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Die Zeit—Kein Freund der Evolution

Unser genetischer Abwärtstrend passt zum Fahrplan der biblischen Schöpfung

von David Catchpole
übersetzt von Markus Blietz

©Philcold | Dreamstime.com der Titanic sinken

Viele Biologen, die die Evolutionstheorie vertreten, sagen, dass sie nicht verstehen können, wie Kreationisten, „sogar vernünftige mit einem Doktortitel in Biologie“1 die Evolution leugnen können, „wenn wir doch erkennen können, wie sich Evolution vor unseren Augen abspielt“. Für sie sind die leicht beobachtbaren genetischen Veränderungen in den Populationen heute lebender Organismen eine ´offensichtliche´ Demonstration der Tatsache, dass Evolution von der Mikrobe bis zum Menschen ein Faktum ist. Sie behaupten, man müsse nur genügend Zeit verstreichen lassen, und dann würden sich all die kleinen, beobachtbaren Veränderungen addieren, und—durch den Filter der natürlichen Selektion—sich schließlich zu den großen Veränderungen kumulieren, um letztlich primitive Lebensformen in Menschen zu verwandeln.

Das klingt logisch. Wo liegt also der Fehler?

Das Problem ist nicht die Anzahl der beobachtbaren Veränderungen, sondern deren Richtung.2

Die beobachtbaren Veränderungen, die die Vertreter der Evolutionstheorie als Beweis für ihr Paradigma anführen—wie z.B. bei Stichlingen,3 Dickhornschafen,4 nordatlantischem Kabeljau,5 Umweltverschmutzungs-resistenten Würmern6 und im Fall von Resistenz gegen Antibiotika und Pestizide,7,8,9—gehen alle in die falsche Richtung. Sie sind das glatte Gegenteil dessen, was Evolution von der Mikrobe bis zum Menschen erfordert.

Das Aufsummieren dieser ´nach unten gerichteten´ Veränderungen kann niemals einen ´nach oben gerichteten“ Fortschritt im Sinne einer Entwicklung vom Frosch zum Menschen hervorbringen.

Außerdem kann die Zeit das Problem nicht lösen—im Gegenteil, das Problem wird umso größer, je mehr Zeit zur Verfügung steht. Die Zeit ist kein Freund der Evolution! Um einen Vergleich aus der Wirtschaft zu verwenden: Wenn ein Lebensmittelladen Tag für Tag einen Netto-Verlust von 1 Euro macht, wird sich das am Ende nicht zu Profit summieren, sondern zum Bankrott.

Leider ist das unser biologisches Schicksal, wie es auch unser wachsendes Verständnis über das menschliche Genom bestätigt.

Unerbittliche Degeneration durch Mutationen

Der renommierte Genetiker und Erfinder der Gen-Kanone, Dr. John Sanford,10 erläutert das Problem in seinem wegweisenden Buch Genetische Entropie und das Geheimnis des Genoms.11 Der unerbittliche Netto-Effekt zufälliger Mutationen (die die Vertreter der Evolutionstheorie als ´Antriebsmotor´ der Evolution betrachten) führt tatsächlich zu Degenerierung oder sogar zu komplettem Funktionsverlust.

Das ist nicht nur die Meinung von Dr. Sanford—die Mehrheit der Genetik-Forscher, unabhängig davon ob Kreationist oder Evolutionist, geht davon aus, dass die Anzahl der Punkt-Mutationen in menschlichen Keimzellen in der Größenordnung von hundert pro Generation liegt.12 Hinzu kommen zusätzliche Mutationen wie z.B. Chromosomen-und mitochondrische Mutationen, die die Situation verschärfen. Alle Beiträge zusammen ergeben einige 1000 Nucleotid Veränderungen pro Person und Generation.

Dr John Sanford
Dr. Sanford´s Augen-öffnendes Buch über unsere degenerierenden Gene schließt mit der guten Nachricht, dass es ein ´Rettungsboot´ gibt:
„Ich glaube, dass der Urheber des Lebens die Macht hat, Tod und Degeneration zu bezwingen. … Er gab uns das Leben ganz am Anfang der Schöpfung und kann uns auch heute noch neues Leben geben. … In Demut lege ich Ihnen nahe, dieses alternative Paradigma in Erwägung zu ziehen, nämlich, dass Jesus unsere einzige, wirkliche Hoffnung ist.“—S. 159 Genetische Entropie und das Geheimnis des Genoms.

