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Indexfossilien – im Ernst?

Index: Substantiv; ein Zeiger, ein Indikator, etwas, das hervorsticht

von
übersetzt von Markus Blietz

fossil©iStockPhoto.com/antb

Evolutionistische Paläontologen [Wissenschaftler, die sich mit den Lebewesen der Vergangenheit befassen, Anm. d. Übers.] verwenden „Indexfossilien“ bzw. „Leitfossilien“ , um einer Schicht von Sedimentgestein und den damit verbundenen Fossilien ein Alter zuzuordnen.

Die Evolutionstheorie geht davon aus, dass sich ein bestimmtes Lebewesen aus seinen Vorfahren entwickelte, eine Zeit lang erfolgreich lebte und dann ausstarb, als seine Nachkommen bessere Überlebensmöglichkeiten entwickelten. Mit anderen Worten, diese Kreatur hatte eine definierte „evolutionäre Lebensspanne“. Man wird vielleicht sagen: „Es hat im Devon-Zeitalter gelebt“. Zum Beispiel „wissen“ wir doch alle, dass die Dinosaurier sich vor etwa 230 Millionen Jahren „entwickelten“ und vor 65 Millionen Jahren ausstarben, nicht wahr?

Aber wissen wir das wirklich? Um so etwas zu „wissen“, muss man nämlich erst einmal zwei Annahmen machen.

Annahmen

Die erste Annahme besteht darin, dass man Fossilien und Gesteinen durch verschiedene wissenschaftliche Verfahren direkt ein genaues „Alter“ zuordnen kann. Allerdings: Wie genau die Messungen der chemischen Bestandteile in den Gesteinen auch immer sind, gibt es keine Möglichkeit, ein Datierungsverfahren für angeblich prähistorische Ereignisse zu kalibrieren.1 Obwohl Paläontologen versuchen, diesen wissenschaftlichen Messungen einen Sinn zu geben, sind die „Alter“, die sie den Gesteinen zuordnen, in Wirklichkeit abhängig von den in ihnen gefundenen Fossilien.

Wenn zum Beispiel Dinosaurierfossilien in einer Gesteinsschicht gefunden werden, wird angenommen, dass die Gesteine mindestens 65 Millionen Jahre alt sind. Wenn daher eine radiometrische Altersbestimmung ein Alter von nur 40 Millionen Jahren anzeigt, wird das so interpretiert, dass man es hier nicht mit dem Alter des Gesteins selbst, sondern einem späteren geologischen Prozess zu tun hat, also einer geologischen Störung, Umschichtung oder Kontamination. Die Fossilien haben immer das letzte Wort, und nicht die vermeintlich objektive radiometrische Datierung!2 [Radiometrische Datierungsmethoden machen ihre eigenen, evolutionistischen Annahmen – ohne diese würden sich niemals die angegebenen Jahrmillionen und Jahrmilliarden ergeben; Anm. d. Übers.]

Die zweite Annahme besteht aus zwei sich ergänzenden Teilen. Erstens wird für die Schichten unter- und oberhalb („vor“ und „nach“) des Bereichs, in dem Fossilien eines bestimmten Lebewesens auftauchen, angenommen, dass das Lebewesen zu diesem Zeitpunkt nicht existierte. Evolutionisten würden sagen, dass es sich noch gar nicht entwickelt hat oder dass es bereits ausgestorben ist. Zweitens geht man davon aus, dass ein Fossil, das man häufig in Gesteinen eines bestimmten „Alters“ findet, ein Indikator- oder „Indexfossil“ für Gesteine dieses Alters ist. Mit anderen Worten: Gesteine, die Fossilien dieser Kreatur enthalten, müssen dieses „Alter“ haben, und das gilt auch für alle assoziierten Fossilien in derselben Schicht.

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Graphtolithen, Fossilien kolonialer Meereslebewesen, werden häufig als Indexfossilien verwendet.

Aber können wir sicher sein, dass ein Lebewesen, das nicht in den Fossilien einer Gesteinsschicht auftaucht, damals nicht existierte? Nein, das können wir nicht.

