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Weit verstreute Findlinge offenbaren die Sintflut

von
übersetzt von Markus Blietz

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Die Geomorphologie ist ein Fachgebiet, das sich mit den Merkmalen der Erdoberfläche beschäftigt. Sie liefert dramatische Beweise für das Rezessivstadium1 [das Stadium, wo das Wasser sich wieder zurückzog und in die Meere und Seen zurückfloss; Anm. d. Übers.] der Sintflut.2 Die Fluten, die vom Land in die Ozeane strömten, ausgelöst durch das Ansteigen der Berge und das Absinken der Ozeanbecken,3 erodierten gewaltige Mengen an Gestein von den Kontinenten.4 Dieses fließende Wasser hätte das Material über weite Strecken transportiert und dabei die weicheren Felsen pulverisiert und die härteren abgerundet. Wir würden daher erwarten, abgerundetes, hartes Gestein weit entfernt von den Gebirgszügen zu finden, aus denen es stammt. Das ist auch genau das, was wir beobachten, und das Abfließen des Wassers der Sintflut scheint auch die einzige Möglichkeit zu sein, diese Beobachtungen zu erklären.5 Im Folgenden finden Sie einige aufschlussreiche Beispiele.

1. Die nördlichen Rocky Mountains

Quarzit ist ein harter, metamorphosierter [d.h. durch Druck und Temperatur verändert; Anm. d. Übers.] Sandstein, der in Schichten in den westlichen Rocky Mountains in Nordamerika auftaucht, insbesondere in Zentral-/Nord-Idaho, im äußersten Westen Montanas und in Kanada.6 Als sich die Rocky Mountains, die etwa in Nord-Süd-Richtung verlaufen, erhoben, erodierte Wasser hartes Quarzitgestein aus diesen Bergen und verteilte es weit nach Westen und Osten.7 Man findet gut abgerundete Quarzitfelsen aus diesen Regionen in den Rocky Mountains an zahlreichen Orten im Nordwesten der USA und im angrenzenden Kanada. (Wie bei allen unseren Beispielen wird der Ursprungsort durch die Analyse der Gesteinsbeschaffenheit bestimmt und ist daher eine unstrittige Tatsache.) Einige wurden 640 km nach Westen bis zum Pazifik abtransportiert.8 Andere haben eine Reise von über 1.000 km nach Osten bis zu den High Plains im Südwesten Manitobas und North Dakotas angetreten (Abbildung 1).

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Abbildung 1. Die nördlichen Rocky Mountains (USA): Gezeigt ist der Ursprungsort des eingelagerten Quarzits und der Ferntransport von Quarzitgeröllen und -brocken nach Westen und Osten.

Erstaunlicherweise finden sich Quarzit-Kiesel und Quarzit-Felsen auch auf den Gipfeln von vier Gebirgsgruppen: den nördlichen Teton Mountains im Nordwesten von Wyoming (Abbildung 2), den Gravelly Mountains im Südwesten von Montana (Abbildung 3), den Wallowa Mountains im Nordosten von Oregon (Abbildung 4) und den Blue Mountains im Zentrum von Oregon. Das zurückweichende Wasser der Sintflut erklärt dieses Rätsel. Als sich nämlich der Kontinent in der zweiten1 (rezessiven) Phase der Sintflut zu heben begann, zog sich das Wasser zunächst in Form von schnell fließenden, ausgedehnten Wasserflächen zurück und rasierte dabei das Land quasi messerscharf ab, um sogenannte Planations- oder Einebnungsflächen zu erzeugen. Auf diesen Flächen wurden dann die transportierten Felsbrocken (die wir heute als Findlinge vorfinden) abgelagert. Als das Wasser weiter zurückging, hoben sich die Gebirgszüge innerhalb der Rocky Mountains über die Wasseroberfläche hinaus und nahmen dabei die Felsbrocken mit sich.

Als das Wasser die Quarzitbrocken mitriss, prallten sie heftig aufeinander, was Schlagspuren auf ihren Oberflächen hinterließ (Abbildung 3). Diese bogenförmigen Spuren sind mit bloßem Auge leicht zu erkennen. Nicht alle Quarzitbrocken weisen Schlagspuren auf, aber viele schon. Wichtig ist, dass es keinen bekannten Fluss bzw. kein bekanntes fließendes Gewässer gibt, das solche Schlagspuren auf so hartem Gestein wie Quarzit hinterlassen könnte.

