Bäumen die Folge.

Wir können vernünftigerweise annehmen, dass alle Greifvögel von einigen wenigen erschaffenen ursprünglichen Arten abstammen, oder sogar von einer einzigen.

Man ist versucht, diese nahezu perfekte Eignung für die Jagd im Wald als spezifisches Design für diesen Zweck anzusehen. Aber es kann auch stattdessen ein generelles gutes Design einer ursprünglichen Greifvogel-Art sein, mit einem eingebauten Potential für Veränderung. Wir können vernünftigerweise annehmen, dass alle Greifvögel von einigen wenigen erschaffenen ursprünglichen Arten abstammen, oder sogar von einer einzigen. Die ursprüngliche Art, der Vorfahre des Trillersperbers, könnte mit einigen Eigenschaften, die für alle Umweltbedingungen geeignet waren, geschaffen worden sein — wie z.B. phänomenales Augenlicht und schneller Flug — mit genügend genetischem Spielraum für eine nachfolgende Feinabstimmung an unterschiedliche Umweltbedingungen.

So würden zum Beispiel jene Raubvögel mit Genen, die eine höhere Agilität erlauben, in der Lage sein, in einer bewaldeten Gegend zu überleben und sich fortzupflanzen, und damit eher ihre Gene weiterzugeben als jene, die nicht bereits so ausgestattet sind. Eine Analogie dafür ist die Tatsache, dass alle Menschen in der Regel Melanin besitzen, das für die Braunfärbung der Haut verantwortlich ist. Diejenigen, die genetisch bedingt mehr von dieser Sonnencreme-Chemikalie in ihrer Haut haben, werden in Äquatornähe mit hoher Sonneneinstrahlung besser zurecht kommen. Somit führt die natürliche Auslese in solchen Gegenden dazu, dass Menschen eher dunkle Haut haben. Die Umwelt hat dieses Merkmal „fein abgestimmt“, aber nicht erschaffen (die entsprechenden Gene waren schon da).

Genauso hätten dann die früheren Greifvogel-Generationen Gene sowohl für kurze als auch für lange Schwänze, für kleine und große Flügelspannweiten usw. gehabt, wobei jedes Merkmal von unterschiedlichen Umweltbedingungen bevorzugt worden wäre. So eine Anpassung durch natürliche Auslese (ein tatsächlich stattfindender Prozess,5 der zuerst von Kreationisten beschrieben wurde6) wirkt auf Eigenschaften, die schon vorhanden sind, wobei jede Abstammungsgruppe noch stärker an ihre Umwelt angepasst wird. Evolution hingegen erfordert Selektion, die auf Zufallsmutationen wirkt, um damit die Gesamtheit der erstaunlichen biologischen Maschinerie zu erzeugen — und das nicht nur bei Greifvögeln, sondern bei allen Lebewesen!

Die Wahrscheinlichkeit, dass Mutationen (die ja nichts anderes als genetische Unfälle sind) z. B. in der vermeintlichen Evolution des Fluges all diese Veränderungen genau zum richtigen Zeitpunkt hervorrufen, ist extrem gering.7

Weiterhin wäre das Auftreten nur einiger dieser Veränderungen ohne die anderen Anpassungen ein echter Nachteil — sie würden einfach durch natürliche Selektion eliminiert werden. Die Design-Erklärung, insbesondere zusammen mit der nachgewiesenen Fähigkeit natürlicher Selektion zur feinen Abstimmung auf die Umwelt, ist viel sinnvoller.

Zum Töten konstruiert?