Denken Sie nur an die vielen so genannten „lebenden Fossilien“, Lebewesen, deren Fossilien nur in älteren Gesteinsschichten gefunden werden, aber dennoch heute lebend vorzufinden sind. Ein berühmtes Beispiel ist der Quastenflosser, ein Fisch, der vor angeblich 65 Millionen Jahren ausgestorben sein soll, weil er seitdem im Fossilienbericht fehlt. Doch 1938 wurde entdeckt, dass er noch am Leben ist. In ähnlicher Weise stellen die jüngsten Entdeckungen der letzten zwei Jahrzehnte von Dinosaurierknochen, die noch flexibles Gewebe sowie Blutzellen enthielten, die Vorstellung in Frage, dass die Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren von der Erde verschwanden.3

Diese Beispiele zeigen die Unbrauchbarkeit dieser Annahme. Die Tatsache, dass ein Organismus nicht in den Fossilien gefunden wird, schließt nicht aus, dass er nicht doch woanders auf der Erde am Leben war. Beispielsweise tauchen „alte“ und „primitive“ Organismen (Seelilien, Moose, Stromatolithen usw.) schon sehr früh im Fossilienbericht auf und leben in unserer heutigen Welt weiter, aber man findet sie dennoch nicht auf allen Ebenen der geologischen Säule. Evolutionisten selbst erkennen dies sogar an mittels des Ausspruchs: „Fehlende Beweise sind kein Beweis für das Fehlen.“

Die Bereiche werden immer größer

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Links: Teil des „evolutionären Baums“ der Dinosaurier (Sauropoden).8 - Rechts: Der „Baum“ verschwindet, wenn diejenigen Bereiche entfernt werden, für die es keine fossilen Beweise gibt!

Dies sollte uns warnen, dass wir nicht davon ausgehen können, dass die einem „In­dex­fos­sil“ zu­ge­wie­se­nen Alter etwas mit seiner tat­säch­li­chen Exis­tenz­zeit­span­ne zu tun haben. Fossilien, die „deplatziert“ (oder „ver­scho­ben“) sind, sind nicht selten.4 Dazu gehören z. B. in China gefundene fossile Fische, die Millionen von Jahren älter sind als bisher angenommen.5 Solche Entdeckungen werden jedoch nicht als „deplatziert“ bezeichnet, sondern sie werden einfach durch eine Vergrößerung der fossilen Reichweite des Organismus berücksichtigt. Folglich nahm die „evolutionäre Lebensspanne“, die die Evolutionisten vielen Indexfossilien zuweisen, ständig zu, als man immer mehr Exemplare in Gesteinen unterschiedlichen „Alters“ fand.6

Ein weiterer Faktor, der die von diesen Datierungsmethoden produzierten Altersangaben in der Größenordnung von Jahrmillionen in Frage stellt, ist das Fehlen von evolutionären Veränderungen in vielen Organismen über diese riesigen Zeiträume hinweg, ein Phänomen, dem sogar ein eigener Name gegeben wurde: „Stasis“. Wie kommt es z. B., dass sich Seelilien und der Quastenflosser in den angeblichen Millionen von Jahren nicht weiterentwickelt haben? Veränderungen würde den Lauf der Zeit anzeigen. Ein Mangel an Veränderung hingegen lässt Zweifel an der Vorstellung aufkommen, dass Millionen von Jahren vergangen sind und dass Evolution überhaupt stattgefunden hat.

Bei der Interpretation der Fossilien gehen die Evolutionsgeologen davon aus, dass Tiere über Millionen von Jahren entstanden sind und dass Fossilien, die zusammen vergraben sind (d. h. in der gleichen Gesteinsschicht zu finden sind), zur gleichen Zeit zusammen gelebt haben. Sie gehen davon aus, dass Schichten in verschiedenen Teilen der Welt, die die gleichen Fossilien enthalten, das gleiche Alter haben. Das ist die ganze Idee, die hinter der Verwendung von Indexfossilien steht, um Gesteine auf der ganzen Welt miteinander in Beziehung zu setzen. Aber nehmen wir an, es hätte eine weltweite Flut gegeben. Dann wäre die überwiegende Mehrheit der Fossilien alle in diesem einem Sintflutjahr vergraben worden. Verschiedene Schichten würden Fossilien enthalten, die aus verschiedenen Ökosystemen und nicht aus verschiedenen evolutionären Zeitabschnitten stammen. Die Idee, dass Indexfossilien verschiedene evolutionäre „Alter“ repräsentieren, müsste verworfen werden. Und in der Tat: In der globalen Sintflut würden wir erwarten, dass bestimmte Fossilien manchmal in Schichten desselben „Alters“ in verschiedenen Teilen der Welt vorhanden sind und manchmal fehlen. Wir würden auch erwarten, „Indexfossilien“ in Gesteinen angeblich „falschen“ Alters zu finden.

