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Entlarvung einer Langzeit-Ikone

Eine Fundstelle in Schottland, die von Evolutionsgeologen weltweit als Geburtsstätte ihrer Langzeit-Philosophie verehrt wird, liefert in Wahrheit überzeugende Beweise für die biblische Sintflut.

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übersetzt von Markus Blietz

Foto von Ian Leitch16256-pan-german
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Abbildung 1. Die Geologie von England, Schottland und Wales.

Eine felsige Halbinsel in der Nähe von Cockburnspath, 60 km östlich von Edinburgh, Schottland, ist so etwas wie ein „Mekka“ für moderne Geologen geworden. Einem Geologieprofessor zufolge ist das Erste, was einem an Siccar Point auffällt, dass es von Geologiestudenten wimmelt.1 Das ist verständlich, denn der Ort taucht in der geologischen Literatur regelmäßig als Indiz für „große geologische Zeiträume“ auf.2

Oben auf den grasbewachsenen Klippen genießen die „Pilger“ einen Blick aus der Vogelperspektive, bevor sie den steilen, schwierigen Pfad zur felsigen Landzunge auf Uferniveau hinabsteigen. Dieser Ort wird als Geburtsstätte der modernen Geologie bezeichnet, da James Hutton hier angeblich „seine Offenbarung“ erhielt, dass die Erde nämlich nicht in sechs Tagen vor etwa sechstausend Jahren entstanden, sondern unvorstellbar alt sei.

Einige haben Hutton neben Darwin als denjenigen bezeichnet, dessen Ideen das biblische Weltbild erschütterten und das westliche Denken von seinem christlichen Fundament trennten.3 Und in der Tat inspirierten Huttons Ideen Darwin4 und ermöglichten ihm die Äonen an Zeit, die er für seine Evolutionstheorie benötigte.

Foto von Bryce Crawford16256-fig2-lg-german
Abbildung 2. Die von Hutton als „Diskordanz“ bezeichnete Gesteinsformation. Der Mann, der auf den unteren, senkrechten Felsen sitzt, zeigt auf die Kontaktstelle, wo die oberen, fast waagerechten Schichten des „Old Red Sandstone“ ruhen.

Zu Huttons Zeit herrschte in Ost- und Westeuropa sowie in Nordamerika die Ansicht vor, dass Gott die Welt etwa 4000 v. Chr. in sechs 24-Stunden-Tagen erschaffen hatte und die Erde etwa 1700 Jahre später durch eine katastrophale Sintflut richtete. Als daher Hutton seine Theorien 1785 erstmals veröffentlichte, stellte er damit die Autorität der Bibel direkt in Frage.

Siccar Point spielte in diesem Drama eine Schlüsselrolle, und deshalb wird der Ort so verehrt. Kürzlich beschrieb ein Geologiestudent, wie seine Gruppe, als sie den Punkt erreichte, bewegt war, Auszüge aus den Schriften von Hutton und John Playfair zu lesen.5

Hutton und Playfair6 besuchten Siccar Point gegen Ende des 18. Jahrhunderts – allerdings nicht wie heute über die Autobahn A1, sondern an einem schönen Tag mit dem Boot, was es ihnen ermöglichte, nahe an den Felsen entlang des Ufers zu bleiben. Playfair schrieb: „Welchen deutlicheren Beweis könnten wir für die unterschiedliche Bildung dieser Felsen und die lange Zeitspanne, die zwischen ihrer Entstehung lag, haben?“7 Was aber sahen sie wirklich?

Was Hutton sah

Am Siccar Point treffen zwei verschiedene Arten von Sandstein aufeinander (Abbildung 2). Die Schichten des unteren, älteren Sandsteins sind fast vertikal geneigt und wurden abrupt in einer nahezu horizontalen Linie abgeschnitten. Der obere, jüngere Sandstein wurde auf der erodierten Oberfläche abgelagert und ist immer noch fast horizontal. Die Fläche, an der sich diese zwei Sandsteinarten berühren, wird als „Winkel-Diskordanz“ bezeichnet.8

Photo von Ian Leitch16256-fig3-lg-german
Abbildung 3. Vertikale und horizontale Schichten treffen sich am Siccar Point.

