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Apollo 8 Astronauten verbanden die Genesis mit Weihnachten

Die NASA forderte sie auf, „etwas Angemessenes zu sagen“ – und das taten sie

von
übersetzt von Werner Traub

Erstmals veröffentlicht: 24 Dezember 2018 (GMT+10)
Neu auf der Homepage vorgestellt: 25 Dezember 2018 (GMT+10)

„Wir, die Mannschaft von Apollo 8, haben eine Botschaft für alle Menschen auf der Erde“.

So begann die Übertragung aus dem Kommandomodul im Mondorbit am 24. Dezember 1968. Das ist jetzt 50 Jahre her!

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Apollo 8 Mannschaft in ihren Raumanzügen, fotografiert am Simulator des Kennedy Space Centers (KSC). Von links nach rechts: James A. Lovell Jr., William A. Anders und Frank Bormann. NASA

1968 war ein Jahr, in dem viele bedeutende Ereignisse stattfanden. Es begann mit der Wahl eines Reformkommunisten in der Tschechoslowakei, was zum „Prager Frühling“ führte, der den Anschein erweckte, als ob die kommunistische Herrschaft in Osteuropa sich dem Ende näherte. Aber von da an ging es bergab und im August besetzten die Sowjets die Tschechoslowakei. Unterdessen brachten die Nordkoreaner ein amerikanisches Spionageschiff, die „USS Pueblo“, auf. Nordvietnam und der Vietkong starteten die „Tet-Offensive“. Martin Luther King und Robert F. Kennedy wurden ermordet. Überall auf der Welt protestierten die Studenten gegen den Vietnamkrieg. In den Straßen von Chicago lieferten sich während des Parteitages der Demokraten Demonstranten heftige Straßenschlachten mit der Polizei. Im Herbst fanden in Mexiko die olympischen Spiele statt und während der amerikanischen Nationalhymne kam es zu einer „Black Power“-Demonstration. Zum Schluß wurde Richard Nixon als Präsident gewählt, was schließlich zum „Watergate-Skandal“ und 1974 zum Rücktritt von Nixon führte. Wie ich schon sagte – ein bedeutendes Jahr.

Im Hintergrund lief mit hohem Einsatz das US-Weltraumprogramm, um das von Präsident John F. Kennedy ausgerufene Ziel „einen Mann auf dem Mond zu landen und ihn wieder sicher zur Erde zu bringen“ zu erfüllen. Nach einem katastrophalen Feuer, das während des Fluges von Apollo 1 in der Kabine ausgebrochen war und die drei Besatzungsmitglieder tötete, waren alle bemannten Flüge bis Oktober 1968 abgesagt worden. Apollo 7 umrundete dann im Oktober 1968 die Erde und startete zum ersten Mal eine öffentliche Live-Sendung einer bemannten Mission.

Apollo 8 sollte planmäßig an Heiligabend 1968 in den Mondorbit eintreten. Mit einer Kamera sollte der erfolgreiche Eintritt in den Mondorbit live übertragen werden. Obwohl schon früher unbemannte Raumschiffe in den Mondorbit eingetreten waren (hauptsächlich, um mögliche Landeplätze für ein Apollo-Raumschiff zu erkunden), war dies nun das erste Mal, daß ein bemanntes Raumschiff dieses Manöver ausführte. Selbst kleinste Fehler hätten zu katastrophalen Ergebnissen führen können.

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Aufnahme durch das Mannschaftsmitglied von Apollo 8, Bill Anders, am 24. Dezember 1968 um 075:49:07 Missionszeit (16:40 UTC, [Anm. d. Ü.: koordinierte Weltzeit]) während des Fluges im Mondorbit, das zeigt, wie die Erde zum dritten Mal hinter dem Mondhorizont „aufgeht“. Anmerkung: Die Erde geht nicht wirklich auf. Der Effekt tritt durch die Bewegung des Apollo-Raumschiffes ein, das sich während der Mondumrundung auch hinter dem Mond befindet und dann wieder nach vorne kommt. Hinter dem Mond ist die Erde nicht sichtbar, taucht dann aber im Laufe des Fluges zur Mondvorderseite wieder auf.

