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Wasser- und Windlücken wurden während des kanalisierten Abfließens des Wassers der Sintflut gebildet

von
übersetzt von Markus Blietz

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Wasser- und Windlücken, zwei erstaunliche Landformen auf der Erdoberfläche, durchschneiden Berge und Gebirgskämme.1 Sie sind faszinierende Indizien für die globale Sintflut.2,3 Laut dem Glossary of Geology ist eine Wasserlücke definiert als: „Ein tiefer Durchgang in einem Gebirgskamm, durch den ein Fluss fließt; insbesondere eine enge Schlucht oder Klamm, die von einem früheren oder überlagerten Fluss durch widerstandsfähiges Gestein geschnitten wurde.“4 Mit anderen Worten, eine Wasserlücke ist ein senkrechter Schnitt durch einen Gebirgszug, einen Kamm oder eine andere Felsbarriere. Es ist eine Schlucht, durch die ein Fluss oder Bach fließt. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass diese Schluchten von dem Fluss selbst, der jetzt hindurchfließt, ins Gestein geschnitten wurde. Windlücken sind wie Wasserlücken, nur sind sie nicht tief genug, damit Wasser hindurchfließen kann. Stattdessen weht der Wind hindurch, weshalb sie auch Windlücken heißen.

Weltanschaulich belastete geologische Definition

Geologische Definitionen sollen rein beschreibend sein, aber die obige Definition einer Wasserlücke enthält bereits zwei Hypothesen über ihren Ursprung: einen früheren (antezedenten) und einen überlagerten Strom. Bei der ersten Hypothese handelt es sich um einen Strom, der vor der Hebung des Berges oder Bergrückens entstanden ist und trotz der Hebung seinen ursprünglichen Verlauf beibehalten hat. Er tat dies, indem er sich mit derselben Rate ins Gestein einschnitt, wie sich das Land hob.5 Die Idee ist, dass der Strom schon vor (antezedent) der heutigen Topographie existierte. Abbildung 1 zeigt ein interpretierendes Schild vor einer Wasserlücke am Yakima River südlich von Ellensburg, Washington, USA, auf dem erklärt wird, wie ein angeblicher Vorläufer des Yakima River die Lücke geschaffen hat. Es wird angenommen, dass der Yakima River zuerst da war und dann der Bergrücken langsam angehoben wurde, während der Fluss weiterhin durch den Bergrücken floss und ihn an Ort und Stelle praktisch senkrecht ins Gestein hinein erodierte. Dies wäre ein sehr unwahrscheinlicher geologischer Zufall.

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Abbildung 1. Interpretierendes Schild, das die Hypothese eines Vorgängerflusses für den Yakima River erklärt, der einen Lavakamm durchschneidet. Der Yakima River kam angeblich zuerst und dann soll sich der Bergrücken langsam angehoben haben, während der Fluss an genau der gleichen Stelle weiter durch den Bergrücken erodierte. Die Inschrift wurde vom Englischen in Deutsche übersetzt.

Die zweite Hypothese, ein überlagerter Strom, beinhaltet „einen Fluss, der auf einer neuen Oberfläche entstand und der seinen Lauf trotz unterschiedlicher Lithologien [Gesteinsarten] und Strukturen beibehielt, die er bei seiner Erosion in das darunter liegende Gestein vorfand.“6 Abbildung 2 zeigt ein Schema der vermuteten Entstehung einer Wasserlücke durch einen überlagerten Strom. Die Annahme bei diesem Mechanismus ist, dass die Erosion durch den Strom über Millionen von Jahren hunderte von Metern an Gestein aus der Landschaft in einem weiten Bereich herausgeschnitten hat. Angeblich hat weder die Zeit noch die Geologie den Fluss umgelenkt. Wie wahrscheinlich ist eine solche Vorstellung?

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Abbildung 2. Blockdiagramm der Hypothese des überlagerten Stroms. Der Strom behält angeblich seinen Lauf bei, während gleichzeitig der größte Teil der obersten Schicht aus Sedimentgestein durch Erosion entfernt wird (gezeichnet von Bryan Miller).

