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Die rezessive Phase der Sintflut begann in der mittleren Kreidezeit und trug kilometerdicke Sedimentschichten vom australischen Kontinent ab

von 
übersetzt von Markus Blietz

Die Geologie des südwestlichen Westaustralien ist durch freiliegende kontinentale Kratone [geologische Kerngebiete der Kontinente; Anm. d. Übers.], dicke sedimentäre Ablagerungen, vertikale Krustentektonik und weitverbreitete Erosion gekennzeichnet. Der Zeitablauf dieser Vorgänge kann mit der Abfolge der hydraulischen und tektonischen Prozesse in Verbindung gebracht werden, die während der biblischen Sintflut stattfanden. Die Periode, während der das Wasser der Sintflut auf der Erde anstieg, war durch eine weit verbreitete Ablagerung von dicken Sedimenten auf dem gesamten Kontinent gekennzeichnet. Die darauf folgende Periode, in der sich das Wasser der Sintflut in die sich neu bildenden Ozeane zurückzog, war von Erosion geprägt, die kilometerdicke Sedimente von den Kratonen abhobelte. Der Übergang zwischen diesen beiden Perioden war durch vertikale Tektonik gekennzeichnet, die die Öffnung des Indischen Ozeans, die Hebung des Kontinents und die Rückkehr des Wassers der Sintflut ins Meer einleitete. Diese Interpretation im Rahmen der Sinflut wird dadurch unterstützt, dass die in einem biblisch-geologischen Modell identifizierten Prozesse mit veröffentlichten geologischen Querschnitten und anderen geologischen Daten für die Region in Verbindung gebracht werden.


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Um die Geologie eines beliebigen Gebiets auf dem Globus zu interpretieren, ist es notwendig, mit einem geologischen Modell zu beginnen, das die Ereignisse und Prozesse der Vergangenheit mit der Geologie der Gegenwart verbindet. Wir werden die Geologie des südwestlichen Westaustralien aus einer biblischen Perspektive heraus interpretieren, indem wir das biblisch-geologische Modell verwenden, das erstmals 1994 auf der International Conference on Creationism veröffentlicht wurde (Abbildung 1).1 Das betrachtete Gebiet in Westaustralien ist geologisch besonders interessant, weil hier präkambrische Kratone mit paläozoischen und mesozoischen Sedimentationen verbunden sind.

Das biblisch-geologische Modell wurde entwickelt, indem die biblischen Ereignisse betrachtet wurden man dann überlegte, welche Ereignisse für die Geologie der Erde am wichtigsten waren. Dann wurden die Prozesse, die in jeder dieser geologisch bedeutsamen Perioden abliefen, näher untersucht, um zu ermitteln, welche geologischen Merkmale als Ergebnis dieser Prozesse zu erwarten waren. Sobald so ein Modell aufgestellt ist, besteht der nächste Schritt zur Interpretation darin, die relevanten geologischen Informationen zu sammeln. Heutzutage ist eine Fülle von Informationen für die meisten interessanten Regionen auf dem Globus verfügbar.

Abbildung 2 zeigt einige der wichtigsten geologischen Regionen im Südwesten von Westaustralien. Die Geologie des Südwestens wird durch den Yilgarn-Kraton dominiert, der sich etwa 800 km nach Osten und 1.000 km von Norden nach Süden erstreckt. Der Kraton besteht überwiegend aus kristallinen Gesteinen wie Granit und Gneis, jedoch mit sublinearen (d. h. fast linearen) Gürteln anderer metamorphosierter [d. h. durch Druck und Temperatur ungewandelt; Anm. d. Übers.] Gesteine, einschließlich reicher goldhaltiger Grünsteingürtel.

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Abbildung 1. Biblisch-geologisches Modell (nach T. Walker, modifiziert)1.

Nach heutigen Vorstellungen wurde der Kraton aus einer Reihe von riesigen, zerbrochenen Krusten-„Blöcken“, sogenannten „Terranen“, gebildet, die abgeschert, metamorphosiert, verschoben und schließlich zu einem Ganzen zusammengefügt wurden.2 In den letzten Jahrzehnten haben sich allerdings die Vorstellungen über den Zeitpunkt dieser Akkretion [Zusammenfügung] geändert. In den 1980er Jahren wurde noch davon ausgegangen, dass massive granitische Intrusionen die Terrane früh in der Erdgeschichte zu einem stabilen „festen“ Kraton verschweißten (vor 3 Milliarden Jahren nach der evolutionistischen Zeitskala).3 In jüngerer Zeit fokussierten sich die Modelle eher auf Plattentektonik, wobei die Terrane über einen viel längeren Zeitraum akkretierten.4 Im Folgenden betrachten wir nur den relativen Zeitverlauf bei der Bildung der verschiedenen geologischen Strukturen; die spezielle Art und Weise, wie sich der Kraton gebildet hat, hat keinen Einfluss darauf.