Diese Felsbrocken haben sich weit von ihrem Ursprungsort entfernt und sammelten sich manchmal in großen, tiefen Rissen der oberen Erdkruste an. Einige dieser Ablagerungen haben eine geschätzte heutige Tiefe von etwa 4.500 m im Osten Idahos und 3.000 m im Nordwesten Wyomings. Die Oberflächen dieser Ablagerungen wurden erneut erodiert. Das Gewicht des aufgeschichteten Gesteins hat Risse an der Oberfläche verursacht und an den Kontaktpunkten Druckstellen hinterlassen (Abbildung 5).

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Abbildung 2. Der größte bekannte Quarzit-Findling vom Gipfel des Red Mountain (etwa 50 cm lang), nördliche Teton Mountains, Wyoming, USA.
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Abbildung 3. Gut abgerundeter Quarzit-Findling von ca. 60 cm Länge mit zahlreichen Schlagspuren von der Spitze der Gravelly Mountains, Südwest-Montana, USA. Beachten Sie die glasartige Textur des Quarzitblocks im abgeschlagenen Teil, unterer linker Rand.

2. Die südlichen Rocky Mountains

Quarzitbrocken und andere harte Gesteine wurden von den zentralen und südlichen Rocky Mountains nach Osten auf die High Plains getragen. Diese sind mit reichlich Sand vermischt und werden im Großen und Ganzen als Ogallala-Formation bezeichnet. Es ist allgemein unbestritten, dass diese Formation früher etwa 1,5 Millionen km2 bedeckte. Heute bedeckt sie nur noch 768.000 km2, da die Ablagerungen mit dem Zurückweichen der Flutwellen erneut erodiert wurden. Harte Gesteine wurden bis ins 800 km entfernte Zentraltexas transportiert, wo sie auf bis zu 300 m hohen Bergrücken zu finden sind.9 Ich habe sogar gut abgerundete Quarzitbrocken mit Schlagspuren in einer Kiesgrube im Südwesten von Iowa gefunden, etwa 1.000 km von ihrem Ursprungsort entfernt.

3. Nördliches Arizona

Quarzitbrocken und andere harte Gesteine wurden von ihrem Ursprungsort im südlichen und zentralen Arizona, mehr als 80 km entfernt, nach Nordosten in den Norden Arizonas transportiert.10 Diese werden als Rim Gravel (Abbildung 6) bezeichnet und finden sich als Deckschicht auf dem höchsten Gelände. Es ist offensichtlich (und allgemein anerkannt), dass dies früher viel häufiger anzutreffen war und dass das, was wir finden, nur die Überreste der erneuten Erosion des Rim Gravels sind. Interessanterweise liegt diese Ursprungsregion gegenwärtig viel tiefer als der Norden Arizonas. Da Gesteine immer durch Wasser aus höher gelegenen Gebieten transportiert werden, muss während des Abfließens des Wassers der Sintflut eine Erosion von einigen Kilometern über Süd- und Zentral-Arizona stattgefunden haben.

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Abbildung 4. Polierter Quarzit-Findling mit einem Gewicht von ca. 200 kg von der Spitze der Wallowa Mountains, Nordost-Oregon, USA (mit freundlicher Genehmigung von Paul Kollas mit meinem jüngsten Sohn Nathan als Maßstab).
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Abbildung 5. Druckstellen auf einem Quarzit-Findling von der Spitze des Red Mountain, nördliche Teton Mountains, Wyoming, USA. Dieser Brocken wurde wahrscheinlich von der sehr dicken Akkumulation in Ost-Idaho erneut erodiert und nach Osten transportiert, um schließlich von den aufsteigenden Teton Mountains eingeholt zu werden (wo wir es heute auch finden).