Wie PBS berichtet,1 gab die NASA unter der Bedingung, daß die Mission erfolgreich verlief, die Anweisung, daß die Mannschaft von Apollo 8 während der Life-Übertragung „etwas Angemessenes“ sagen sollte.

Hier ist die Niederschrift dessen, was die Mannschaft sagte:

William Anders:

„Für alle Menschen auf der Erde: die Mannschaft von Apollo 8 möchte Ihnen eine Botschaft senden.

Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.

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United States Briefmarke (Scott #1371) zu Ehren von Apollo 8, der ersten bemannten Mission, die in den Mondorbit eintrat. Das Design basiert auf einem Foto, das die Astronauten aufgenommen haben.

Die Erde aber war wüst und leer und es lag Finsternis auf der Tiefe;

Und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht.

Und Gott sah, daß das Licht gut war; da schied Gott das Licht von der Finsternis.“

Jim Lovell:

„Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der erste Tag.

Und Gott sprach: Es werde eine Ausdehnung inmitten der Wasser, die bilde eine Scheidung zwischen den Wassern! Und Gott machte die Ausdehnung und schied das Wasser unter der Ausdehnung von dem Wasser über der Ausdehnung. Und es geschah so.

Und Gott nannte die Ausdehnung Himmel. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der zweite Tag.“

Frank Bormann:

„Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an einen Ort, damit man das Trockene sehe! Und es geschah so.

Und Gott nannte das Trockene Erde; aber die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, daß es gut war.“

Bormann fügte hinzu: „Wir von der Mannschaft der Apollo 8 schließen mit Gute Nacht, viel Glück, fröhliche Weihnachten und Gott segne Sie alle – alle auf der schönen Erde.“2

(Anders war der Pilot der Mondlandefähre, obwohl diese gar nicht an Bord war, Lovell war der Pilot des Kommandomoduls und Bormann war der Missionskommandant.)

Sie können ein NASA-Video der Übertragung hier sehen. Während diese Worte schon aus sich selbst heraus sehr bewegend sind, ist es wirklich beeindruckend, diese Worte von den drei offensichtlich intelligenten Universitätsabsolventen, hochqualifizierten Männern zu hören, die sie, ohne zu zögern, vortragen während sie durch das Fenster des Raumschiffs auf die Mondlandschaft schauen. Nachdem das Jahr mit dieser bahnbrechenden Apollo-8-Mission und dieser zutiefst positiven Botschaft zu Ende gegangen ist, hat dies den Geist einer Nation - und einer Welt - in Aufruhr versetzt.

Wie hervorragend hatten die Astronauten den Auftrag „etwas Angemessenes“ zu sagen umgesetzt!

Die Idee war jedoch nicht ihre eigene. Während sie sich bemühten, etwas Passendes zu finden, fragte Borman einen Freund, was er davon halten würde. Dieser Freund sprach darüber mit einem befreundeten Reporter, der es seiner Frau gegenüber erwähnte. Sie sagte: „Warum lesen sie nicht einfach aus dem Buch Genesis?“ - und das taten sie mit den Worten, die auf das feuerfeste Papier ihres Flugplans geschrieben waren. Offensichtlich verstanden diese Frau und diese Astronauten, letztere aus ihrem Blickwinkel aus dem Kommandomodul, die Realität von Römer 1,20.