Ironischerweise werden die beiden oben genannten Mechanismen, obwohl sie zur Definition einer Wasserlücke gehören, von den Geologen, die lange Erdzeitalter vertreten, meist abgelehnt. Sie bevorzugen eher einen dritten Mechanismus, „Stream Capture“ (Abbildung 3). Bei dieser Vorstellung beginnt die Erosion mit zwei parallel zueinander fließenden Strömen, die durch einen Bergrücken getrennt sind. Im Laufe von Millionen von Jahren, so diese Hypothese, erodiert der Nebenfluss des einen Flusses durch einen Grat zwischen den Flüssen hindurch und holt sich auf diese Weise das Wasser des anderen Flusses.

Diese drei Mechanismen zeigen, dass uniformitaristische Wissenschaftler zumindest immer eine Idee für den Ursprung bestimmter Landformen haben. Die Frage ist nur, ob sie dafür auch irgendwelche Beweise haben!

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Abbildung 3. Blockdiagramm der „Stream Capture“-Hypothese (gezeichnet von Peter Klevberg).

Faszinierende Wasserlücken

Es gibt Tausende von Wasserlücken auf der ganzen Erde, wo ein Fluss oder ein Strom offenbar eine Barriere durchschnitten hat, obwohl er sie eigentlich hätte umgehen müssen. Allein in den Appalachen, im östlichen Nordamerika, gibt es rund 1.700 Wasserlücken, die durch Barrierekämme fließen.

Die Wasserlücke des Shoshone River in Wyoming, im Zentrum der USA, führt durch die Rattlesnake Mountains, direkt westlich von Cody. Die Lücke ist eine 760 Meter tiefe Schlucht. Auf der anderen Seite des Gebirges befindet sich ein niedriger Bereich um den südlichen Rand der Rattlesnake Mountains herum. Als die Sedimente im Tal höher lagen, hätte der Fluss die Berge leicht umgehen können. Stattdessen fließt der Fluss durch eine tiefe Schlucht am Gebirgsrand. Es ist, als ob der Fluss erst bergauf und dann bergab lief, um den Canyon herauszuschneiden. Dies ist ein großes Problem für die Idee, dass der Fluss selbst die Schlucht geschaffen hat, da Flüsse dem Gesetz der Schwerkraft folgen und bergab fließen müssen.

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Abbildung 4. Ladore Canyon am Green River, der in den östlichen Uinta Mountains in einen 700 Meter tiefen „Slot-Canyon“ mündet.

Weitere bemerkenswerte Wasserlücken im Westen der USA sind der Hells Canyon, in dem der Snake River durch die Wallowa Mountains im Nordosten Oregons und die Seven Devils Mountains in Idaho fließt.7 Auf der Seite von Idaho erreichen die Wände des Hells Canyon eine Höhe von 2.440 Metern und sind damit der tiefste Canyon Nordamerikas, sogar tiefer als der Grand Canyon. Der Hells Canyon ist etwa 145 Kilometer lang, etwa ⅓ der Länge des Grand Canyon.

Eine weitere bedeutende Wasserlücke ist mit dem Green River verbunden, der durch den Südwesten Wyomings zu den Uinta Mountains fließt, einer in Ost-West-Richtung verlaufenden Bergkette im Nordosten Utahs. Die Gebirgskette hat fast ein Dutzend Gipfel, die mehr als 4.000 Meter hoch sind. Auf der Nordseite der Uinta Mountains fließt der Green River zunächst nach Osten, parallel zu den Bergen, bevor er sich im Kerngebiet der Uinta Mountains nach Süden durch harten Quarzit wendet.8 Diese Wasserlücke wird Lodore Canyon oder Gates of Ladore genannt (Abbildung 4). Es ist ein schmaler, sogenannter „Slot-Canyon“, der 700 Meter tief ist. Der Fluss hätte die Berge auf einer viel niedrigeren Höhe nur 3 Kilometer östlich der Lücke leicht umrunden können.9 Zu diesem Rätsel für die uniformitaristische Wissenschaft kommt noch hinzu, dass die Wasserlücke geologisch vergleichsweise jung ist, nur etwa 5 Millionen Jahre alt nach ihrem Datierungsschema.10

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Abbildung 5. Die 300 Meter tiefe Cumberland-Windlücke durch die Appalachen entlang der Grenze zwischen Virginia und Kentucky bei Middlesboro, Kentucky (Blick nach Nordwesten vom Highway 58).