Dr. Sanford drückt es so aus: „Jeder von uns ist ein mehrfacher Mutant!“13

Bereits eine (unrealistisch) kleine Mutationsrate von nur einigen wenigen Mutationen pro Person und Generation stellt ein Problem dar. Denn es ist allgemein bekannt, dass die meisten Mutationen mehr oder weniger schädlich sind, und die natürliche Selektion nur ein oder zwei dieser schädlichen Mutationen pro Generation eliminieren kann. Dies hat zur Folge, dass sich schädliche Mutationen in einem Genom der Größe ähnlich wie beim Menschen im Lauf der Zeit anhäufen müssen.14 Eine deutlich größere Mutationsrate (wie bei menschlichen Keimzellen) führt zu einem gewaltigen Problem.

Je länger die Menschheit auf der Erde existiert, desto größer wird das Problem, wobei sich Geburtsfehler und andere offensichtliche Symptome genetischer Degeneration, wie z.B. Krebs, immer mehr häufen. (Krebs ist im Wesentlichen das Ergebnis von Mutationen in unseren Körperzellen. Es mehren sich auch die Hinweise darauf, dass der Alterungsprozess auf die Anhäufung von Mutationen in unseren Körperzellen zurückzuführen ist.)

Die Summe aller Mutationen der Weltbevölkerung (d.h. die genetische Belastung bzw. genetische Gesamtlast) nimmt von Generation zu Generation mit einer so alarmierend hohen Rate zu, dass die evolutionären Genetiker verblüfft sind, warum wir nicht schon längst ausgestorben sind. Zum Beispiel hat der evolutionäre Genetiker Alexey Kondrashov die Frage gestellt: „Warum sind wir nicht schon hundertmal tot?“.15 Die Verwirrung kommt dadurch zustande, dass die Vertreter der Evolutionstheorie glauben, dass es Menschen auf dieser Erde schon seit mindestens 100.000 Jahren gibt (andere Wissenschaftler würden sagen, seit mindestens einer Million Jahren).

Mit anderen Worten: Die Tatsache, dass wir noch nicht ausgestorben sind, deutet darauf hin, dass das menschliche Genom einfach noch nicht genügend Zeit hatte, durch Degeneration ein tödliches Niveau zu erreichen. Dies passt nicht zu der langen Zeitskala der Evolution, und erklärt damit die Ratlosigkeit der Vertreter der Evolutionstheorie.

Für Christen sollte das alles keine große Überraschung sein (Römer 8,21–22). Die Tatsache, dass es uns noch gibt—trotz einer so schnellen Degeneration infolge von Mutationen—ist ein starker Beweis dafür, dass die Bibel mit ihrer nur 6000 Jahre alten Menschheitsgeschichte Recht hat. Nach der Bibel wurden Adam und Eva vor nur ungefähr 200 Generationen mit ´sehr guten´ physischen Körpereigenschaften erschaffen (1. Mose 1,31). Eine weitere Bestätigung für die Bibel besteht darin, dass die Degeneration des menschlichen Genoms in Übereinstimmung steht mit der Abnahme der Langlebigkeit nach dem katastrophischen Bevölkerungseinbruch in der Sintflut (1. Mose 6).16,17 Dies hilft uns auch besser den Zeitpunkt zu verstehen, zu dem Gott Mose anordnete, das Heiraten zwischen nahen Verwandten zu verbieten (3. Mose 18,9 und 20,17 und 5. Mose 27,22): Die Anweisung wurde notwendig, um das Risiko behinderter Nachkommen zu vermeiden, die aufgrund identischer Mutationen genetisch nahe verwandter Eltern zustande kommen können.18

Der „genetischen Kernschmelze“ ins Auge sehen

In aller Klarheit warnt Dr. Sanford in seinem Buch dass „es keine realistische Möglichkeit gibt, Degeneration aufzuhalten“.13 Das sind schlechte Nachrichten—ähnlich wie bei der Titanic, wo es auch hieß, es geht ´abwärts, abwärts, abwärts´; es gibt keine Evolution nach ´oben, oben, oben´! Aber Dr. Sanford lässt sich dadurch nicht abschrecken. Es folgt ein kurzer Auszug von dem, was er in seinem Buch im Abschnitt ´Persönliches Nachwort´ schreibt:

