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Natürliche Selektion ≠ Evolution

von 
übersetzt von Paul Mathis

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Eine wichtige „Gleichung“1, die allen Menschen bewusst sein sollte, lautet: „Natürliche Selektion ist nicht gleich () Evolution“.2 Christen sollten sie kennen, damit sie nicht hinters Licht geführt werden können; Anhängern der Evolutionslehre sollte sie als Erinnerung dienen, dass es noch viel zu tun gibt, bevor sie behaupten können, einen Mechanismus für Evolution angeben können.

Wir hören oft, wie Beispiele für natürliche Selektion als Beweis für Evolution gebraucht werden. Veränderungen von Größe, Farbe, Hautbeschaffenheit und Form werden oft als Erfolgsmeldungen pro Evolution angepriesen. Diese Lockvogeltaktik ist so oft enttarnt worden, dass es verwundert, dass sie noch immer benutzt wird, und dass Menschen noch immer darauf hereinfallen.

Der Begriff an sich sollte schon eine Warnleuchte angehen lassen, dass hier etwas fehlt. Wenn wir an das Wort „Selektion“ in unserem gewöhnlichen, täglichen Sprachgebrauch denken, dann ist damit gemeint, dass wir aus etwas bereits Vorhandenem auswählen. Wie beim Ziehen aus einem Kartenstapel. Sie könnten in jeder Sekunde Ihres restlichen Lebens Karten aus dem Stapel ziehen, und alles, was Sie produzieren würden, wären verschiedene Gruppen derselben Karten. Sie würden nichts Neues erschaffen – nur Karten neu anordnen, entfernen oder von einem anderen Stapel hinzufügen.

Wenn ein Trickkünstler Sie auffordert, eine Karte von einem Stapel zu ziehen, und Sie mit einer neuen Karte überrascht, dann wissen Sie, dass es eine Täuschung ist, ein Trick. Wir müssen lernen, die Tricks der Vertreter der Evolutionslehre zu erkennen, wenn sie behaupten, etwas „Neues“ aus dem Stapel gezogen zu haben. Selektion erfolgt immer aus einer bereits existierenden Serie oder Bandbreite; sie erschafft nichts Neues.

Diese Illustration lässt sich auch auf die „Selektion“ im biologischen Kontext anwenden. Der allweise Schöpfer kannte die verschiedenen Umgebungen, an die Seine Kreaturen sich nach dem Sündenfall und dem Fluch, und besonders nach der Sintflut, würden anpassen müssen, um zu überleben. Er stattete jede „Art“ [im engl. wird zwischen „kind“ und „species“ unterschieden; im Schöpfungsbericht wird der allgemeinere Ausdruck „kind“ gebraucht, der auch hier gemeint ist, Anm. d. Übers.] von Lebewesen mit einer bunten Mischung von genetischen Varianten aus. Dies beinhaltet die Eigenschaften, die bei der Interaktion mit der Umwelt wichtig sind: die Gesamtgröße einer Pflanze, eines Tieres oder einer Person; die Größe von individuellen Organen oder Gliedmaßen wie Schnäbel und Nasen, Blattgrößen, Hautfarben, Haar- und Federlängen, Texturen und Farben. Alle diese und viele weitere Variationen wurden in die DNS seiner Kreaturen einprogrammiert, damit die Populationen der verschiedenen Arten nach der Migration in neue Umgebungen durch die Ausprägung dieser Variationen in der neuen Umwelt überleben konnten. Individuen mit einer bestimmten Ausprägung gaben sie dann an ihre Nachkommen weiter. Wenn diese Varianten und die Lebensräume der Populationen, die diese Varianten widerspiegeln, sich stark genug voneinander unterscheiden, können wir von verschiedenen „Arten“ [Spezies: „species“ im Unterschied zu „kinds“, Anm. d. Übers.] sprechen. In diesem gesamten Selektionsprozess wird niemals Information hinzugefügt. Sie kann beibehalten werden oder verloren gehen, aber niemals dazugewonnen werden.

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Etwa 25 Jahre, bevor Darwin das Prinzip der natürlichen Selektion zweckentfremdete, um seine Evolutionstheorie zu untermauern, schrieb schon der kreationistische Chemiker und Zoologe Edward Blyth (1810-1873) darüber. Blyth erkannte deutlich, dass dieses bemerkenswerte Phänomen der Vorsehung des allweisen, allwissenden, genialen Schöpfergottes entsprang.