Der Grand Canyon ist eine weitere berühmte Wasserlücke, die etwa 1.600 Meter tief ist. Auch er vermeidet den logischen Weg und durchquert mehrere Hochebenen11, anstatt sie zu umgehen.

Die tiefsten Wasserlücken der Welt befinden sich im Himalaya-Gebirge. Elf Flüsse beginnen auf dem südlichen tibetischen Plateau, das eine riesige, von tiefen, engen Schluchten durchzogene Ebene ist. Diese Flüsse durchqueren den Himalaya durch Wasserlücken, während sie sich viel leichter um die Erhebungen hätten schlängeln können, um in den Indischen Ozean zu gelangen.12,13 Einige dieser Wasserlücken sind 6 Kilometer tief!

Windlücken

Eine Windlücke ist: „Eine flache Einkerbung im Kamm oder im oberen Teil eines Bergrückens. Üblicherweise liegt sie auf einem höheren Niveau als eine Wasserlücke.“14 Um als Windlücke zu gelten, muss die Einkerbung eine Erosionskerbe sein und darf nicht durch Verwerfungen oder einen anderen Mechanismus entstanden sein. Mit anderen Worten, der ganze Bergrücken war oben einst eben und befand sich in etwa auf der gleichen Höhe, bis eine Kerbe in den Bergrücken erodiert wurde. Abbildung 5 zeigt die berühmte Cumberland-Windlücke zwischen Virginia und Kentucky, USA. Die frühen Pioniere nutzten diese Lücke häufig, wenn sie durch die Appalachen nach Westen reisten. Eine Windlücke wird als eine alte Wasserlücke betrachtet, die dann höher zu liegen kam und austrocknete.

Große Rätsel der uniformitaristischen Geologie

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Abbildung 6. Schema, das zeigt, wie zurückweichende Fluten Wasser- und Windlücken bildeten (gezeichnet von Peter Klevberg).

Trotz der obigen drei Hauptgedanken und einiger Nebengedanken bleibt die Entstehung von Wasser- und Windlücken, wenn man von heutigen Prozessen ausgeht, ein Rätsel. Thomas Oberlander, der sich ausgiebig mit Wasserlücken beschäftigt hat, meint dazu:

„Große Ströme quer zu Deformationsstrukturen [d.h. Ströme, die durch Wasserlücken fließen] sind auffällige geomorphische Elemente in Orogenen [Gebirgszügen] aller Zeitalter. Jeder solche Strom und jede durchbrochene Struktur stellt ein geomorphes Problem dar. Das offensichtliche Fehlen empirischer Beweise für den Ursprung solcher Wasserläufe erlaubt in der Regel nur sehr begrenzte Stellungnahmen [Hervorhebung hinzugefügt].“15

Kanalisiertes Abfließen des Wassers bildete mit Leichtigkeit Wasser- und Windlücken

Wasser- und Wind­lü­cken bildeten sich, als die globalen Wasser der Sintflut von den sich hebenden Kontinenten über die Berge abflossen.16 Abbildung 6 zeigt Wasser, das senkrecht zu einem quer verlaufenden Bergrücken fließt und flache Einkerbungen auf dem Bergrücken bildet. Diese Kerben erodieren weiter nach unten, während das Wasser bei sinkendem Wasserstand durch die Kerbe beschleunigt wird. Nachdem das Flutwasser vollständig abgeflossen ist, nutzen die Flüsse die neu gebildete Rinne. Windklüfte wurden auf die gleiche Weise gebildet, sind aber nicht so tief eingeschnitten und befinden sich daher auf einer zu großen Höhe, als dass das Wasser heute noch durch sie hindurch fließen könnte.

