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Das Schicksal von Wave Rock, Hyden, Westaustralien

Wie die Sintflut diese faszinierende Ge­steins­for­ma­ti­on schuf

von
übersetzt von Markus Blietz

Ein kurzer Steckbrief von Wave Rock

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Abbildung 1. Wave Rock

Wave Rock ist eine Tou­ris­ten­at­trak­ti­on etwa 300 km östlich von Perth, West­aus­tra­li­en. Die „Welle“ [engl. „wave“] ist etwa 15 Meter hoch, 100 Meter lang und befindet sich an der Nordwand eines Gra­ni­tauf­sch­lüs­ses namens Hyden Rock.

Dies ist nur einer von Dutzenden von frei­lie­gen­den Gra­ni­tauf­sch­lüs­sen, die mit einer enormen Menge an Granit in der Region verbunden sind. Der Granit erstreckt sich mehr als 6 km unter der Erde und über Hunderte von Kilometern quer durch die Landschaft.

Der Granit bildete sich sehr früh während der Sintflut zur Zeit Noahs, als gewaltige Bewegungen in der Erdkruste Gesteine Dutzende von Kilometern tief im Erdinneren aufschmolzen. Die Krustenbewegungen drückten das geschmolzene Magma durch Risse in der Kruste nach oben und es sammelte sich in einem riesigen Volumen, noch Kilometer unter der Oberfläche.

Mit dem Fortschreiten der Sintflut lagerten die tosenden Wasser kilometerdicke Sedimente über dem gesamten Gebiet ab. Als die Sintflut jedoch ihren Höhepunkt erreichte und sich in die Ozeane zurückzog, erodierte das fließende Wasser dieses Sediment, zusammen mit einem Teil der Granitoberfläche. Hyden Rock wurde zu dieser Zeit freigelegt, ein erosionsbedingter Überrest, als die gesamte Landschaft erodiert wurde.

Monatelang zog sich das Wasser weiter aus dem Gebiet zurück, und in seiner letzten Phase floss es in breiten Wasserläufen über die Landschaft und erodierte breite Kanäle. Ein Wasserlauf verlief nördlich des Hyden Rock. Als die Landschaft weiter erodierte und sich die Geländehöhe senkte, erodierte das Wasser den unteren Teil des Felsens, wodurch die Wellenform entstand.

Diese Wasserläufe wurden mit Sand und Kies aufgefüllt und sind heute noch sichtbar. Wasser fließt in ihnen nur selten. Ein solcher Wasserlauf, fast 1 km breit, befindet sich vor dem Wave Rock. Das, was von diesen Wasserläufen übrig geblieben ist, ist meist nichts anderes als eine Reihe nicht zusammenhängender, ausgetrockneter Salzseen.

Verglichen mit der katastrophalen geologischen Aktivität während der Sintflut war die Erosion in den 4.500 Jahren nach der Sintflut verschwindend gering. Die Form des „Wellenfelsens“ sollte sich daher seit dem Ende der Sintflut nicht mehr viel verändert haben.

Wave Rock im Detail: Hyden Rock und die Granit-Welle

Wave Rock ist eine Touristenattraktion etwa 300 km östlich von Perth, Westaustralien, in der Nähe des kleinen Weizenanbauortes Hyden, der weniger als 400 Einwohner hat. Obwohl er sich in einem abgelegenen Gebiet befindet, gibt es einen ständigen Strom von Reisenden durch die Stadt, um den Felsen zu besichtigen.

Wie sein Name vermuten lässt, ähnelt der Wave Rock (Abbildung 1) einer riesigen Meereswelle, die sich aufbäumt und im Begriff ist zu brechen. Die Welle ist etwa 15 m hoch, mehr als 100 m lang und nimmt einen Teil der Nordwand eines Granitaufschlusses namens Hyden Rock ein. Der Felsen wölbt sich nicht nur oben nach vorne, sondern fällt auch von unten her ab, was einen realistischen Eindruck einer Welle vermittelt. Durch das abfließende Regenwasser konnten farbige Flechten wachsen und vertikale Streifen bilden, die das Gefühl einer brechenden Welle noch verstärken.1

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Abbildung 2. Geologische Karte des Hyden-Gebiets – 22 km breit (W-O) und 16 km hoch (N-S). Die Granitaufschlüsse sind rosa gesprenkelt und mit Agl (Archäischer Granit) gekennzeichnet. Hyden Rock liegt östlich von Hyden. Die leuchtend gelben Gebiete mit der Bezeichnung Czg (Känozoikum) stellen eine übrig gebliebene sandige Ebene bestehend aus gelbem und weißem Sand dar. Ein breiter ehemaliger Wasserlauf (hellgrün gesprenkelt und mit Qd für quartäre Ablagerungen gekennzeichnet) verläuft direkt nördlich von Wave Rock und geht quer über die Karte. (Siehe Literaturangabe 2.)