4. In der Nähe der Appalachen

Während der Sintflut wurden harte Gesteine, überwiegend bestehend aus einer Form von Quarz, die Hornstein genannt wird, östlich, südlich und westlich der Appalachen verbreitet, die sich auf der Ostseite der kontinentalen USA befinden. Diese Gesteine wurden bis etwa 800 km westlich in den Westen Kentuckys transportiert und sind dort auf den höchsten Erhebungen zu finden. Quarzitgestein wird in Bohrlöchern in Florida gefunden, die sich bis zu den Florida Keys erstrecken, 1.000 km von den Appalachen entfernt.11

5. Nördlich der Alaskakette

Als sich die Alaskakette im Süden Alaskas, USA, erhob, wurde eine Fülle von hartem Gestein nach Norden geschwemmt und sammelte sich über ein 14.000 km2 großes Areal an, das bis zu 1.200 m tief ist (Abbildung 7).12 Die Mächtigkeit der Gesteinsschicht nimmt nördlich der Gebirgskette ab, aber man findet sie in Bohrlöchern unter dem Schluff, der gegenwärtig die Oberfläche des Tanana River Valley bedeckt, mehr als 100 km entfernt.

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Abbildung 6. Quarzit-Findling aus dem Süden des Mogollon Rim, südwestlich von Heber, Arizona, USA. Beachten Sie die zahlreichen Schlagspuren auf dem gut abgerundeten Findling.
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Abbildung 7. Abgerundete Steine des Nenana-Schotters, aufgeschüttet während der Hebung der Alaskakette, etwa 5 km nördlich von Healy, Alaska, USA (Hank Giesecke als Maßstab).

6. Südzentralasiatische Berge

Eine dicke Schotterschicht umgibt die Berge und die Hochebenen Süd- und Zentralasiens: das Himalaya-, das Tien-Shan- und das Zagros-Gebirge sowie das tibetische Plateau.13 Als sich die Berge hoben, wurden die harten Gesteine erodiert und von ihrem Ursprungsort weg transportiert. Sie wurden dann in kontinuierlichen Schichten mit einer Dicke von 3.000 m in der Nähe der Hebungen abgelagert und dünnten in den angrenzenden Becken aus. Abbildung 8 zeigt einen Teil eines 1.000 m dicken Stapels von abgerundeten Steinen im Sichuan-Becken, China, direkt östlich des tibetischen Plateaus.

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Abbildung 8. Dicker Schotter, westliches Sichuan-Becken, China (mit freundlicher Genehmigung von Vern Bissell).

Weit transportierte Gesteinsbrocken sind ein Problem für die weltliche Geologie

Wir haben nur die wenigen Beispiele, die ich untersucht habe, gesehen. Andere Gebirgszüge der Welt zeigen sicher auch Indizien für die Erosion und den Abtransport harter Felsbrocken von den Bergen durch mächtige Wasserströme; diese Wasserströme flossen von den Kontinenten ab, als sich die Berge im zweiten Teil der Sintflut (der Rezessivphase) erhoben.

Alles an den harten Gesteinsbrocken widerspricht dem säkularen Glauben, dass sie durch Flüsse, ähnlich wie wir sie heute kennen, transportiert wurden.14 Die Gesteinsbrocken sind einfach viel zu weit gereist, als dass sie nur durch Flüsse und Sturzfluten bewegt wurden. Die Indizien, die gegen diese Philosophie langsamer, kontinuierlicher geologischer Prozesse sprechen, sind überwältigend. Die Quarzitfelsen auf den High Plains im Norden der Vereinigten Staaten und im angrenzenden Kanada stammen größtenteils von der gegenüberliegenden Seite der großen amerikanischen Kontinentalscheide [der kontinentalen Wasserscheide im Westen der USA; Anm. d. Übers.]. Die durch Wasser abgerundeten Gesteine finden sich auf den Gipfeln der Berge und auf Hochebenen. Die zahlreichen Schlagspuren auf vielen Quarzitfelsen zeugen von enormen Wasserströmen und extremen Turbulenzen, wie sie heute keine Sturzflut mehr kennt. Auch die Mächtigkeit der Anhäufungen trotzt jeder langsamen und kontinuierlichen geologischen Erklärung.