Weitere Beispiele für Wasser- und Windlücken sind solche, die durch die Überschwemmung des Lake Missoula, ein paar hundert Jahre nach der Sintflut, entstanden sind. Diese eiszeitliche Überschwemmung, von der man heute weiß, dass sie die spektakulären „Channeled Scablands“ im Nordwesten der USA aus dem festen Gestein gemeißelt hat, war wahrscheinlich die zweitgrößte Flut der Erdgeschichte. Sie fand auf dem Höhepunkt der Eiszeit statt. Trotz überwältigender geologischer Indizien brauchte es Jahrzehnte der wissenschaftlichen Auseinandersetzung, bevor die Überschwemmung schließlich als Realität akzeptiert wurde, so stark wirkte sich das Vorurteil zugunsten von „langsamen und allmählichen“ Mechanismen in der Geologie aus. Von der Lake Missoula Überschwemmung ist bekannt, dass sie zahlreiche Wasser- und Windlücken durch Bergrücken geschnitten hat.17,18 Die Indizien, die sie hinterließ, zeigen also deutlich, wie gewaltige Überschwemmungen mühelos Wasser- und Windlücken aus dem Gestein herausschneiden können.

Literaturangaben

  1. Oard, M.J., Können Flüsse sich durch Berge hindurcherodieren? Wasserlücken sind ein starkes Indiz für die Sintflut (Do rivers eroded through mountains? Water gaps are strong evidence for the Genesis Flood), Creation 29(3):18–23, 2007; creation.com/watergaps. Zurück zum Text.
  2. Oard, M.J., Flood by Design: Receding Water Shapes the Earth’s Surface, Master Books, Green Forest, AR, 2008. Zurück zum Text.
  3. Oard, M.J., (ebook), Earth’s Surface Shaped by Genesis Flood Runoff, 2013. Zurück zum Text.
  4. Neuendorf, K.K.E., Mehl, Jr., J.P., and Jackson, J.A., Glossary of Geology, Fifth Edition, American Geological Institute, Alexandria, VA, p. 715, 2005. Zurück zum Text.
  5. Neuendorf et al., ref. 4, p. 27. Zurück zum Text.
  6. Neuendorf et al., ref. 4, p. 645. Zurück zum Text.
  7. Vallier, T., Islands & Rapids: A Geological Story of Hells Canyon, Confluence Press, Lewiston, ID, 1998. Zurück zum Text.
  8. Bradley, W.H., Geomorphology of the North Flank of the Uinta Mountains, U. S. Geological Survey Professional Paper 185—I, Washington, D.C., 1936. Zurück zum Text.
  9. Powell, J.L., Grand Canyon: Solving Earth’s Grandest Puzzle, PI Press, New York, NY, p. 8, 2005. Zurück zum Text.
  10. Powell, ref. 9, p. 152. This would be very late in Noah’s Flood within the biblical timeframe. Zurück zum Text.
  11. Oard, M.J. A Grand Origin for Grand Canyon, Creation Research Society, Chino Valley, AZ, 2014. Zurück zum Text.
  12. Lavé, J. and Avouac, J.P., Fluvial incision and tectonic uplift across the Himalayas of central Nepal, Journal of Geophysical Research 106(B11):26,561–26,591, 2001. Zurück zum Text.
  13. Oberlander, T.M., Origin of drainage transverse to structures in orogens; in: Morisawa, M. and Hack, J.T. (Eds), Tectonic Geomorphology, Allen and Unwin, Boston, MA, pp. 155–182, 1985. Zurück zum Text.
  14. Neuendorf et al., ref. 4, p. 723. Zurück zum Text.
  15. Oberlander, ref. 13, p. 155. Zurück zum Text.
  16. Walker, T., A biblical geologic model; in: Walsh, R.E. (Ed.), Proceedings of the Third International Conference on Creationism, technical symposium sessions, Creation Science Fellowship, Pittsburgh, PA, pp. 581–592, 1994; biblicalgeology.netZurück zum Text.
  17. Oard, M.J., The Missoula Flood Controversy and the Genesis Flood, Creation Research Society Books, Chino Valley, AZ, 2004. Zurück zum Text.
  18. Oard, M.J., The Great Missoula Flood: Modern Day Evidence for the Worldwide Flood, Awesome Science Media, Canby, OR, 2014. Zurück zum Text.