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Große küstennahe Steilstufen entstanden durch das abfließende Wasser der Sintflut

von
übersetzt von Markus Blietz

Große küstennahe Steilstufen sind steile Hänge oder Klippen, die entlang einiger kontinentaler Küstengebiete zu finden sind. Sie sind in der Regel sehr lang – mehrere tausend Kilometer – und oft über 1.000 Meter hoch.1 Sie verlaufen parallel zur Küste, typischerweise 100 bis 200 Kilometer landeinwärts, und sind nicht das Ergebnis von Verwerfungen, die das Land angehoben haben, sondern sind durch Erosion entstanden. Große küstennahe Steilstufen trennen ein Hochplateau (eine Erosions- oder Planationsfläche2) von einer Küstenebene (Abbildung 1).

(Zeichnung von Mrs Melanie Richard)15228coastal-great-escarpment
Abbildung 1. Profil einer großen küstennahen Steilstufe, die von der Küste aus landeinwärts erodiert wurde.

Sie gehören zu den bedeutendsten topografischen Merkmalen der Erde.3 Bemerkenswerte Beispiele für große küstennahe Steilstufen findet man entlang den Rändern des südlichen Afrika, des östlichen Australien, des westlichen Indien und des östlichen Brasilien.

Das südliche Afrika

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Abbildung 2. Teilstück der Drakensberg Steilstufe.

Die eindrucksvollste Steilstufe verläuft fast durchgehend parallel zur südafrikanischen Küste. Sie beginnt im Westen in Namibia, schwingt sich um die Südspitze Afrikas und endet in Richtung des südlichen Mosambik. Sie ist 3.500 Kilometer lang, weist aber einige große Lücken auf. In Namibia liegt sie mehr als 100 Kilometer landeinwärts von der Küste entfernt, während sie in Südostafrika sogar etwa 200 Kilometer landeinwärts liegt. Der steile Abhang sitzt im Allgemeinen auf horizontalem Sedimentgestein, außer in Namibia.4 Ein Teil dieser Steilstufe, der große Steilhang der Drakensberge, landeinwärts von der südostafrikanischen Küste, ist 3.000 Meter hoch (Abbildung 2). Er ist ein wichtiges Erosionsmerkmal, das eine Hochebene von einer stärker erodierten Küstenebene trennt.5 Die Hochebene ist Teil der afrikanischen Erosionsoberfläche, die einen Großteil Afrikas bedeckt.6,7

Das östliche Australien

Die große australische Steilstufe verläuft in Nord-Süd-Richtung direkt landeinwärts von der Küste Ostaustraliens.8 Sie ist über 2.400 Kilometer lang und variiert in der Höhe zwischen 200 und 1.000 Metern.

Abbildung 3 zeigt die senkrechten Klippen des Steilhangs westlich von Sydney, Australien. Es gibt mehrere Lücken, so dass die Durchgängigkeit der Steilküste nicht ganz gegeben ist. Der Steilhang trennt ein Hochplateau oder Tafelland von einem erodierten Küstenstreifen, ähnlich wie in Südostafrika. Das Plateau ist eine Erosionsfläche, die das darunter liegende Gestein, das zum Teil stark zur Horizontalen geneigt ist, flach rasiert hat. In diesen Gebieten sind isolierte Erosionsreste in der Nähe der Steilstufe zurückgeblieben (Abbildung 4).

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Abbildung 3. Große Australische Steilstufe, die das Grose Valley westlich von Sydney, Australien, umgibt; Blick von Govetts Leap.

Westliches Indien

Der größte Teil der indischen Halbinsel ist von einer Steilstufe durchzogen, ähnlich wie im südlichen Afrika. Am besten ausgeprägt ist sie in Westindien, wo sie eine Gesamtlänge von über 1.500 Kilometern hat. Die Höhe der Steilstufe variiert, wobei der höchste Punkt in der südlichen Region bei etwa 2.200 Metern liegt.9 Die Entfernung von der Küste variiert zwischen 30 und 100 Kilometern.

Östliches Brasilien

Im Osten Brasiliens trennt eine gut definierte Steilstufe ein hoch liegendes Gebiet, das brasilianische Plateau, von einer Küstenebene,10 ähnlich wie bei anderen großen küstennahen Steilstufen. Der am höchsten liegende Abschnitt wird Serra do Mar genannt und erstreckt sich 800 km parallel zur Küste mit einer maximalen Höhe von 2.245 Metern.11

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Abbildung 4. Erosionsfläche auf dem Hochplateau westlich der großen Steilstufe, westlich von Sydney, Australien. Ein Erosionsrest ist in der Mitte des Bildes sichtbar.

Blue Ridge Mountains Steilstufe, USA

Die Blue Ridge Steilstufe der südlichen Appalachen gilt ebenfalls als große Steilstufe, obwohl sie im Vergleich zu anderen niedrig ist. Sie ist etwa 500 Kilometer lang und im Durchschnitt 300 bis 500 Meter hoch.12 Am steilsten ist sie im westlichen North Carolina, wo sie etwa 600 Meter senkrecht nach oben ansteigt (Abbildung 5).