Die Liebe Gottes zur Schönheit (erkennbar an Mann und Frau, die in Seinem Bild gemacht sind) lässt vermuten, dass Gott auch die spektakuläre Vielfalt an Vögeln, Fischen, Hunden und Katzen im Sinn hatte, die wir durch „künstliche Selektion“ [d.h. Zucht, Anm. d. Übers.] nicht zu Überlebenszwecken, sondern allein um der „Schönheit“ willen erzeugt haben.3

Ob nun Varianten durch Umwelteinflüsse auf natürliche Weise oder von Züchtern auf künstliche Weise wegen bestimmter Eigenschaften selektiert werden, es bleibt „Selektion“ aus bereits existierender genetischer Information. Nichts Neues wird erschaffen.

Das Patentgesetz verlangt, dass ein Produkt eine gewisse „Erfindungshöhe“ aufweist, damit es patentiert werden kann. Bloße Änderungen in der Gestaltung eines existierenden Produkts können nicht patentiert werden. Viele Rechtsstreitigkeiten um Patentrechte wurden wegen dieser Notwendigkeit geführt. Evolution benötigt dasselbe – eine „Erfindungshöhe“, ein neues Organ oder Körperteil, als Folge von neuer Information in der DNS, die es vorher noch nicht gab. Trotz der enormen Ressourcen, die an Universitäten und Forschungseinrichtungen im Bereich der Evolutionsforschung verbraucht werden, ist niemals gezeigt worden, dass natürliche Selektion diese Art von „Erfindungshöhe“ erreicht.

Heutige Darwinisten ziehen Mutationen als Mechanismus heran, der diese neuen Eigenschaften erzeugen soll, aus denen die „Natürliche Selektion“ auswählt. Wenn dem so ist, sollten die Vertreter der Evolution sich nicht auf „Natürliche Selektion“ konzentrieren, um ihre Theorie zu verteidigen, sondern auf Mutationen. Wenn sie aufgefordert werden, Beispiele für neue genetische Informationen oder Körperorgane zu nennen, die durch Mutation entstanden sind, kommen typischerweise Beispiele wie flügellose Käfer4 auf Inseln oder der flugunfähige Kormoran auf den Galapagos-Inseln zur Sprache.5 Das Problem mit diesen Beispielen ist offensichtlich. Diese Veränderungen mögen den Kreaturen in einer spezifischen, sehr ungewöhnlichen Umwelt einen Vorteil verschaffen, aber es wird nichts „Neues“ zur DNS oder zu den Körperteilen hinzugefügt. Stattdessen stellen die Veränderungen einen Verlust oder eine Verfälschung von existierender genetischer Information dar.6

Evolution braucht dringendst „Natürliche Erfindung“, „Natürliche Neuartigkeit“ und „Natürliche Erschaffung“. „Natürliche Selektion“ schafft es nicht, sich als Paradebeispiel für Evolution zu qualifizieren. Sie ist vielmehr eine wundervolle Würdigung von Gottes Design und Seiner Vorsehung für eine gefallene Welt. Natürliche Selektion ≠ Evolution.

Literaturangaben und Anmerkungen

  1. Dies ist nicht wirklich eine Gleichung; der präzise mathematische Ausdruck ist eine Ungleichung. Zurück zum Text.
  2. Das mathematische Symbol ≠ bedeutet „ist ungleich“. Zurück zum Text.
  3. In den Händen von sündigen, fehlbaren Menschen, die der Eitelkeit etc. unterliegen, hat die zur Schau-Stellung von Züchtungen Extreme hervorgebracht, die weder zu rechtfertigen noch als ästhetisch zu bezeichnen sind. Dies betrifft insbesondere die Züchtung von Rassen, die aufgrund eines Defektes oder einer Missbildung unter ernsthaften gesundheitlichen Problemen leiden. Siehe L. Cosner, ‘Parade of mutants’, Creation 32(2) 28–32, 2010. Zurück zum Text.
  4. Siehe den Artikel Beetle bloopers. Zurück zum Text.
  5. Siehe den Artikel The birds of the Galápagos. Zurück zum Text.
  6. Die DVD From a Frog to a Prince (Vom Frosch zum Prinzen) von CMI zeigt die Ratlosigkeit des bekannten Evolutionisten Richard Dawkins nach der Aufforderung, Beispiele für den Hinzugewinn von genetischer Information durch Mutationen zu nennen. Siehe auch den Artikel Was Dawkins Stumped?. Zurück zum Text.