Explore
Also Available in:

Genetische Entropie: Der leise Killer

Ein vernichtendes Argument gegen die Evolutionstheorie

von
übersetzt von Team schöpfung.info

A-B-Z-DNA

Menschen sterben aus mancherlei Gründen, aber wenn sie das Glück haben, dem Tod durch Krieg, Verbrechen, Unfälle oder Krankheit zu entgehen, wird schließlich die Entropie dafür sorgen, dass sie ihrem Schöpfer begegnen. Die Entropie ist ein Maß für die Unordnung, die in jedem System permanent zunimmt, sofern kein korrigierender Einfluss von außen vorliegt, und die letztlich zum Zerfall führt.1

Es überrascht nicht, dass der beschriebene Vorgang in ganzen Populationen, Generation für Generation, zu beobachten ist. Wir wissen heute, dank der Arbeit von Dr. John Sanford (renommierter Pflanzengenetiker und Gentechnik-Pionier der Cornell-Universität), dass der gleiche allmähliche Prozess des Zerfalls auch im menschlichen Genpool abläuft.

Er wird als genetische Entropie bezeichnet und bringt die Menschheit sowie alle höheren Organismen irgendwann an den Punkt des Aussterbens (außer natürlich durch göttliches Eingreifen).2 Dieser Prozess läuft in „höheren“ Organismen schneller ab.3 Tatsächlich bedeutet er sogar, dass die menschliche Spezies nur mehrere tausend Jahre alt sein dürfte und sicher nicht Hunderttausende von Jahren, denn sonst wären wir bereits ausgestorben.

Dieses Thema ist nicht allgemein bekannt, unterstützt aber die biblische Schöpfungslehre sehr stark. Einfach ausgedrückt bedeutet genetische Entropie, dass der Informationsgehalt im Erbgut aufgrund der Anhäufung von Mutationen von Generation zu Generation immer weiter abnimmt.4

Mutationen: Gut, schlecht oder neutral?

Mutationen treten bei allen Lebensformen auf (auch bei Viren). In unserer verdorbenen, gefallenen Welt sind die Mechanismen, die das genetische Material von einer Generation (bzw. auch Zellteilung) zur nächsten reproduzieren, heute unvollkommen. Eine weitere Quelle von Mutationen stellt zudem die Strahlung aus der Umwelt dar. Eltern geben ihren Kindern unweigerlich einige neue Defekte weiter, die bei der Geburt der Eltern noch nicht vorhanden waren.

Schätzungsweise wird jedes Kind mit etwa 100 neuen Mutationen geboren. Diese werden zu den bereits angesammelten Mutationen früherer Generationen hinzuaddiert.

Diese Kopierfehler tragen fast nie zur Verbesserung des Organismus bei. Könnten Sie jemals eine Enzyklopädie verbessern, indem Sie jedes Mal, wenn sie gedruckt wird, mehr und mehr Rechtschreibfehler hinzufügen? Die evolutionäre Forschung erkennt dies sehr deutlich an:

Selbst die einfachsten lebenden Organismen sind hochkomplex. Mutationen, wahllose Veränderungen dieser Komplexität, sind mit viel größerer Wahrscheinlichkeit schädlich als nützlich.5

Und:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die überwiegende Mehrheit der Mutationen schädlich ist. Dies ist eines der bestbelegten Prinzipien der evolutionären Genetik, und wird sowohl durch molekulare als auch durch quantitativ-genetische Daten gestützt.6

Eine Schätzung geht davon aus, dass die Zahl der schädlichen Mutationen, die der nützlichen um eine Million zu eins übersteigt.7 Selbst bei den meisten „nützlichen“ Mutationen stellt sich heraus, dass sie Funktionen zerstören, anstatt Neue zu gestalten, wie zum Beispiel flügellose Käfer auf windgepeitschten Inseln.8

Neutrale Mutationen?

Einige Menschen, insbesondere solche mit wissenschaftlichem Hintergrund, sind davon überzeugt, dass die meisten Mutationen weder gut noch schlecht sind. Sie sagen, dass Mutationen mehrheitlich neutral seien, was ein großes Missverständnis darstellt. Wenn man bedenkt, wie wichtig die in der DNS kodierte Information für Lebewesen ist, wird man schnell einsehen, dass zufällige Veränderungen nicht ohne Auswirkung bleiben, und die meisten dieser Veränderungen sogar negative Effekte nach sich ziehen. Sie werden nicht einfach gar nichts bewirken. Ein Auszug einer wissenschaftlichen Arbeit zu diesem Thema:

… es scheint unwahrscheinlich, dass eine Mutation wirklich neutral in dem Sinne ist, dass sie keine Auswirkungen auf die Überlebensfähigkeit hat. Alle Mutationen müssen einen gewissen Effekt haben, selbst wenn dieser Effekt verschwindend gering sein sollte.9

