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Polypterus – oder, wie man einem Fisch das Laufen beibringen will

Flösselhechte und ein riesiger Sprung evolutionistischen Glaubens

von 
übersetzt von Paul Mathis

iStockphoto/pmvchamarapolypterus
Polypterus

Die bei Aquarienbesitzern beliebten Flösselhechte sind eine Familie afrikanischer Fische (Polypteridae), die durch die Lunge atmen und außerhalb des Wassers leben können, ähnlich verschiedenen anderen Fischarten, insbesondere Lungenfischen und Schlammspringern. Eine in der amerikanischen Zeitschrift „Nature“ veröffentlichte Studie beschreibt, wie in Gefangenschaft gezüchtete Flösselhechte (Polypterus senegalus) beim Gehen beobachtet wurden. Sie wurden so aufgezogen, dass sie völlig außerhalb des Wassers lebten, wenn auch in einer feuchten Umgebung.1

Natürlich würden die Fische diese Lebensweise in freier Natur nicht wählen. Nach einigen Monaten konnten die Forscher jedoch feststellen, dass ihre Bewegungen etwas weniger unbeholfen waren, als die der im Wasser aufgezogenen Fische. Der (acht Monate andauernde) „Stress“ der Umwelt hatte sogar zu sehr geringfügigen Veränderungen der Muskeln und Knochen geführt, die die Brustflossen stützen – „Entwicklungsplastizität“ genannt. Sie waren robuster geworden, um dem Körper außerhalb des Wassers mehr Rückhalt zu geben.

Vermischung von Fakten und Fiktion

„Nature“ – schnell dabei, wenn es darum geht, Fische als unsere Vorfahren zu bewerben – veröffentlichte auch ein YouTube-Video von den an Land aufgezogenen Flösselhechten der Forscher, die „liefen“: „Die Landbewohner hoben den Kopf höher, platzierten ihre Flossen effizienter und rutschten seltener aus als ihre aquatischen Gefährten.“2 All dies war in Wahrheit nicht annähernd so beeindruckend, wie es den Anschein hatte, was die Zuschauer im Übrigen auch leicht hätten überprüfen können.3 Für den unachtsamen Konsumenten aber war der Köder und die Falle4 für dieses evolutionistische Propagandastück bereits aufgestellt. Nachdem nämlich der Zuschauer den Köder „kleiner evolutionistischer Veränderungen“ geschluckt hatte, wurde prompt der Übergang zur Evolution vom „Fisch zum Philosophen“ vollzogen, womit die Falle zuschnappte. Es wurde behauptet, dass die beobachtete Plastizität (bzw. Verformbarkeit) dazu beigetragen habe, den „großen Evolutionsschritt zu ermöglichen, als unsere Vorfahren aus den Meeren an Land krochen“. „…Es mag nicht elegant aussehen, aber lassen Sie sich nicht täuschen. Schließlich hätte ein kleiner, scheinbar unbedeutender Schritt unserer fischartigen Vorfahren einen riesigen Sprung für die Menschheit bedeuten können!“2

Ein riesiger Sprung des Glaubens

Regelmäßige Leser der Zeitschrift „Creation“ werden mit anderen Beispielen von „laufenden Fischen“ vertraut sein. Axolotl,5 Handfische6 und Schlammspringer,7 von denen die Vertreter der Evolutionstheorie behaupten, sie verursachten Probleme für den Glauben an die biblische Schöpfung, sind in Wirklichkeit ein starkes Zeugnis für den überragenden Plan des Schöpfers (Römer 1,20). Bei all diesen Fischen, Flösselhechte eingeschlossen, sind nicht die Fakten problematisch, sondern die Geschichten, die ihnen angedichtet werden. Die biblische Schöpfungsgeschichte lehrt nicht, dass Gott die Tiere vollkommen fest und unveränderlich geschaffen hat, sondern, dass er lediglich die Artgrenzen fixiert hat (1. Mose 1,11.12.21.24.25).