Während der Erforschung des schottischen Hügellands stellte James Hutton fest, dass die Regenfälle die Felsen allmählich erodierten und die Flüsse die Sedimente ins Meer trugen. Ausgehend von dem, was er sah, stellte er sich vor, dass es viele tausend Menschenalter dauern würde, bis die Hügel erodiert wären.9

Als Hutton die Sandsteinfelsen am Siccar Point betrachtete, fragte er sich, woher der Sand ursprünglich stammte. Er vermutete, dass die älteren, weiter unten befindlichen Gesteine in der Vergangenheit viel höher gelegen haben mussten. Als diese nach unten erodierten, entstand der Sand, der jetzt die oberen Felsen bildet. Aber woher kam der Sand für die unteren Gesteine? Vermutlich muss es noch ältere Gesteine gegeben haben, die abgetragen wurden. Und für diese Felsen? Es muss noch ältere Gesteine gegeben haben, und so weiter und so fort. Hutton sah also „keinen Hinweis auf einen Anfang, keine Aussicht auf ein Ende“. Er zog das Fazit, dass die Erde, im Gegensatz zu den biblischen Aufzeichnungen, unvorstellbar alt sein müsse.

Die meisten Menschen denken, dass die Vorstellung von Milliarden von Jahren ursprünglich aus der radiometrischen Datierung stammt. Aber das kann nicht sein, denn diese Datierungsmethode wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt, etwa 100 Jahre nach Huttons Tod. Hutton stützte seine Vorstellung von einer alten Erde hingegen auf eine simple Annahme. Sie war keine Entdeckung. Er nahm einfach an, dass die gleichen langsamen Prozesse, die das schottische Hochland in der Gegenwart erodieren, in der Vergangenheit die „alten“ Felsen an der Nordsee geformt hätten. Seine Vorstellung einer alten Erde war das Ergebnis einer Philosophie, die gegen die Bibel gerichtet war [und nicht das Ergebnis wissenschaftlicher Entdeckungen; Anm. d. Übers.] (siehe auch 2. Petrus 3,3-7).

Foto von Ian Leitch16256-fig4-lg-german
Abbildung 4. Übereinandergeschichtete Sandstein-Lagen.

Hätte Hutton die Sandsteinaufschlüsse etwas genauer untersucht, wäre ihm klar geworden, dass hier au­ßer­ge­wöhn­li­che Prozesse am Wirken waren, die sich von dem, was er tagtäglich in Schottland sah, deutlich unterschieden. Hutton hat die Gesteine am Siccar Point aufgrund seiner irrigen Annahmen falsch interpretiert. Fast alle Geologen, die den Ort seither besucht haben, haben die wahre Bedeutung des Aufschlusses für die geologische Zeit übersehen, weil sie genauso dachten wie Hutton.

Das tiefer gelegene Gestein

Das untere Gestein besteht aus grauen, fast vertikalen Schichten, die abwechselnd aus Grauwacke und Schiefer bestehen.10,11 Grauwacke ist eine spezielle Art von Sandstein, die darauf hinweist, dass die Ablagerung sehr schnell stattfand. Sie besteht aus Partikeln unterschiedlicher Größe, die von sehr grobem Sand bis zu feinem Ton reichen. Das bedeutet, dass das Sediment so schnell transportiert und abgelagert wurde, dass es keine Zeit hatte, sich in verschiedene Größen zu sortieren (wie es heute an Stränden und in Flüssen geschieht).

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Abbildung 5. Eine „gradierte Schichtung“ hat eine scharf abgegrenzte Basis mit den gröbsten Sandkörnern am Boden. Nach oben hin werden die Sandkörner allmählich immer feiner. Am Scheitelpunkt der Ablagerung folgt plötzlich die Basis der nächsten „gradierten Schichtung“. „Gradierte Schichtungen“ können durch sich schnell fortbewegende Unterwasserlawinen entstehen.

Außerdem sind die Sandkörner in der Grauwacke nicht abgerundet, sondern gezackt, was wiederum darauf hindeutet, dass der Sand schnell transportiert wurde. Wäre er langsam in einem Fluss transportiert worden, wären die scharfen Kanten durch das gegenseitige an­ein­an­der­rei­ben der sich bewegenden Sandpartikel glatt abgeschliffen worden.