Fast neutral

Während es im Wesentlichen keine Mutationen gibt, die man im strengen Sinn als neutral bezeichnen könnte, ist es jedoch möglich, dass Mutationen so geringe Auswirkungen haben, dass sie zumindest „effektiv neutral“ sind (Dr. Sanford nennt sie „nahezu neutral“). Der Genetiker Motoo Kimura (1924-1994) stellte ein neues Modell auf, das – bezogen auf die Gesamtanzahl der Mutationen – eine riesige Menge an „effektiv neutralen“ Mutationen beinhaltete. Er entdeckte, dass diese Mutationen im Laufe der Zeit einen allgemeinen Rückgang der „Überlebensfähigkeit“ bzw. „Fitness“ verursachten.10

Trotzdem hat Kimura das Konzept der Evolution nie in Frage gestellt. Er vertraute darauf, dass gelegentliche mega-vorteilhafte Mutationen den Effekt dieses allmählichen Rückgangs aufheben würden:

Ob eine so geringe Verschlechterung der Leistungsfähigkeit eine Bedrohung für das Überleben und das Wohlergehen der Spezies (nicht des Individuums) darstellt, ist fraglich, aber dies lässt sich leicht durch adaptive Genaustausche beheben, die von Zeit zu Zeit (sagen wir einmal alle paar hundert Generationen) vorgenommen werden.10,11

Doch es gibt keine Beweise, die Kimuras Wunschvorstellung rechtfertigen würden. Die Fakten zeigen das Gegenteil: Wenn genügend Zeit vergeht, werden die Organismen schließlich der Last der schädlichen, sich allmählich anhäufenden Mutationen erliegen, und aussterben.12 Tatsächlich zeigte ein von Sanford und anderen auf einem Symposium zum Thema Information an der Cornell-Universität gehaltener Vortrag, dass viele solcher „hochwirksamen“ nützlichen Mutationen tatsächlich das Aussterben der Art beschleunigen würden. Sie „behindern stark die Selektion, die gegen Mutationen mit geringer Auswirkung arbeitet“, was das Problem der genetischen Entropie noch verschlimmert.13

Und was ist mit natürlicher Selektion … ?

Die Vertreter der Evolutionstheorie werden mitunter versuchen, diese Ideen zu widerlegen, indem sie Dinge sagen wie: „Wenn eine Mutation schädlich ist, wird sie durch natürliche Selektion ausgemerzt werden“. Diese allzu vereinfachte Sichtweise der Selektion wird Biologiestudenten in den Klassenzimmern auf der ganzen Welt schonungslos eingetrichtert – und sie ist sehr irreführend, denn für die meisten Mutationen ist sie völlig falsch!

Natürliche Selektion (NS) – ein unkomplizierter, realer Prozess – bedeutet im Wesentlichen nur „differentielle Fortpflanzung“; mit anderen Worten, einige Individuen einer Population werden sich häufiger fortpflanzen als andere. Daher werden die Merkmale jener Individuen, die sich am meisten fortpflanzen, mit der Zeit am stärksten in der Population vertreten sein.

Die Kraft der NS ist sorgfältig gemessen worden.14 Damit die Selektion die Mutation „sehen“ kann, muss sie stark genug sein, um die Fortpflanzung zu beeinflussen (z.B. durch Töten des Individuums, bevor es sich fortpflanzen kann, oder durch Verursachung von Sterilität oder einer erheblichen Abnahme der Fruchtbarkeit).

Somit kann NS eine nahezu neutrale Mutation nicht „sehen“, denn für sich allein genommen ist der negative Effekt der individuellen Mutation sehr klein und viel zu gering, um einen nennenswerten Unterschied in der Reproduktion zu verursachen. Da sich Fehler jedoch mit jeder Generation häufen, ist ihre kollektive Wirkung mit der Zeit sehr zerstörerisch (siehe „Rennwagen und Fehlerkatastrophe“, S. 50).

Es ist leicht zu erkennen, dass die natürliche Selektion die meisten Mutationen nicht ausmerzt. Wir alle haben Hunderte von Mutationen, die unsere Vorfahren nicht hatten – und viele von uns können sich ohne größere Probleme fortpflanzen und die Gene weitergeben (allerdings zusammen mit vielen Defekten, sowohl alten als auch neuen).

NS funktioniert nur bei Individuen

Die Vertreter der Evolutionstheorie müssen gezwungenermaßen anerkennen, dass die NS nahezu blind für neutrale Mutationen ist, entgegnen aber: „Sobald die sich anhäufenden Schäden durch die Mutationen signifikant werden, wird NS damit beginnen, sie zu beseitigen“. Diese Aussage geht jedoch am Problem vorbei. Die natürliche Selektion kann einzelne Mutationen in einem gewissen Zeitfenster nach deren Auftreten aussortieren. Doch wenn sich Mutationen erst einmal soweit angehäuft haben, dass sie ein echtes, feststellbares Problem darstellen, sind sie ein Risiko für die gesamte Population, nicht nur für einzelne Individuen. Die gesamte Population kann aber nicht „weg-selektiert“ werden – nur wenn sie ausstirbt!