Die geologische Karte von Hyden2 (Abbildung 2) zeigt, dass es in diesem Gebiet Dutzende solcher Gra­ni­tauf­sch­lüs­se gibt. Diese erstrecken sich über mehr als 100 km über diese Platte (SI-50-04). Von dem Granit nimmt man an, dass er sich mehr als 6 km unter der Erde erstreckt. Mit anderen Worten, diese Gra­ni­tauf­sch­lüs­se sind wie winzige Spitzen eines gewaltigen „Eisbergs“.

Der Granit ist Teil eines riesigen Gebiets in West­aus­tra­li­en, das als Yilgarn-Kraton (Abbildung 3) bezeichnet wird, einem „alten“ Teil der kon­ti­nen­ta­len Erdkruste, der seit dem Präkambrium relativ stabil ist. Er bildete sich bereits während der Sintflut. Der Yilgarn-Kraton erstreckt sich etwa 800 km von Westen nach Osten und 1.000 km von Norden nach Süden. Er besteht größtenteils aus kristallinen Gesteinen wie Granit und Gneis, durchsetzt mit ausgedehnten Bändern anderer metamorphosierter Gesteine, einschließlich reicher goldhaltiger Grünsteingürtel.

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Abbildung 3. Yilgarn-Kraton, ein alter Teil der kontinentalen Erdkruste, der sich früh während der Sintflut gebildet hat.

Entstanden früh in der Sintflut

Langzeitgeologen haben diesem Granit ein „Alter“ von 2,7 Milliarden Jahren (spätes Archäikum) zugewiesen, was viel jünger ist als die „Alter“, die anderen Teilen des Yilgarn-Kratons zugewiesen wurden. Ein Werkzeug zur Umrechnung säkularer geologischer Daten in die biblische Historie ist in Abbildung 4 dargestellt. Es zeigt, dass sich der Granit früh während der globalen Sintflut (1. Mose 6-8) bildete, die vor etwa 4.500 Jahren stattfand und etwas mehr als ein Jahr dauerte. Die Sintflut begann mit dem Aufbrechen der Erdkruste und setzte sich mit Vulkanausbrüchen, Krustenbewegungen, Erosion und Sedimentation fort.

Einige biblische Geologen sind der Meinung, dass diese Granitfelsen während der Schöpfungswoche entstanden sind, und ich habe dieser Position auf Abbildung 4 Rechnung getragen, indem ich den Pfeil in diesem Bereich gestrichelt habe. Im Großen und Ganzen gehören zu den Gesteinen, die diesem Zeitraum zugeordnet werden, jedoch Granite, die sich unterirdisch bildeten, sowie vulkanische Ablagerungen, die manchmal kilometerdick sind und sich oberirdisch bildeten. Diese vulkanische Aktivität hätte die Atmosphäre mit Asche, Rauch und Staub erfüllt, was meiner Meinung nach nicht mit der in 1. Mose 1,31 beschriebenen „sehr guten“ Schöpfung vereinbar ist. Deshalb interpretiere ich die Daten so, dass der Wave Rock-Granit in der frühen Phase der Sintflut entstanden ist.

Woher kam der Granit?

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Abbildung 4. Geologisches Umrechnungsswerkzeug. Die linke Seite der Abbildung zeigt die geologische Säule mit ihren beschrifteten Unterabteilungen. In der Mitte sind die zugeordneten evolutionistischen Zeiträume dargestellt. Auf der rechten Seite der Abbildung bieten farbige Pfeile eine Umdeutung in die biblisch-geologische Geschichte. Weitere Informationen finden Sie unter „The geology transformation tool“.

Ein geologisches Szenario für die Entstehung des Yilgarn-Kratons besagt, dass er aus vielen riesigen, zerbrochenen „Blöcken“ kontinentaler Kruste (Dutzende bis Hunderte von Kilometern lang) besteht, die abgeschert, herumgeschoben und metamorphisiert wurden. Diese Blöcke oder Terrane, wie sie genannt werden, wurden dann von riesigen Mengen granitischen Magmas durchdrungen, das die Blöcke zu einem einzigen stabilen Kraton zusammenschweißte.3 All diese Blöcke bildeten sich kilometertief unter der Erde; heute aber befinden sie sich an der Oberfläche.