In einem Sandbett aus Grauwacke ist der Sand oft unten grob und oben fein, was zeigt, dass das gesamte Sandbett von einem einzigen Wasserstrom abgelagert wurde (Abbildung 5). Manchmal weisen Grauwacke-Ablagerungen auch eine Querschichtung auf, was wiederum darauf hindeutet, dass sie von schnell fließendem Wasser abgelagert wurden (Abbildung 6).

Die Tatsache, dass die Schichten über so große Entfernungen so eben sind, zeigt, dass die Wasserströme ein riesiges Areal bedeckten. Und da die ebenen Schichten direkt übereinander liegen, ist das ein Indiz dafür, dass die schnellen Ablagerungsprozesse kontinuierlich bzw. ohne Unterbrechung abliefen, während sich die gesamte Gesteinsschicht bildete.

Die unteren Gesteinsschichten zeigen damit zahlreiche Anzeichen für großflächige, schnelle Ablagerungen. Beweise für die langen Zeiträume, die in Huttons Vorstellung existierten, sind in diesen Felsen schlichtweg nicht zu finden.

Diagramm mit freundlicher Genehmigung von Steve Austin, Grand Canyon: monument to catastrophe, ICR
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Abbildung 6. Querschichtungen bilden sich, wenn schnell fließendes Wasser Sandwellen auf dem Boden erzeugt. Die Dicke der Schichten zeigt die Geschwindigkeit und Tiefe des Wassers an.

Biegen und Erodieren

Die unteren Gesteine wurden nicht nur schnell abgelagert, sondern auch gebogen, als sie noch weich waren und reichlich Wasser enthielten. Die Schichten weisen dabei keine Anzeichen von Sprödbruch auf. Sie müssen also gebogen worden sein, als sie noch plastisch verformbar waren. Außerdem haben sich die Gesteine durch diese Faltung verändert [metamorphisiert, d. h. unter erhöhter Temperatur und/oder erhöhtem Druck umgewandelt, Anm. d. Übers.], wodurch neue Mineralien wie Glimmer entstanden sind. Metamorphe Reaktionen benötigen jede Menge Wasser.12 All dies bedeutet, dass zwischen Ablagerung und Faltung nicht viel Zeit lag.

Ein weiteres Indiz für eine Katastrophe, das Hutton übersehen hatte, ist die Kontaktfläche zwischen den oben und unten gelegenen Sandsteinformationen. Hutton nahm an, dass eine lange Zeitspanne zwischen dem Biegen und der Ablagerung der nächsten Gesteinsschicht lag. Schaut man genau hin, stellt man zunächst fest, dass dort, wo die vertikal geschichteten Gesteine an der Oberfläche liegen und der Witterung ausgesetzt sind, eine ausgeprägte differentielle Erosion zu beobachten ist. Mit anderen Worten: der weichere Schiefer erodiert schneller als die dazwischenliegenden Schichten der härteren Grauwacke, die sich wie Rippen in der Landschaft abzeichnen.

Schaut man nun auf die Kontaktfläche der übereinander liegenden Sandsteinschichten, stellt man keine differentielle Erosion fest (Abbildung 8). Das beweist, dass die Erosion durch schnelle, katastrophische Prozesse erfolgte, im Gegensatz zur allmählichen Erosion der Landschaft heute. Es gibt auch keine Anzeichen für eine Mutterbodenschicht an der Kontaktfläche13, wie sie zu erwarten wäre, wenn die Gesteine durch normale Verwitterung langsam erodiert worden wären.

Das höher gelegene Gestein

Geologen haben die oberen Sandsteinschichten, die auf der Grauwacke liegen, als „Old Red Sandstone“ [„ALTER Roter Sandstein“; Anm. d. Übers.] bezeichnet (Abbildung 4). Auch hier gibt es aber dramatische Hinweise auf eine Katastrophe [und nicht auf ein hohes Alter, was bei langsamer Ablagerung zu erwarten wäre; Anm. d. Übers.]

Foto von David Tyler16256-fig7-lg-german
Abbildung 7. Ein Teil der meterdicken Schicht aus zerbrochenem Gestein, die auf der Kontaktfläche liegt. Die Felsen sind blockig und kantig, und einige sind so groß wie ein Fußball.