Die Probleme säkularer Geologen

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Abbildung 5. Blue Ridge Steilstufe, eine 600 Meter hohe Klippe, im Caesars Head State Park, North Carolina, USA.

Die großen Steilhänge an der Küste wurden nicht durch Verwerfungen verursacht, die die Hochebenen anhoben, sondern sind offenbar durch Erosion entstanden, die das Land in Küstennähe abtrug und einen bis zu 200 Kilometer breiten Küstenstreifen auf oder nahe dem Meeresspiegel hinterließ (Abbildung 1). Dies, wie auch andere unerwartete geologische Merkmale, stellt ein Rätsel für säkulare Wissenschaftler dar, die glauben, dass die Erosion langsam über viele Millionen Jahre hinweg erfolgte.

Die uniformitaristischen Geologen würden erwarten, dass das Ausmaß der Erosion von der Härte des darunter liegenden Gesteins beeinflusst wird. Weicheres Gestein sollte schneller erodieren als härteres, was wir auch heutzutage beobachten. Aber obwohl sich diese Steilstufen in verschiedenen Gesteinen mit variabler Härte gebildet haben, zeigen sie nur geringe Unterschiede trotz verschiedener Gesteinsarten.4,5 Der allgemeine Erosionsprozess hat wenig oder gar keine Rücksicht auf die Härte der Gesteine genommen.

Geologen, die an lange Zeitalter glauben, versuchen, die Erosion mit wechselnden lokalen Klimabedingungen zu erklären. Die Steilstufe im südlichen Afrika durchquert jedoch Regionen, die eine große Vielfalt an Klimazonen aufweisen (sie reichen von warm-feucht bis hin zu Wüsten),7 und trotzdem behält die Steilstufe unabhängig vom Klima ihre Form im Wesentlichen bei. Dies stellt eine weitere Schwierigkeit für das uniformitaristische Prinzip dar, auf dem die säkulare Geologie beruht.

Der verblüffendste Aspekt der großen küstennahen Steilstufen ist, dass die aktuelle Erosionsrate viel zu hoch ist für die Zeitskala der säkularen Geologen. Wenn die Große Steilstufe im südlichen Afrika an der Küste begann, wie allgemein angenommen wird, glauben Geologen, dass sie in „nur“ 30 Millionen Jahren (innerhalb ihres evolutionistischen Zeitrahmens) 160 Kilometer landeinwärts erodiert wurde.6 Das ist aber nach der üblichen uniformitaristischen Geologie viel zu schnell für so viel Erosion.

Um diese Probleme zu überwinden, haben säkulare Geologen vorgeschlagen, dass das gesamte Gebiet praktisch senkrecht von oben nach erodiert worden sein soll; dabei soll die Steilstufe Millionen Jahre lang an Ort und Stelle geblieben sein! Diese „Lösung“ ist für ihre Langzeit-Philosophie jedoch unvorteilhaft, vor allem deswegen, weil es Indizien gibt, dass die Einebnungsfläche nur wenig nach unten erodiert wurde.13 Außerdem sollten Steilstufen mit der Zeit immer abgerundeter werden, da bekanntermaßen steile Hänge und vertikale Flächen viel schneller erodieren als horizontale Ebenen.14,15

Große Steilstufen bildeten sich, als das Wasser der Sintflut zurückging

Diejenigen, die die großen küstennahen Steilstufen studiert haben, geben zu, dass sie durch die Hebung der Kontinente entstanden sind, als die Ozeanbecken Tausende von Metern absanken.16 Das ist genau das, was wir für den zweiten Teil der Sintflut erwarten, als die Kontinente sich hoben, die Ozeanbecken sanken und das Wasser der Sintflut sich in die Ozeane zurückzog. Die enorme Erosion der Kontinente fand im ersten Teil der rezessiven bzw. zurückweichenden Phase der Sintflut statt.17 Anfangs, während der abnehmenden Phase (oder „sheet flow“ Phase), hätte das Wasser riesige Bereiche der Kontinente bedeckt und wäre in Form sehr breiter Ströme geflossen, wahrscheinlich Hunderte bis Tausende von Kilometern breit.18 Ein Charakteristikum der Sintfluterosion ist, dass sie keine Beziehung zum gegenwärtigen Klima und kaum eine Korrelation zur Härte der darunter liegenden Gesteine hat, denn das schnell fließende Wasser hätte unterschiedlich harte Gesteine gleich abgetragen.5 Die Erosion war schnell, da eine Erosion über Millionen von Jahren die Steilhänge abgerundet hätte, im Widerspruch zu den Beobachtungen.

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Abbildung 6. Schematische Darstellung der Sintfluterosion einer küstennahen großen Steilstufe und des Kontinentalrandes vor Südostafrika.