Solche zerbrochenen Blöcke sind das, was man erwarten würde, denn zu Beginn der Sintflut „brachen alle Quellen der großen Tiefe auf“ (1. Mose 7,11). Anhaltende Bewegungen der Kruste schoben diese zerbrochenen Krustenstücke hin und her, wodurch unglaubliche Energien freigesetzt wurden. Dies wiederum schmolz das Gestein tief im Erdinneren (teilweise) auf und presste dann das Magma (geschmolzenes Gestein) aus dem verbliebenen ungeschmolzenen Gestein heraus, wodurch die Terrane zusammengeschweißt wurden. Außerdem wurde durch diese Bewegungen das Magma durch Spalten nach oben transportiert, wo es sich nahe der Oberfläche in riesigen unterirdischen Becken ansammelte. Ein Teil des Magmas stieß Lava, Asche und Rauch in die Atmosphäre aus.

Die aktuellsten Überlegungen zur Entstehung von Graniten gehen davon aus, dass sie schnell entstanden, was sich von einigen der älteren Überlegungen zu diesem Thema unterscheidet. Nach dieser Auffassung wurde das Magma schnell produziert, schnell transportiert, schnell eingelagert, schnell kristallisiert und schnell abgekühlt. (Siehe „Granitbildung: Katastrophisch und schnell“.)

Erosion, andauernde Sedimentation und noch mehr Erosion

Als die Sintflut weiter voranschritt, flossen riesige Wassermassen über den Yilgarn-Kraton hinweg. Dies führte zur Erosion der damaligen Landoberfläche, gefolgt von der Ablagerung von Sedimenten. Die Sedimente bedeckten das Hyden-Gebiet, ja den gesamten Kraton, bis in eine Tiefe von vielen Kilometern. Die Sedimente (denen die Evolutionisten ein paläozoisches und mesozoisches Alter zuordneten – siehe Abbildung 4) wurden jedoch später wieder abgetragen, eine zweite Erosionsperiode. Wir haben also zwei Erosionsperioden, die Wave Rock prägten, eine frühe während der Sintflut, und eine späte.

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Abbildung 5. W-O-Schnitt durch das Perth-Becken. Die Breite des Querschnitts beträgt 80 km. Die Mächtigkeit beträgt 17 km. Die vertikale Skala ist gegenüber der horizontalen Skala nicht überhöht. Die Küste befindet sich in der Mitte; Perth liegt rechts von der Küste. Die Farben Rot und Rosa stellen das archaische Grundgestein dar, das Teil des Yilgarn-Kratons ist. Die lila, blauen und grünen Schichten stellen horizontale paläozoische und mesozoische Sedimente dar. Diese liegen auf einem Teil des Yilgarn-Kratons, der an der Darling-Verwerfung (Darling Fault) etwa 15 km abgetaucht ist. Diese Sedimente hören an der Verwerfung abrupt auf, was darauf hindeutet, dass sich ähnliche Sedimente einst über den Kraton nach Osten erstreckten, heute aber nicht mehr da sind. Mehrere nahezu vertikale Verwerfungen haben das Grundgesteine und die Sedimente zerklüftet. (Siehe Literaturangabe 3.)

Die erste Erosionsperiode fand statt, als die Flutwellen die paläozoischen und mesozoischen Sedimente in das Gebiet brachten. Dieser Prozess erodierte zunächst die Oberfläche, bevor die Sedimente abgelagert wurden. Die zweite Erosionsperiode war spät in der Sintflut, als die Fluten zurückgingen, nachdem die paläozoischen und mesozoischen Sedimente abgetragen worden waren. Welche dieser beiden Erosionsperioden den größeren Einfluss auf Wave Rock hatte, ist eine interessante Frage, die es zu untersuchen gilt.

In der zweiten „Hälfte“ der Sintflut begann auf jeden Fall die Erosion der Landschaft erst, nachdem das Wasser der Sintflut den gesamten australischen Kontinent bedeckt hatte. Die Erosion setzte sich fort, als das Wasser in die Ozeane zurücklief, bis schließlich alles Wasser abgeflossen war. Eine solche enorme Erosion findet man auf allen Kontinenten der Welt.