Zunächst besteht die Basis des „Old Red Sandstone“ aus einer meterdicken Schicht zerbrochenen Gesteins, einer so genannten Brekzie (Abbildung 7) [Brekzie ist ein Gestein, das aus eckigen Gesteinstrümmern besteht, die mit feinkörnigerem Gestein verkittet sind; Anm. d. Übers.]. Große Brocken (zerbrochene Stücke) aus Grauwacke, manche von der Größe eines Fußballs, wurden aus dem darunter liegenden Gestein herausgerissen und auf die erodierte Oberfläche geschüttet. Die Brekzie erstreckt sich dabei über ein großes geografisches Gebiet, und die flachen Oberflächen der Felsen weisen in der Regel in die gleiche Richtung. Sie weisen eine schuppenartig überlappende Struktur auf, was auf starke Wasserströmungen hindeutet. Die zerbrochenen Gesteinsbrocken sind blockig und kantig, was zeigt, dass sie nur wenig aneinander abgerollt sind. Offensichtlich wurden sie nicht weit von der Stelle wegtransportiert, an der sie aus dem Gestein herausgebrochen wurden, und sie wurden schnell abgelagert. Diese Brekzienschicht ist ein eindeutiger Beweis dafür, dass schnell fließendes Wasser die Kontaktfläche erodiert und das zerbrochene Material aufgeschüttet hat. Diese offensichtlichen Indizien für eine Katastrophe widersprechen der Annahme, dass lange Zeiträume erforderlich sind.

Außerdem bedeckt der „Old Red Sandstone“ ein wirklich riesiges geografisches Gebiet, was darauf hindeutet, dass es eine sehr Katastrophe gab.14 Im schottischen Midland Valley, zu dem auch Siccar Point gehört, sind die Sedimente in einem rechteckigen Becken abgelagert. Dieses Becken ist 400 km lang und reicht von Siccar Point im Osten bis nach Nordirland im Westen! Seine Breite beträgt 100 km, von den Southern Uplands bis zu den Grampian Mountains im Norden. Es besteht aus Kieselsteinen, Sanden und Schluffen, die mit vulkanischer Lava vermischt sind, und ist mehr als 7 km dick! Aber nicht nur das: Die Schichten sind so erstaunlich gleichmäßig und parallel, dass man sie über riesige Entfernungen hinweg visuell verfolgen kann. Das war kein kleiner Fluss, der diese Sedimente in seinem Delta ablagerte! Die physikalischen Merkmale des „Old Red Sandstone“ deuten auf außergewöhnliche Ablagerungsprozesse hin, die sich von den heutigen Vorgängen auf der Erde deutlich unterscheiden.

Foto von David Tyler16256-fig8-lg-german
Abbildung 8. Eine Nahaufnahme der Kon­takt­flä­che zwischen den vertikalen und horizontalen Schichten. Man beachte, dass die unteren Schich­ten nicht unterschiedlich verwittert sind, sondern eine saubere, gerade Kontaktfläche aufweisen.

Außerdem enthalten die Sedimente im „Old Red Sandstone“ reichlich Fossilien von Fischen und Pflanzen (Abbildung 9).15 Die Fossilien sind oft gut erhalten, was auf eine rasche Verschüttung unter ungewöhnlichen Bedingungen hindeutet. Sie müssen schnell von der Umwelt isoliert worden sein, um Zersetzung und Plünderung durch Aasfresser zu verhindern. Diese Fossilien zeigen, dass die Sedimente extrem schnell abgelagert wurden.

Die meisten Sandsteinschichten weisen auch großflächige Quer- und Gleitschichtungen auf, was auf tiefes, schnell fließendes Wasser hindeutet, also auf eine hochenergetische Ablagerungsumgebung, und nicht auf lange Zeiträume unter gegenwärtigen Bedingungen.

