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Ein ehrliches Zugeständnis

Was wirklich hinter der Debatte „Schöpfung oder Evolution“ steckt

stock.xchng/svilen001

von 
übersetzt von Markus Blietz

Ich muss zugeben, dass mich der bissige Ton vieler feindseliger Kommentare, die wir zu unseren Artikeln bekommen, überrascht hat.

Noch vor einem Jahrzehnt ging ich naiverweise davon aus, dass die Leute begeistert die Wahrheit annehmen würden, nämlich die frei angebotene Rettung durch Jesus Christus, unseren Schöpfer und unseren Herrn, wenn durch schöpfungswissenschaftliche Informationen die Vertrauenswürdigkeit der biblischen Historie klar gemacht werden könnte.

Jetzt aber veranlasste mich die Verbissenheit einiger unserer Korrespondenten, offensichtliche und beobachtbare Fakten abzulehnen, einem Kollegen von CMI gegenüber folgende Aussage zu machen: „Ich fühle mich, als ob ich mit dem Kopf gegen die Wand renne. Wir geben uns praktisch alle Mühe, die Wahrheit in Geschenkpapier zu verpacken, und trotzdem können sie viele nicht erkennen.“

Ein anderer befreundeter Christ, der dabei zuhörte, meinte daraufhin: „Tatsächlich denke ich, dass es in manchen Fällen nicht daran liegt, dass sie es nicht sehen können, sondern dass sie es nicht sehen wollen.“

Wenn ich an ein Erlebnis denke, das noch nicht lange zurückliegt und das ich während einer Vortragsreise hatte, hat er wahrscheinlich recht. Nach einer Präsentation zum Thema Schöpfung ist es nicht unüblich, dass jemand auf einen zukommt und sagt „Ich bin ein Atheist.“ und dann anfängt, feindselige Fragen zu stellen. Vor Kurzem aber stellte sich ein junger Mann, den ich „Brev“1 nennen möchte, ganz anders vor. Seine ersten Worte waren: „Ich bin ein Wahrheitssuchender“ – und dann fing er an, feindselige Fragen zu stellen. Als es um die Existenz Gottes ging, sagte Brev, dass er mehr Agnositiker als Atheist sei.

Er stellte seine Fragen basierend auf der Vorstellung, dass das Universum durch Yin und Yang Kräfte erklärt werden könne, die über einen Zeitraum von Milliarden von Jahren wirkten. Ich lenkte seine Fragen in Richtung seiner eigenen konfusen Ansichten, und nach ungefähr 45 Minuten waren wir an einem Punkt angelangt, wo ich ihm die einfache Ja-Nein-Frage stellte, ob es möglich sei, dass die in der Bibel geschilderte Historie wahr wäre. Zu meiner Verwunderung traute sich Brev (nach einer langen Denkpause) etwas zuzugeben, was ich bis dahin noch von keinem Atheisten oder Agnostiker gehört hatte: „Oh, oh, ich sehe, wohin diese Frage führt … das geht nicht, in die Richtung können wir nicht denken … weil die Konsequenzen wären, dass mein ganzes Leben sich ändern müsste – wenn die biblische Historie richtig ist, müsste ich mein ganzes Leben dem Dienst an Gott widmen … die Verpflichtung wäre zu groß … Nein, es ist nicht möglich.“

Brevs ehrliches Zugeständnis hilft zu erklären, warum der Kampf um die Wahrheit des biblischen Berichts so erbittert geführt wird. Brevs Aufrichtigkeit steht im krassen Gegensatz zu Atheisten und Agnostikern, die nicht zugeben wollen, was ihr wirklicher Einwand gegen die Schöpfungs-Botschaft ist. Und in gewisser Weise hat Brev recht. Wenn die Historie der Bibel nämlich richtig ist, sind die Folgen in der Tat für jedes heute lebende Individuum gewaltig. Es „kostet“ nämlich etwas – davon sprach auch schon Jesus (Lukas 14, 25–33). Für jemanden, der schon auf beiden Seiten stand2 (denn ich war früher ein Atheist, der ganz in Einklang mit der egoistischen Sinn- und Zwecklosigkeit lebte, die das evolutionistische Paradigma beschert) kann ich sagen, dass es eine klare Entscheidung ist. Es gibt nichts Befriedigenderes, als sein ganzes Leben voller Freude dem Dienst an dem Schöpfergott zu widmen, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit allem Denken und mit aller Kraft – unser Leben hat einen Sinn.

Ich empfehle jedem von ganzem Herzen diesen Weg (Markus 12, 30, Psalm 119, 105).

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Literaturangaben

  1. Nicht sein echter Name. Zurück zum Text.
  2. Man beachte, dass hier kein „Zaun“ gemeint ist (vergleiche „große Kluft“ in Lukas 16, 26). Jesus sagte, dass man entweder für oder gegen ihn ist (Matthäus 12, 30Lukas 11, 23). Wie uns Brevs Zugeständnis zeigt, ist ein Agnostiker nicht wirklich neutral. Bei diesem Thema „zwischen den Stühlen“ zu sitzen ist für niemanden eine Option. Zurück zum Text.