Interessanterweise gibt es in Westaustralien Orte, an denen diese mächtigen Sedimente vor Erosion geschützt waren und daher heute immer noch vorhanden sind. Dazu gehört das Perth-Becken, das sich westlich des Yilgarn-Kratons befindet. Abbildung 54 zeigt die Sedimente in der Nähe von Perth in einem geologischen West-Ost-Querschnitt quer durch das Becken. Sie bestehen aus horizontalen, etwa 12 km dicken Sedimentschichten, die auf einem abgesenkten Abschnitt des Yilgarn-Grundgesteins liegen. Beachten Sie, dass das Grundgestein gebrochen ist und die Verwerfungen durch fast alle darüber liegenden Sedimentschichten verlaufen. Das Becken ist etwa 15 km entlang einer Nord-Süd-Verwerfung, der sogenannten Darling-Verwerfung (Darling Fault), abgesunken (rechts im Bild). Folglich floss das zurückweichende Wasser der Sintflut über die Sedimente hinweg, so dass diese nicht erodiert wurden.

Eine ähnlich dicke Sedimentdecke erstreckte sich über den Yilgarn-Kraton, aber dieses Sediment wurde fast vollständig abgetragen und ist daher heute nicht mehr vorhanden. Der gesamte Erosionsprozess wird in dem Artikel „Die rezessive Phase der Sintflut begann in der mittleren Kreidezeit und trug kilometerdicke Sedimentschichten vom australischen Kontinent ab“ genauer beschrieben. In diesem Artikel werden auch andere Beispiele für die Erhaltung von Sedimenten auf dem Yilgarn-Kraton beschrieben, darunter die Collie-, Wilga- und Boyup-Becken, die sich westlich von Hyden, am Rande des Kratons, und 100 km südlich von Perth befinden. Die kilometerdicken Sedimente in diesen Becken befinden sich innerhalb von abgesunkenen Krustenblöcken, die „Graben“ genannt werden, und wurden so vor der Erosion durch die zurückweichenden Fluten bewahrt.

Zwei-Phasen Erosion

Wir können uns vorstellen, dass sich das Wasser der Sintflut in zwei identifizierbaren Phasen von den Kontinenten zurückzog. Die erste Phase war die mehrere Monate andauernde Periode, in der das Wasser den ganzen Kontinent bedeckte und kein Land über der Wasseroberfläche zu sehen war. Obwohl das Wasser vielleicht einen Kilometer tief war, hatte es eine enorme seitliche Ausdehnung, so dass es einer riesigen Platte ähnelte. Die Erosion durch die stürmische Strömung dieser aus Wasser bestehenden „Platte“ hatte eine sehr flache Landschaft geschaffen, ein Merkmal, das weltweit zu finden ist und dem man den Namen „Rumpffläche“ gegeben hat. Die im Perth-Becken erhaltenen Sedimente (Abbildung 5) weisen darauf hin, dass die Erosion nach der Kreidezeit begann (siehe Abbildung 4).

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Abbildung 6. West-Ost-Höhenprofil der Landschaft auf einer Länge von 175 km quer durch Hyden. Die vertikale Überhöhung in der Abbildung beträgt das 200-fache. Die alte Landoberfläche liegt bei 360 bis 380 Hö­hen­me­tern. Die niedrigste Erhebung liegt bei 260 m. Alte sandige Wasserläufe sind sichtbar, zu­sam­men mit trockenen Salzseen. (Google-Earth)

Die zweite Phase begann, als der Wasserstand immer weiter sank, so dass Land über der Wasseroberfläche auftauchte, und das Wasser schließlich in breiten Kanälen abfloss. Diese Kanäle wurden mit der Verringerung des Durchflussvolumens immer schmaler. Die Erosion während dieser kanalisierten Fließperiode schnitt breite Täler in das Gestein, die immer enger wurden. Heute sind die Wasserläufe, die die Landschaft entwässern, viel kleiner als die Täler, in denen sie sich befinden. Die Landformen, die durch diese zweiphasige Entwässerung entstanden sind, sind ein charakteristisches Merkmal für die Sintflut und überall auf der Welt zu finden.

Dieser zweistufige Erosionsprozess hat viele charakteristische Merkmale auf der Erdoberfläche hinterlassen5, einschließlich hochliegender Erosionsüberreste, die Inselberge genannt werden und die sich aus einer flachen Ebene erheben, die erodiert wurde. Uluru in Zentralaustralien, auch bekannt als Ayers Rock, ist ein Beispiel dafür, aber es gibt weltweit Tausende davon. Sie weisen auf ein gigantisches Abflussereignis vor nicht allzu langer Zeit hin, nämlich das zurückweichende Wasser der Sintflut. Die Granitaufschlüsse in der Gegend von Hyden sind typisch für Inselberge, aber sie sind viel kleiner.