Die aufeinander folgenden Schichten des „Old Red Sandstone“ zeigen, dass sie ohne nennenswerte zeitliche Unterbrechungen nacheinander abgelagert wurden. So gibt es beispielsweise keine Hinweise auf alten Mutterboden, in den Boden eingelagerte organische Stoffe oder Pflanzenwurzeln.13 Einige Sandsteinhorizonte enthalten Fußspuren von Tieren, so dass nicht viel Zeit verstrichen sein kann.16 Es gibt keine Canyons oder Täler, die die Schichten durchschneiden. Diese müssten jedoch vorhanden sein, wenn die Witterung sie über lange Zeiträume hinweg erodiert hätte. Mit anderen Worten: Die angeblichen riesigen Zeitspannen können nicht aus den Felsen abgeleitet werden, sondern stammen aus Huttons Fantasie.

Eine Ikone der Geologie

Zusammenfassend muss man sagen: Hutton hatte seine Idee der immensen geologischen Zeit nicht von den Gesteinen. Warum lag er so daneben? Warum sehen sich so viele Geologiestudenten dieselben Aufschlüsse an und erkennen nicht, dass die langen Zeiträume gar nicht da sind? Das hohe Alter rührt von einer falschen Vorstellung darüber her, wie die Gesteine ursprünglich entstanden – einer antibiblischen Philosophie. Dabei werden die geologischen Auswirkungen der weltweiten Sintflut vorsätzlich übersehen.

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Abbildung 9. Diorama des „devonischen“ Meereslebens. Im „Old Red Sandstone“ findet man Fossilien von Pflanzen und Fischen dieses Unterwasserhabitats.

Die Diskordanz am Siccar Point ist ein Beweis für eine Katastrophe gewaltigen Ausmaßes. Sie steht in völliger Übereinstimmung mit den in der Bibel in 1. Mose beschriebenen Ereignissen, wonach die gesamte Erde von einer weltweiten Sintflut heimgesucht wurde. Hutton hat das Ausmaß bzw. den tektonischen Charakter17 dieses globalen Ereignisses offenbar völlig verkannt: Zu Beginn der Sintflut lagerten sich die Sedimente durch schnell aufeinanderfolgende Unterwasserlawinen in einer tiefen Meeresumgebung ab. Bald darauf wurden sie durch kontinentale Wasserbewegungen verfestigt, angehoben und erodiert. Danach kam es zu weiteren Ablagerungen, da die globale Überschwemmung anhielt und „Old Red Sandstone“ in ganz Europa rasch abgelagert wurde.

Wissenschaftler bezeichnen Hutton als den Vater der modernen Geologie, und seine Theorie hat das wissenschaftliche Denken stark beeinflusst. Aber seine Ideen über das Alter der Erde bedeuten eine Ablehnung der biblischen Historie und eine Rückkehr zu einer alten griechischen Weltanschauung. In dem Maße, wie die Menschen diese Ideen zunehmend akzeptierten, kam es zu einer Abkehr von der biblischen Moral und in der Folge zu einem sozialen Niedergang in der westlichen Kultur. In Ländern wie Großbritannien und Amerika, in denen das Christentum früher einen großen moralischen Einfluss auf die Kultur ausübte, bricht die Gesellschaft heute mit weit verbreitetem Drogenmissbrauch, sexueller Unmoral, Abtreibung, Scheidung, Gewalt an Schulen und Selbstmord immer mehr in sich zusammen.

Hutton stützte seine Schlussfolgerung über das Alter der Erde auf falsche Annahmen und eine falsche Interpretation der Gesteine. Hätte er nur der Bibel geglaubt und sich die Gesteine genauer angesehen, hätte er erkannt, dass Siccar Point ein hervorragender Beweis für eine globale Katastrophe ist. Es ist schwer, in dem geologischen Befund ein deutlicheres Zeugnis für die Sintflut zur Zeit von Noah zu finden als in den Felsen von Siccar Point.