Wikimedia Commonsbichirs
Die Flösselhechtart Polypterus weeksii

Es liegt auf der Hand, dass Gott seine Geschöpfe mit der Fähigkeit zur Veränderung bzw. Anpassung entworfen hat; die Veränderungen, die man bei Flösselhechten beobachtet hat, stimmen genau damit überein. Es scheint sich um eine ökophänotypische (d.h. umweltbedingte) Veränderung ohne Veränderung des DNS-Codes zu handeln. Wir erkennen dies, wenn wir die Muskeln und Knochen eines Bodybuilders betrachten, die durch Krafttraining gestärkt werden.8 In ähnlicher Weise ist die Brustanatomie dieser Flösselhechte robuster geworden, damit sie ihr Gewicht an Land besser tragen können. Sie ziehen ihre Flossen stärker zusammen als die im Wasser Aufgewachsenen, so dass sie den Kopf etwas höher halten können. Und so wie der Trainingseffekt des Bodybuildings nicht an die eigenen Kinder weitergegeben werden kann, gibt es auch keinen Beweis dafür, dass die beobachtete subtile Flexibilität im Verhalten der Flösselhechte und in der Anatomie des Brustgürtels vererbbar sind. Genau das aber wäre nötig, wenn Evolution stattgefunden hätte9, wobei noch hinzukommen müsste, dass sich eine knöcherne Verbindung zwischen den Gliedmaßen und der Wirbelsäule gebildet hätte, damit sich die Gangart der Landtiere hätte entwickeln können.

Der Apostel Paulus lehrte, dass Fische und verschiedene andere Tiere sich in ihrer „Art“ voneinander und vom Menschen unterscheiden (1. Korinther 15,39), und stimmte damit der Lehre von 1. Mose 1 zu. Um die abschließenden Bemerkungen des oben erwähnten Videos zu parodieren: die Idee, dass Fische durch Evolution das Laufen lernten, ist wirklich ein „riesiger Sprung [des Glaubens] für die Menschheit“. Lassen Sie sich nicht täuschen!

Hinweise und Literaturangaben

  1. Standen, E.N., Du, T.Y. & Larsson, H.C.E., Developmental plasticity and the origin of tetrapods, Nature 513:54-58, 4. September 2014. Zurück zum Text.
  2. Fish out of water, Nature videos, youtube.com, 27. August 2014. Zurück zum Text.
  3. Zweifellos sind, wie die Forscher einräumen, Schlammspringer (Fische, die Mangrovensümpfe bewohnen) die Meister unter den Fischen, wenn es um die Fortbewegung an Land geht. Zurück zum Text.
  4. Siehe Walker, T., Don’t fall for the bait and switch. Sloppy language leads to sloppy thinking. Creation 29(4):38-39, 2007; creation.com/baitandswitch. Zurück zum Text.
  5. Deiche, J., The Axolotl: The fish that walks? Creation 27(4):21-23, September 2005; creation.com/axolotl. Zurück zum Text.
  6. Mai, K., Rare Australian fish has fins like handsCreation 28(3):28-29, Juni 2006; creation.com/handfish. Zurück zum Text.
  7. Bell, P., Mudskippers—marvels of the mud-flats! Creation 34(2):48-50, April 2012; creation.com/mudskipper. Zurück zum Text.
  8. Ein weiteres Beispiel sind die Bogenschützen des mächtigen mittelalterlichen englischen Langbogens, die schon viele Schlachten gewonnen haben. Sie trainierten das Bogenschießen von Kindheit an, so dass sie Bögen spannen konnten, mit denen nur wenige moderne Bogenschützen fertig werden; ihre Skelette zeigten vergrößerte linke Arme und Knochensporne an der linken Schulter und am linken Handgelenk sowie an den rechten Fingern, die am häufigsten zum Biegen des Bogens verwendet wurden, an. Zurück zum Text.
  9. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sich diese umweltbedingte Veränderung als vererbbar erweisen sollte, wäre dies ein Beispiel für die Epigenetik. Dabei geht es jedoch um das An- und Ausschalten vorhandener Gene, nicht um die Schaffung neuer Gene. Siehe White, D., The genetic puppeteer, Creation 30(2):42-44, März 2008; creation.com/the-genetic-puppeteer. Zurück zum Text.