Indizien für Erosion spät in der Sintflut

Google Earth verfügt über ein Werkzeug, das uns hilft, diese Merkmale zu erkennen. Abbildung 6 zeigt die Geländehöhe auf einem 170 km langen West-Ost-Abschnitt, der durch Hyden Rock führt. Die Geländehöhe schwankt zwischen etwa 260 und 360 Metern. Beachten Sie, dass in dem Querschnitt die vertikale Überhöhung das 200-fache beträgt, wodurch die Form der Gipfel und Täler stark übertrieben wird. Die obersten Erhebungen der Landschaft stellen Reste einer ehemaligen „Rumpffläche“ dar, die 360 Meter hoch lag. Diese Fläche stieg leicht nach Osten hin an. Sie entstand in der ersten Phase des zurückweichenden Stadiums der Sintflut, als das Wasser das gesamte Gebiet bedeckte.

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Abbildung 7. Nord-Süd-Höhenprofil der Landschaft über einem alten sandigen Wasserlauf 30 km westlich von Hyden. Das Profil ist 25 km lang. Die vertikale Überhöhung beträgt das 60-fache. Der sichtbare sandige Wasserlauf ist etwa 3 km breit innerhalb eines insgesamt 17 km breiten und 60 m tiefen Tals. (Google-Earth)

In der zweiten Phase, als sich die Strömung des zurückweichenden Wassers verringerte, wurde diese Rumpffläche durch die starken Wasserströmungen „zerschnitten“, so dass nur noch vereinzelte Teile des Landes auf dem ursprünglichen Niveau blieben. Die kanalisierten Wasserströme erodierten das Land zwischen diesen Erhebungen bis auf etwa 260 Meter herunter.

Ein Beispiel für diese kanalisierte Erosion ist in Abbildung 7 zu sehen. Diese zeigt ein Google Earth-Höhenprofil auf einem 25 km langen Nord-Süd-Abschnitt über einen Entwässerungsgraben westlich von Hyden. Die sichtbare Breite des (heute) sandigen Wasserlaufs in Google Earth beträgt etwa 3 km, aber das Flusstal ist etwa 17 km breit und 60 m tief. Beachten Sie auch hier, dass die vertikale Überhöhung in dieser Abbildung etwa das 60-fache beträgt. Auch andere Flussläufe können in Google Earth identifiziert werden. Da die Region trocken ist und es so wenig Niederschlag gibt, bestehen diese alten Flussläufe größtenteils aus einer Reihe nicht zusammenhängender, ausgetrockneter Salzseen. Das deutet darauf hin, dass die Wasserströmung in der Vergangenheit, als die Wasserläufe entstanden, viel stärker war. Solche Wasserströme werden von der Entwässerungsabfolge während der Sintflut erwartet.

Säkulare Geologen haben dieses alte Entwässerungssystem erkannt und sogar Karten der alten Flussläufe veröffentlicht (Abbildung 8).6 Das alte Flusstal, das an Hyden vorbeifließt, wird das Camm River Paleovalley (altes Tal) genannt. Die Größe und Ausdehnung dieser Flussläufe zeigt, dass in der Vergangenheit viel mehr Wasser vom Kontinent abfloss. Mainstream-Geologen haben den Zeitpunkt dieser Erosion mit dem Paläogen und Neogen in Verbindung gebracht, was dem Abfluss des Wassers der Sintflut von den Kontinenten entspricht (siehe Abbildung 4).

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Abbildung 8. Alte Flusstäler (orange und hellbraun) in der Region Hyden. Unterschiedliche Farben kennzeichnen verschiedene Flusssysteme. Die Breite des Bildes (W-O) beträgt 500 km. (Auszug aus Bell et al. Literaturangabe 4.)

Wave Rock wurde spät in der Sintflut freigelegt, als das Wasser noch weite Bereiche bedeckte. Hyden Rock ist ein ero­si­ons­be­ding­tes Überbleibsel, und das zurückweichende Wasser floss in einem breiten Kanal vor Wave Rock ab. Als die Landschaft weiter erodierte und die Geländehöhe sank, strömte das Wasser weiter und erodierte mehr von dem tiefer liegenden Gestein, wodurch die lange Wellenform entstand. Abbildung 2 zeigt den Verlauf dieser späten Drainage unmittelbar nördlich von Wave Rock.