Literaturangaben und Anmerkungen

  1. Unconformity detail in: Siccar Point Field Excursion Preview, School of GeoSciences, The University of Edinburgh, 2001, www.geos.ed.ac.uk/undergraduate/field/siccarpoint/andcloser.html, 21 November 2003. Zurück zum Text.
  2. Eine Beispiel findet sich hier: F. and Siever, R., Earth, 4th ed., W.H. Freeman and Co., New York, p. 33, 1986. Zurück zum Text.
  3. Repcheck, J., The Man Who Found Time: James Hutton and the Discovery of the Earth’s Antiquity, Simon & Schuster, London, 2003. Zurück zum Text.
  4. Die Inspiration kam ursprünglich aus Charles Lyells erstem Band von The Principles of Geology (1830), die Darwin studierte, als er an Bord der HMS Beagle war. Lyell wiederum gründete seine Studien auf Huttons Ideen. Zurück zum Text.
  5. Frier, M., Siccar Point, Wednesday morning: inspiration! www.raundstownfc.co.uk/emiougs/siccar_point.htm, 15 October 2003. Zurück zum Text.
  6. Ohne Playfairs Überarbeitung von Huttons Buch wären Huttons Ideen aufgrund seines schlechten Schreibstils möglicherweise verloren gegangen. Als Mathematikprofessor an der Universität von Edinburgh wurde der viel jüngere Playfair ein guter Freund von Hutton und begleitete ihn auf Exkursionen. Obwohl er ein ehemaliger presbyterianischer Pfarrer war, glaubte Playfair an Huttons Argumente für ein hohes Alter der Erde und brachte nach Huttons Tod viel Energie zur Förderung seiner Ideen auf. Zurück zum Text.
  7. McAdam, A.D. and Clarkson, E.N.K. (Eds.), Lothian Geology—An Excursion Guide, Edinburgh Geological Society, p. 150, 1996. Zurück zum Text.
  8. Bei einer Winkel-Diskordanz sind die darunterliegenden Schichten nicht parallel zu den darüberliegenden Schichten. Es handelt sich um eine Pause in der Ablagerung. Zurück zum Text.
  9. Diese Idee Huttons wurde als Uniformitarismus bekannt – die Gegenwart ist der Schlüssel zur Vergangenheit. Hutton sagte: „Die vergangene Geschichte unseres Globus muss durch das erklärt werden, was in der Gegenwart geschieht.“ Holmes, A.A., Principles of Physical Geology (2nd ed.), Thomas Nelson and Sons, London, p. 43, 1965. Zurück zum Text.
  10. Sedimentary structures in the Silurian greywacke, Ref. 1, www.geos.ed.ac.uk/undergraduate/field/siccarpoint/grading.html, 15 October 2003. Zurück zum Text.
  11. Tyler, D.J., Revisiting Hutton’s unconformities, Biblical Creation Society, www.biblicalcreation.org.uk/scientific_issues/bcs100.html, 15 October 2003. Zurück zum Text.
  12. Yardley, B.W., An Introduction to Metamorphic Petrology, Longman, Essex, UK, p. 18, 1996. Zurück zum Text.
  13. In einigen Schichten sind Verkrustungen aus Kalziumkarbonat vorhanden, die von einigen als alte Bodenhorizonte bzw. Mutterböden interpretiert wurden. Sie weisen jedoch nicht die Entmischung moderner Bodenhorizonte auf und werden besser als eine Mobilisierung von Karbonat durch Grundwasser nach der Ablagerung interpretiert. Zurück zum Text.
  14. Dunning, F.W., Mercer, I.F., Owen, M.P., Roberts, R.H. and Lambert, J.L.M., Britain Before Man, Institute of Geological Sciences, Her Majesty’s Stationary Office, London, UK, pp. 18–19, 1978. Zurück zum Text.
  15. Toghill, P., Geology in Shropshire, Swan Hill Press, Shrewsbury, UK, pp. 108–109, 1990. Zurück zum Text.
  16. Die Spuren deuten auf schnelle Prozesse hin, da die Tiere auf dem Sediment liefen, als es noch weich war. Um weich zu bleiben, wurde das Sediment schnell abgelagert, tauchte schnell auf und wurde bald darauf begangen. Bevor die Spuren erodierten, wurden sie schnell von der nächsten Sedimentschicht bedeckt. Siehe Oard, M.J., In the footsteps of giants, Creation 25(2):10–12, 2003. Zurück zum Text.
  17. Austin, S.A., Baumgardner, J.R., Humphreys, D.R., Snelling, A.A., Vardiman, L. and Wise, K.P., Catastrophic plate tectonics: a global flood model of earth history; in: Walsh, R.E. (ed.), Proceedings of the Third International Conference on Creationism, Creation Science Fellowship, Pittsburgh, Pennyslvania, pp. 609–624, 1994. Zurück zum Text.