Aber warum sollte Gott so eine höchst-effiziente Tötungsmaschine entworfen haben? Ist das nicht gegen das Wesen eines Gottes, der seine Schöpfung als „sehr gut“ (1. Mose 1,31) bezeichnet? Die Bibel sagt eindeutig, dass es am Anfang keinen Tod und kein Leid gegeben hat, das kam erst später wegen der Sünde. Sogar die Landtiere und die Vögel waren zu Anfang keine Fleischfresser. Die ursprüngliche Schöpfung war wirklich „sehr gut“ (1. Mose 1,30-31).8

Wir wissen, dass der Trillersperber auch Insekten frisst, die im biblischen Sinn keine lebenden Kreaturen oder Nefesch chaja sind.9 Der Trillersperber und auch die anderen Fleischfresser wurden erst nach dem Sündenfall zu Fleischfressern. Es gibt einige Tiere, die scheinbar gut konstruierte Jäger sind, die aber in Wirklichkeit Pflanzen bevorzugen. Einer davon ist der Palmgeier, ein Greifvogel, der seinen scharfen gebogenen Schnabel und seine Krallen nutzt, um sich von Palmfrüchten zu ernähren, wie es sein Name schon andeutet.10

Im Allgemeinen können wir feststellen, dass alles Sterben und Blutvergießen, das wir beobachten, nicht Teil der ursprünglichen Pläne Gottes war.

Wir freuen uns schon auf den Tag, wenn „der Tod nicht mehr sein wird, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ (Offenbarung 21,4)

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Evolution von Dinosauriern zu Vögeln?

Viele Anhänger der Evolutionstheorie glauben, dass Dinosaurier die Vorfahren der heutigen Greifvögel sind.1 Mit dieser Idee sind aber viele Schwierigkeiten verbunden, sodass ihr sogar einige Anhänger der Evolutionstheorie widersprechen. Z.B. bestreitet John Ruben von der Oregon State University, dass überhaupt irgendein Dinosaurier sich zu einer Vogelart entwickelt hat. „Endlich lösen wir uns nun von der konventionellen Vorstellung der letzten 20 Jahre, wonach das Thema erledigt sei, und sich Vögel angeblich aus Dinosauriern entwickelt hätten. Das Problem ist keineswegs gelöst.“, sagte er.2,3

Und so ist es auch kein Wunder, dass Fossilienfunde keinerlei eindeutige Zwischenformen aufweisen, die eine Verbindung zwischen Vögeln und irgendwelchen Reptilien — wie zum Beispiel Dinosaurier — bestätigen würden.

  1. Siehe www.answers.com/article/874134/raptor-birds, Zugegriffen 6 Dezember 2016.
  2. Bird-from-dinosaur theory of evolution challenged: Was it the other way round? sciencedaily.com, 10. Februar 2010.
  3. Kapitel 4 in Sarfati, J., Refuting Evolution, Creation Book Publishers, Powder Springs, GA, 2012, creation.com/refuting-evolution-chapter-4-bird-evolution.

Literaturhinweise und Anmerkungen

  1. Siehe: Japanese sparrowhawk (Accipiter gularis), planetofbirds.com, 27. August 2011. Zurück zum Text.
  2. Siehe: The caching behaviour of Japanese Lesser Sparrowhawks Accipiter gularis during the breeding season, Japanese Journal of Ornithology, 43(1):32–35, 1994; doi: 0.3838/jjo.43.32. Zurück zum Text.
  3. Ref. 1. Zurück zum Text.
  4. Siehe Chanting-goshawks, goshawks , sparrowhawks, hawks, oiseaux-birds.com. Aufgerufen im Mai 2014. Zurück zum Text.
  5. Sarfati, J., The fact of natural selection, 16. November 2014. Zurück zum Text.
  6. Bergman, J., Did Darwin plagiarize his evolution theory? J. Creation 16(3):58–63, 2002. Zurück zum Text.
  7. Mehr über den Vogelflug zu finden in Sarfati, J., Fancy flying from advanced aeronautics, Creation 29(1):37–39, 2006. Zurück zum Text.
  8. Für eine ausführlicherer Diskussion darüber, wie die vielen Angriffs- und Verteidigungsmerkmale der Lebewesen nach dem Sündenfall aufkamen siehe Kapitel 6 in dem Buch The Creation Answers Book von CMI, das als kostenloser pdf-Download zur Verfügung steht. Zurück zum Text.
  9. Pitman, D., Nefesch chaja. “Nefesch chaja” ist eine hebräischer Ausdruck, der mit “lebende Wesen” in 1. Mose übersetzt wird. Zurück zum Text.
  10. Catchpoole, D., The bird of prey that’s not. Zurück zum Text.