Leider hielt nicht jeder diese Worte für angemessen. Madalyn Murray O’Hair, ein prominenter Atheist, verklagte die US-Regierung und machte einen Verstoß gegen den Ersten Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung geltend.3 Der Fall wurde in allen Instanzen abgewiesen.4

Wie sich die Dinge in nur 50 Jahren verändert haben

Die spätere und jetzt ehemalige Astronautin Julie Payette verspottete in einer Rede kurz nach ihrer Ernennung zum Generalgouverneur Kanadas diejenigen, die die Überzeugungen, wie sie in den Worten der drei Astronauten zum Ausdruck kamen, teilten. Sie sagte: „Wir diskutieren tatsächlich immer noch die Frage, ob das Leben durch einen Gott geschaffen oder aus einem natürlichen Prozeß heraus entstanden ist und ob es sich – oh mein Gott – möglicherweise sogar um einen zufälligen Prozeß gehandelt haben könnte.“5 Atheisten benutzen die Gerichte und Regierungen routinemäßig und erfolgreich, um - besonders in den Schulen - die Erwähnung der in der Genesis verkörperten Wahrheiten zu verhindern. Und versierte Wissenschaftler, die unbestritten zum Wohl der Gesellschaft beitragen, werden aufgrund ihres Glaubens an diese Wahrheiten nicht als Wissenschaftler anerkannt.

Es ist, als würde sich die Zeit vor der Sintflut wiederholen, als „die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse,“ (1Mo 6,5) oder als „Jeder getan hat, was in seinen eigenen Augen richtig war“ (Ri 17,6; 21,25).

Und trotzdem gibt uns Gott reichlich von seiner Liebe. „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat“ (Joh 3,16).

Es ist die Ankunft dieses Geschenks, das Christen zu Weihnachten feiern.

„Es geschah aber, während sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, daß sie gebären sollte. Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen, und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in die Krippe, weil für sie kein Raum war in der Herberge“ (Lk 2,6-7).

„Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die dem ganzen Volk widerfahren soll. Denn euch ist heute in der Stadt Davids der Retter geboren, welcher ist Christus, der Herr“ (Lk 2,10-11).

„Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Herrlichkeit ist bei Gott in der Höhe und Friede auf Erden, und unter den Menschen Gottes Wohlgefallen!“ (Lk 2,13-14).

„Und die Hirten kehrten wieder um und priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war“ (Lk 2,20).

„Denn ein Kind ist uns geboren,

ein Sohn ist uns gegeben;

und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter;

und man nennt seinen Namen:

Wunderbarer Ratgeber, starker Gott,

Ewig-Vater, Friedefürst“ (Jes 9,5)

Wir von der Mannschaft CMI schließen jetzt mit Gute Nacht, Gesundheit, fröhliche Weihnachten und Gott segne Sie alle – alle auf der schönen Erde.

Quellen und Anmerkungen

  1. Fernsehübertragungen von Apollo 8: pbs.org/wgbh/americanexperience/features/moon-telecasts-apollo-8/, abgerufen am 26.11.2018. Zurück zum Text.
  2. Die Apollo 8 Weihnachtsbotschaft, nssdc.gsfc.nasa.gov/planetary/lunar/apollo8_xmas.html, abgerufen am 26.11.2018. Zurück zum Text.
  3. Der Text des 1. Zusatzes zur amerikanischen Verfassung lautet: „„Der Kongress soll kein Gesetz erlassen, das eine Einrichtung einer Religion zum Gegenstand hat oder deren freie Ausübung beschränkt, oder eines, das Rede- und Pressefreiheit oder das Recht des Volkes, sich friedlich zu versammeln und an die Regierung eine Petition zur Abstellung von Mißständen zu richten, einschränkt.“ https://www.law.cornell.edu/constitution/first_amendment, abgerufen am 26.11.2018. Zurück zum Text.
  4. O'HAIR v. PAINE, 397 U.S. 531 (1970), supreme.justia.com/cases/federal/us/397/531/, abgerufen am 26.11.2018. Zurück zum Text.
  5. Julie Payette versucht, sich mit Kommentaren zum Klimawandel, zur Astrologie und göttlichen Eingriffen in die Welt interessant zu machen. cbc.ca/news/politics/julie-payette-climate-divine-intervention-analysis-wherry-1.4383734, abgerufen am 26.11.2018. Zurück zum Text.