Kurz gesagt, wenn die Welt auch nur einige hunderttausend Jahre alt wäre, dann wären wir aufgrund der genetischen Entropie längst ausgestorben.15 Dies beweist, dass es die biblische Schöpfung und nicht die Evolutionstheorie ist, die mit der genetischen Realität übereinstimmt. Darüber hinaus verdeutlicht sie die düstere Zukunft, die die Menschheit erwartet, wenn nicht unser Schöpfergott eingreift.

Rennautos und Fehlerkatastrophe

racing-car

Stellen Sie sich einen Rennwagen in Top-Zustand vor. Nun stellen Sie sich vor, jemand schlägt mit einem kleinen Hammer auf ihn ein und verursacht eine bescheidene Delle in eine seiner Verkleidungen – oder einen Riss in seine Windschutzscheibe. Beeinträchtigt dieses einzige Vorkommnis die Chancen des Autos, das Rennen zu gewinnen? Nein, aber es ist offensichtlich, dass der Hammerschlag einen – wenn auch leichten – Schaden verursacht hat.

In Anlehnung daran ist der Hammerschlag eine nahezu neutrale Mutation; die Delle ist die Auswirkung der Mutation. Das Rennen ist vergleichbar mit der „natürlichen Selektion“ und der Sieger des Rennens ist „tauglicher“ als die Konkurrenz.

Nun stellen Sie sich vor, dies wiederholt sich tausende oder sogar hunderttausende Male, überall am Auto. Es wird schließlich einen erheblichen Schaden erleiden. Es wird weniger aerodynamisch; es könnte unmöglich werden, aus der Windschutzscheibe herauszusehen; elektrische Verbindungen im Inneren des Autos könnten sich lösen. Irgendwann wird das Auto, wenn man genug von diesen leichten Schlägen hat, völlig fahrunfähig. Aber dieser Prozess findet nicht nur bei einem der Autos statt. Jedes Auto im Rennen sammelt diese kleinen Beulen in etwa mit der gleichen Regelmäßigkeit. Irgendwann werden so viele Autos fahrunfähig sein, dass das ganze Rennen abgebrochen werden muss.

Die Absage des Rennens ist gleichbedeutend mit dem Aussterben. Genetisch wird dies als „Fehlerkatastrophe“ oder „Mutationskernschmelze“ bezeichnet.

Verweise und Anmerkungen

  1. Für eine detaillierte Erklärung auf Laienebene siehe Wieland, C., World winding down, Creation Book Publishers, Powder Springs GA, 2012; verfügbar unter creation.com/s/10-2-602. Zurück zum Text.
  2. Sanford, J., Genetic Entropy, FMS publications, 2005-2014; verfügbar unter creation.com/s/10-3-513. Zurück zum Text.
  3. Siehe Carter, R., Genetic entropy and simple organisms; creation.com/genetic-entropy-and-simple-organisms, 25. Oktober 2012. Zurück zum Text.
  4. Lynch, M., Rate, molecular spectrum, and consequences of human mutation, Proceedings of the National Academy of Sciences (USA) 107(3):961-968, 2010. Zurück zum Text.
  5. Gerrish, P. et al., Genomic mutation rates that neutralize adaptive evolution and natural selection, J. R. Soc. Interface, 29. Mai 2013. Zurück zum Text.
  6. Keightley P.D. und Lynch, M., Toward a realistic model of mutations affecting fitness, Evolution 57(3):683-5, 2003. Zurück zum Text.
  7. Gerrish, P. und Lenski, R., The fate of competing beneficial mutations in an asexual population, Genetica 102/103: 127-144, 1998. Zurück zum Text.
  8. Wieland, C., Beetle bloopers, Creation 19(3):30, 1997; creation.com/beetle. Zurück zum Text.
  9. Eyre-Walker, A. und Keightley P.D., The distribution of fitness effects of new mutations, Nat. Rev. Genet. 8(8):610–8, 2007. Zurück zum Text.
  10. Kimura, M., Model of effectively neutral mutations in which selective constraint is incorporated, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76(7):3440-3444, 1979. Zurück zum Text.
  11. Eine ausführliche Erläuterung der Fragen im Zusammenhang mit dem Begriff “Fitness” finden Sie unter creation.com/fitness. Zurück zum Text.
  12. Für einen Fall von genetischer Entropie in einer Viruspopulation: creation.com/genetic-entropy-evidence. Zurück zum Text.
  13. Sanford, J., Baumgardner, J., und Brewer, W., Selection threshold severely constrains capture of beneficial mutations, in: Marks II, R.J. et al. (Hrsg.) Biological Information-New Perspectives (Konfernezband eines Symposiums an der Cornell University im Jahre 2011), World Scientific, Singapur, S. 283; krusch.com Zurück zum Text.
  14. Gibson, P., Baumgardner, J., Brewer, W., und Sanford, J. , Can purifying natural selection preserve biological information? in: Mark II, R.J. et al. (Hrsg.), ref. 13, S. 232-263. Zurück zum Text.
  15. Kondrashov, A.S., Contamination of the genome by very slight harmfulations: why have we have not died 100 times over? J. Theor. Biol. 175(4):583-594, 21. August 1995. Zurück zum Text.