Abbildung 6 veranschaulicht schematisch, was die Sintfluterosion in Südostafrika anrichtete, als sich der Kontinent hob und das Ozeanbecken sank.6 Die vertikale Hebung des Kontinents relativ zum Ozeanbecken bildete zusammen mit der Wirkung des zurückweichenden Flutwassers die afrikanische Planationsfläche (Abbildungen 6a und b). Die fortschreitende Erosion formte die große küstennahe Steilstufe, die an der Küste begann und sich dann landeinwärts bewegte (Abbildungen 6b und c). Erosionsschutt wurde in den Ozean geschwemmt und lagerte sich am Kontinentalrand ab; dementsprechend weist der Kontinentalschelf ein sanftes Gefälle auf, das weiter draußen im Ozean (nicht dargestellt) steiler wird.

Diese gigantischen küstennahen großen Steilstufen, die rund um den Globus zu finden sind und enorme Ausdehnungen haben, stellen ein weiteres starkes Indiz für die biblische Sintflut dar. Sie sind genau das, was wir erwarten würden, als die Kontinente sich hoben, die Ozeane sanken und das Wasser der Sintflut sich ins Meer zurückzog.

Literaturangaben

  1. Ollier, C.D., Morphotectonics of passive continental margins: Introduction, Zeitschrift für Geomorphologie 54:1–9, 1985. Zurück zum Text.
  2. Oard, M., Flach wie eine Flunder: Flache Landschaften sind ein starkes Indiz für die Sintflut (It’s plain to see: flat land surfaces are strong evidences for the Genesis Flood), Creation 28(2):34–37, 2006. Zurück zum Text.
  3. Van der Wateren, F.M., and Dunai, T.J., Late Neogene passive margin denudation history—cosmogenic isotope measurements from the central Namib Desert, Global and Planetary Change 30:271–307(37), 2001. Zurück zum Text.
  4. Moon, B.P., and Selby, M.J., Rock mass strength and scarp forms in southern Africa, Geografiska Annaler 65A:135–145, 1983. Zurück zum Text.
  5. Ollier, C.D., and Marker, M.E., The Great Escarpment of Southern Africa, Zeitschrift für Geomorphologie 54:37–56, 1985. Zurück zum Text.
  6. Burke, K., and Gunnell, Y., The African Erosion Surface: A Continental-Scale Synthesis of Geomorphology, Tectonics, and Environmental Change over the Past 180 Million Years, GSA Memoir 201, Geological Society of America, Boulder, CO, 2008. Zurück zum Text.
  7. Oard, M.J., Die bemerkenswerte Afrikanische Planationsfläche (The remarkable African Planation Surface), J. Creation 25(1):111–122, 2011. Zurück zum Text.
  8. Ollier, C.D., The Great Escarpment of eastern Australia: tectonic and geomorphic significance, Journal of the Geological Society of Australia 29:13–23, 1982. Zurück zum Text.
  9. Ollier, C.D., and Powar, K.P., The Western Ghats and the morphotectonics of Peninsular India, Zeitschrift für Geomorphologie 54:57–69, 1985. Zurück zum Text.
  10. Ollier, C.D., Morphotectonics of passive continental margins with great escarpments; in: Morisawa, M., and Hack J.T. (Eds.), Tectonic Geomorphology, Allen & Unwin, Boston, MA, p. 11, 1985. Zurück zum Text.
  11. Ollier, C., and Pain, C., The Origin of Mountains, Routledge, London, U.K., pp. 210–211, 2000. Zurück zum Text.
  12. Oard, M.J., Origin of Appalachian geomorphology Part I: erosion by retreating Floodwater and the formation of the continental margin, Creation Research Society Quarterly 48(1):33–48, 2011. Zurück zum Text.
  13. King, L.C., The Natal Monocline, second revised edition, University of Natal Press, Pietermaritzburg, South Africa, 1982. Zurück zum Text.
  14. Oard, M.J., Earth’s Surface Shaped by Genesis Flood Runoff, michael.oards.net/GenesisFloodRunoff.htm, 2013, chapter 11. Zurück zum Text.
  15. Twidale, C.R., Geomorphology, Thomas Nelson, Melbourne, Australia, pp. 164–165, 1968. Zurück zum Text.
  16. Pazzaglia, F.J., Landscape evolution models; in: Gillespie, A.R., Porter, S.C., and Atwater B.F. (Eds.), The Quaternary Period in the United States, Elsevier, New York, NY, p. 249, 2004. Zurück zum Text.
  17. Oard, M.J., Massive Erosion der Kontinente demonstriert das Abfließen des Wassers der Sintflut (Massive erosion of continents demonstrates Flood runoff), Creation 35(3):44–47, 2013. Zurück zum Text.
  18. Walker, T., A biblical geologic model; in: Walsh, R.E. (Ed.), Proceedings of the Third International Conference on Creationism, technical symposium sessions, Creation Science Fellowship, Pittsburgh, Pennsylvania, pp. 581–592, 1994. Zurück zum Text.