Das Sediment, das zu dieser Zeit erodiert wurde, ist durch die zurückweichenden Fluten fast vollständig aus dem ganzen Gebiet entfernt worden. In den Paläotälern selbst ist eine geringe Menge an Sediment zurückgeblieben. In den 4.500 Jahren seit dem Ende der Sintflut kann es zwar zu einigen lokalen Erosionen innerhalb der vorhandenen Wasserläufe gekommen sein, aber die Landoberfläche hat sich insgesamt nicht wesentlich verringert. Man kann davon ausgehen, dass sich die Form von Wave Rock bis heute nicht wesentlich von ihrer Form am Ende der Sintflut unterscheidet.

Schlussfolgerungen

Wave Rock befindet sich an einer Seite eines Granitfelsenaufschlusses in der Nähe von Hyden, 300 km östlich von Perth. Der Granit wurde schon sehr früh während der einjährigen Sintflut abgelagert, als die Katastrophe Gestein tief unter der Kruste schmolz und das geschmolzene Magma an die Oberfläche drückte. Im weiteren Verlauf der Sintflut wurde der gesamte Kontinent mit kilometerdicken Sedimenten bedeckt, die jedoch nach dem Höhepunkt der Sintflut und dem Rückzug des Wassers in die Ozeane transportiert wurden. Gegen Ende der Sintflut hinterließ das abfließende Wasser der Sintflut breite Rinnen an der Oberfläche. Diese alten Wasserläufe sind viel ausgedehnter als die engen Kanäle, die heute zur Entwässerung der trockenen Region benötigt werden. Einer dieser Wasserläufe fließt an Wave Rock vorbei und hat wahrscheinlich die Wellenform erodiert. Als Wave Rock gegen Ende der Sintflut entstand, hatte er wahrscheinlich die gleiche Form wie heute. Es ist unwahrscheinlich, dass er in den 4.500 Jahren seither signifikante Erosion erfahren hat.

Geologische Informationen, die uns zur Verfügung stehen, können leicht dazu verwendet werden, um geologische Merkmale im Hinblick auf die biblische Geschichte zu interpretieren. Dabei ergeben sich für verschiedene Aspekte der Interpretation Fragen, die auf Bereiche hinweisen, in denen weitere Untersuchungen notwendig sind. In diesem Beispiel ist der relative Einfluss der beiden Erosionsperioden auf die Bildung von Wave Rock (frühe Sintflut/späte Sintflut) eine interessante Frage, die es zu quantifizieren gilt. Ein biblisch-geologisches Interpretationsmodell bietet einen leistungsfähigen Rahmen für das Verständnis der Prozesse, die geologische Merkmale geformt haben, Merkmale wie den Wave Rock in Westaustralien.

Literaturangaben

  1. Twidale, C.R. and Bourne, J.A., A Field Guide to Hyden Rock, Western Australia, Including Wave Rock, Wave Rock Management P/L, Hyden, Western Australia, 2001. Zurück zum Text.
  2. Hyden, Sheet SI 50-04, Australia 1:250000 Geological Series, Geological Survey of Western Australia, 1984. Zurück zum Text.
  3. Myers, J.S., The generation and assembly of an Archaean supercontinent: evidence from the Yilgarn craton, Western Australia, Geological Society, London, Special Publications 95, 143–154, 1995; https://doi.org/​10​.1144/​GSL​.SP​.1995​.095​.01​.09. Zurück zum Text.
  4. Perth, Sheet SH-50-14 and part Sheet SH-50-13, Australia 1:250,000 scale geological map series, Geological Survey of Western Australia, 1978. Zurück zum Text.
  5. Oard, M.J. and Reed, J.K., How Noah’s Flood Shaped our Earth, Creation Book Publisher, 2018. Zurück zum Text.
  6. Bell, J.G., Kilgour, P.L., English, P.M., Woodgate, M.F., Lewis, S.J. and Wischusen, J.D.H. (compilers), 2012. WASANT Palaeovalley Map – Distribution of Palaeovalleys in Arid and Semi-arid WA-SA-NT (First Edition), scale: 1:4 500 000, Geoscience Australia Thematic Map (Geocat № 73980) – hard-copy and digital data publication: http://​www​.ga​.gov​.au/​cedda​/maps​/96Zurück zum Text.