©iStockphoto.com/hsvrsAmmonites
Ammoniten (im Bild ein Oktopus mit seiner Schale) sind als Leitfossilien bekannt.

In einem typischen Diagramm eines „evolutionären Baums“ wird jedem Lebewesen eine „evolutionäre Lebensspanne“ zugeordnet (siehe oben). Die senkrechte Linie beginnt dort, wo das Lebewesen „erscheint“, und setzt sich fort, entweder bis in die Gegenwart oder bis zu einem Punkt, wo sie abrupt aufhört, was die Evolutionisten als das Aussterben des Geschöpfs deuten. Aber, wie wir gesehen haben, ist es vielleicht gar nicht ausgestorben, sondern lebt einfach heute noch woanders auf der Erde weiter. Es fehlt einfach nur in Teilen des Fossilienberichts. Noch wichtiger aber ist, dass es möglich ist, dass die Kreatur schon existierte, bevor sie überhaupt zum ersten Mal als Fossil auftauchte! Tatsächlich war seine „Art“ von Beginn der Schöpfung an bis zu seinem ersten „Erscheinen“ als Fossil schon lange auf der Erde. Dann „erschien“ es im Fossilienbericht vollständig ausgebildet, ohne „evolutionäre Vorfahren“, genau wie es die Bibel sagt und wie wir es auch tatsächlich in den Gesteinen finden.7

Keine Indikatoren

Was können wir aus all dem ableiten? Im Grunde genommen sind die sogenannten Indexfossilien keine Indexfossilien. Sie sind keine Indikatoren für einen evolutionären Verlauf. Man kann sie auch nicht bedenkenlos als Indikatoren für das Alter einer bestimmten Gesteinsschicht verwenden. Wenn sie überhaupt irgendetwas „anzeigen“, dann, dass Gott die verschiedenen Arten von Tieren und Pflanzen vollständig ausgebildet hat und sie in seinem Weltgericht in der biblischen Sintflut vor etwa 4.500 Jahren begraben hat.

Literaturangaben

  1. Siehe Walker, T., The fatal flaw in radioactive dating, Creation 32(1):20–21, 2010. Zurück zum Text.
  2. Siehe die Argumentation zu dem berühmten Fossil KNM-ER 1470 in Sarfati, J., The Greatest Hoax on Earth? Refuting Dawkins on Evolution, Creation Book Publishers, pp. 194–195, 2010. Zurück zum Text.
  3. Doyle, S., The real Jurassic Park, Creation 30(3):12–15, 2008; creation.com/real-jurassic-park. Zurück zum Text.
  4. Oard, M., Are fossils ever found in the wrong place, Creation 32(3):14–15, 2010, creation.com/fossils-wrong-place. Zurück zum Text.
  5. Walker, T., Slow fish in China, Creation 22(3):38–39, 2000, creation.com/slow-fish-in-china. Zurück zum Text.
  6. Woodmorappe, J., The fossil record: Becoming more random all the time, Journal of Creation 14(1):110–116, 2000; creation.com/fossil-random. Zurück zum Text.
  7. Siehe auch Morris, J.D. and Sherwin, F.J., The Fossil Record, Institute for Creation Research, Dallas, TX, 2010; Sarfati, J., Greatest Hoax on Earth? chs. 8 and 9, Creation Book Publishers, 2010. Zurück zum Text.
  8. Diagramm vom weltbekannten Dinosaurier-Experten Paul Sereno, The evolution of dinosaurs, Science 284: 2137–2147, 1999. Zurück zum Text.