„Einer meiner Leser schrieb mir, dass die Botschaft meines Buchs erschreckend und deprimierend sei. Er verglich mich mit einem sadistischen Steward an Bord der Titanic, der schadenfroh die Neuigkeit verbreitet, dass das Schiff sinkt. Doch dies ist nicht der Fall. In der Tat hasse ich die Folgen der Entropie (Degeneration). Ich hasse es, sie an meinem eigenen Körper zu sehen, am krank werden von mir geliebten Menschen oder an der Behinderung eines neugeborenen Kinds. Ich finde sie absolut schrecklich, aber auch völlig unentrinnbar. Ein echter Schiffs-Steward an Bord der Titanic würde die Verantwortung dafür übernehmen, den Leuten mitzuteilen, dass das Schiff sinkt, selbst wenn ihn einige Menschen dafür hassen. Ich denke, dass ich in genau dieser Lage bin. Verantwortliche Menschen sollten dankbar dafür sein, die schlechten Neuigkeiten zu kennen, damit sie damit konstruktiv umgehen können. Wenn wir all unsere Hoffnung auf ein sinkendes Schiff gesetzt haben, wäre es da nicht angebracht, den Tatsachen ins Auge zu sehen und die falsche Hoffnung aufzugeben? Nur mit einer solchen Einstellung können wir schlechte Neuigkeiten wirklich verstehen. Nur im Licht der schlechten Nachricht können wir die gute Nachricht, dass es nämlich ein Rettungsboot gibt, schätzen lernen.“19

Sie ahnen es wahrscheinlich schon, dass Dr. Sanford im Folgenden mit dem ´Rettungsboot´ Jesus Christus meint. Es gibt jedoch einen großen Unterschied zwischen diesem frei angebotenen ´Rettungsboot´ und den Rettungsbooten der Titanic: Viele Menschen kamen in dem Titanic-Desaster ums Leben, weil es im Wesentlichen zu wenig Platz in den Rettungsbooten gab, um alle Passagiere und die Schiffsmannschaft unterzubringen. Das ´Rettungsboot´ des Urhebers des Lebens20 hat keine derartigen Einschränkungen, mit viel Platz für alle, die dankbar das Rettungsangebot von Jesus annehmen:

Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich dann etwa zu euch gesagt, dass ich dorthin gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?“ (Johannes 14,2)

Literaturnachweise und Bemerkungen

  1. Davon gibt e s viele—siehe creation.com/creation-scientists. Zurück zum Text.
  2. Siehe Wieland, C., The evolution train’s a-comin’ (Sorry, a-goin’—in the wrong direction), Creation 24(2):16–19, 2002. Zurück zum Text.
  3. Süßwasser Stichlinge haben in der Regel weniger Schuppenpanzer-Platten und kürzere Stacheln als die entsprechenden Salzwasser Populationen, von denen sie vermutlich abstammen. Catchpoole, D., The stickleback: evidence of evolution?, 8 September 2009. Zurück zum Text.
  4. Catchpoole, D., Bighorn horns not so big, Creation 32(4):12–14, 2010. Zurück zum Text.
  5. Catchpoole, D., Smaller fish to fry, Creation 30(2):48–49, 2008. Zurück zum Text.
  6. Catchpoole, D., Worm evolution in pollution? Evolution in action turns out to be nothing of the sort, Creation 26(3):54–55, 2004. Zurück zum Text.
  7. Wieland, C., Superbugs not super after all, Creation 20(1):10–13, 1997. Zurück zum Text.
  8. Sarfati, J., Anthrax and antibiotics: Is evolution relevant?, 15 November 2001, updated 8 April 2005. Zurück zum Text.
  9. Catchpoole, D., Pesticide resistance, Creation 33(3):38–40, 2011. Zurück zum Text.
  10. Siehe unser interview mit Dr. Sanford in Creation 30(4):45–47, 2008; creation.com/sanford. Zurück zum Text.
  11. Sanford, J., Genetic Entropy and the Mystery of the Genome, 3rd edition, FMS Publications, New York, 2008. (See review by Truman, R., Journal of Creation 21(1):43–47, 2007; creation.com/sanford-review.) Zurück zum Text.
  12. Die Mutationsraten variieren von Familie zu Familie, Creation 34(2):8, 2012. Zurück zum Text.
  13. Ref. 11, p. 34. Zurück zum Text.
  14. Ey, L., and Batten, D., Weasel, a flexible program for investigating deterministic computer ‘demonstrations’ of evolution, Journal of Creation 16(2):84–88, 2002; https://dl0.creation.com/articles/p091/c09154/j16_2_84-88.pdf. Zurück zum Text.
  15. Kondrashov, A., Contamination of the genome by very slightly deleterious mutations: why have we not died 100 times over? Journal of Theoretical Biology 175(4):583–594, 1995. Zurück zum Text.
  16. Wieland, C., Decreased lifespans: Have we been looking in the right place? Journal of Creation 8(2):138–141, 1994; siehe auch creation.com/900. Zurück zum Text.
  17. Sanford, J.C., The Mystery of Our Declining Genes DVD, CMI, from his presentation at the Creation Supercamp in Australia, 2009. Zurück zum Text.
  18. Catchpoole, D., Church shock: Can you marry your relative?, 14 November 2008. Zurück zum Text.
  19. Ref. 11, p. 158. Zurück zum Text.
  20. D.h. Jesus. (Acts 3:15) Zurück zum Text.

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