Das Rezessivstadium der Sintflut (als die Ozeanbecken sanken und die Kontinente sich erhoben), erklärt leicht, wie die harten Gesteine erodiert wurden und sich von den Gebirgszügen ihres Ursprungs entfernten.15 Während der Sintflut bedeckte das Wasser die ganze Erde; dann erhoben sich die Berge. Dieses gewaltige gebirgsbildende Ereignis führte dazu, dass schnelle Ströme von den Kontinenten abflossen und die harten Gesteine weit und breit verteilten, so dass sie ebene Flächen bedeckten. Außerdem lagerten sie Gesteinshaufen in großen Erdspalten ab, manchmal bis zu mehrere Kilometer tief. Auf Berggipfeln gefundene, wohlabgerundete Gerölle und Felsbrocken deuten darauf hin, dass sich einige Gebirgszüge nach der Ausbreitung der harten Gesteine gehoben haben. Die Summe dieser Indizien ist eine starke Bestätigung der globalen Sintflut.

Literaturangaben und Anmerkungen

  1. Das bezieht sich auf das biblisch-geologische Sintflutmodell des CMI Geologen Tas Walker, siehe creation.com/walkermodelpic für eine graphische Darstellung. Details auf Dr Walker’s website biblicalgeology.netZurück zum Text.
  2. Oard, M.J., Geomorphology provides multiple evidences for a global Flood, Creation 37(1):47–49, 2015; creation.com/geomorph. Zurück zum Text.
  3. Oard, M.J., How did the waters of Noah’s Flood drain off the continents? Creation 37(3):28–30, 2015; creation.com/flood-drain. Zurück zum Text.
  4. Oard, M.J., Massive erosion of continents demonstrates Flood runoff, Creation 35(3):44–47, 2013; creation.com/continental-erosion. Zurück zum Text.
  5. Oard, M.J., Earth’s surface shaped by Genesis Flood runoff (ebook), michael.oards.net/GenesisFloodRunoff.htm, 2013. Zurück zum Text.
  6. Ein zweiter Typ von Quarzit ist ein harter, zementierter Sandstein, der in den östlichen Rocky Mountains zu Tage tritt, was aber in diesem Artikel nicht diskutiert wird. Zurück zum Text.
  7. Hergenrather, J., Noah’s long distance travelers: quartzite boulders speak powerfully of the Genesis Flood, Creation 28(3):30–32, 2006; creation.com/nldt. Zurück zum Text.
  8. Oard, M.J., Hergenrather, J., and Klevberg, P., Flood transported quartzites: Part 2–west of the Rocky Mountains, J. Creation 20(2):71–81, 2006; creation.com/ftq2. Zurück zum Text.
  9. Byrd, C.L., Origin and history of the Uvalde Gravel of Central Texas, Baylor Geological Studies Bulletin No. 20, Baylor University Department of Geology, Waco, TX, 1971. Zurück zum Text.
  10. Oard, M.J., and Klevberg, P., Deposits remaining from the Genesis Flood: Rim Gravels in Arizona, Creation Research Society Quarterly 42(1):1–17, 2005. Zurück zum Text.
  11. Froede Jr., C.R., Neogene sand-to-pebble size siliciclastic sediments on the Florida Peninsula: sedimentary evidence in support of the Genesis Flood, Creation Research Society Quarterly 42(4):229–240, 2006. Zurück zum Text.
  12. Oard, M.J., Long-distance Flood transport of the Nenana Gravel of Alaska—similar to other gravels in the United States, Creation Research Society Quarterly 44(4):264–278, 2008. Zurück zum Text.
  13. Oard, M.J., Retreating Stage formation of gravel sheets in south-central Asia, J. Creation 25(3):68–73, 2011; creation.com/south-asia-erosion. Zurück zum Text.
  14. Oard, M.J., Hergenrather, J., and Klevberg, P., Flood transported quartzites: Part 3–failure of uniformitarian interpretations, J. Creation 20(3):78–86, 2006; creation.com/ftq3. Zurück zum Text.
  15. Oard, M.J., Hergenrather, J., and Klevberg, P., Flood transported quartzites: Part 4–diluvial interpretations, J. Creation 21(1):86–91, 2007; creation.com/ftq4. Zurück zum Text.