Westlich des Yilgarn-Kratons befindet sich das Perth-Becken, das sich etwa 700 km in Nord-Süd-Richtung entlang der Küste und an Land erstreckt (Abbildung 3). Offshore erstreckt es sich noch weiter, insgesamt etwa 1.300 km entlang des Kontinentrandes. Das Perth-Becken ist durch die Darling-Verwerfung [eine der längsten und bedeutendsten geologischen Störungen in Australien; Anm. d. Übers.] vom Yilgarn-Kraton getrennt.

Geologische Querschnitte

Geologische Karten, insbesondere die Standardserien im Maßstab 1:250.000 mit ihren interpretierten geologischen Querschnitten, sind ein hervorragendes Werkzeug zur Visualisierung des Gesamtüberblicks über die Geologie eines Gebiets und ermöglichen die Interpretation in einem biblischen Rahmen.5 Die geologische Karte6 von Perth im Maßstab 1:250.000 enthält zwei geologische Querschnitte entlang der in Abbildung 3 dargestellten Schnittlinien. Der erste, beschriftet mit A-B (Abbildung 4), verläuft durch das Perth-Becken und der zweite, beschriftet mit C-D (Abbildung 5), verläuft durch die Westseite des Yilgarn-Kratons.

Wir beginnen mit dem Querschnitt C-D, der die älteren Gesteine in der Region zeigt. Der Querschnitt ist etwa 92 km lang und weist eine Tiefe von 17 km auf (Abbildung 5). Die vertikalen und horizontalen Skalen sind gleich. Die linke (westliche) Seite des Querschnitts beginnt etwa 45 km nord-nordwestlich von Perth, in Richtung des Randes des Yilgarn-Kratons, und der Querschnitt verläuft von West nach Ost. In diesem Querschnitt ist nichts vom später abgelagerten Perth-Becken zu sehen. Die Abbildung zeigt den Blick in Richtung Norden. Alle auf dem Schnitt gezeigten Gesteinseinheiten wurden als „archaisch“ bzw. ursprünglich eingestuft. Der Querschnitt zeigt grafisch, wie diskontinuierlich die Gesteine des Kratons sind und in welchem Ausmaß sie gefaltet, gestaucht, geschert und fragmentiert wurden. Er zeigt auch, dass die Oberseite des Kratons erodiert und von oben her abgetragen wurde. Dies hat eine subhorizontale (d. h. fast horizontale) Landoberfläche hinterlassen, als ob die Gesteine fast horizontal am Boden abgeschnitten worden wären.

Querschnitt A-B quer durch das Perth-Becken (Abbildung 4) ist etwa 80 km lang. Wie der erste Querschnitt weist er eine Tiefe von 17 km auf, hat die gleichen vertikalen und horizontalen Skalen und ist nach Norden ausgerichtet. Die linke (westliche) Seite des Querschnitts beginnt im Ozean etwa 43 km westlich von Perth, verläuft in Richtung Ost-Nord-Ost und endet etwa 37 km landeinwärts. Die Küstenlinie befindet sich etwa auf halber Strecke des Querschnitts (markiert).

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Abbildung 2. Geologische Hauptregionen von Westaustralien mit Yilgarn Craton und dem Perth-Becken.

Im Gegensatz zum Yilgarn-Kraton wird das Perth-Becken von dicken Schichten aus subhorizontalen Sedimenten dominiert. Die Anordnung der Schichten lässt vermuten, dass die Sedimente einst eine einzige, zusammenhängende horizontale Ablagerung bildeten, dann aber durch nahezu vertikale Verwerfungen gebrochen und vertikal (nach oben und unten) bewegt wurden. Diese Verwerfungen sind in dem Querschnitt deutlich markiert und erstrecken sich bis in das „Grundgestein“, das von den Langzeit-Geologen als verwerfungsreiche Erweiterung des archaischen Yilgarn-Kratons angesehen wird.

Von besonderem Interesse ist, dass diese horizontalen Sedimente an der östlichen (rechten) Seite des Querschnitts abrupt an der Darling-Verwerfung (auf dem Abschnitt als Darling-Verwerfungszone bezeichnet) enden. Die Grundgesteine westlich (links) der Verwerfung sind als archaisch gekennzeichnet, was dem gleichen „Alter“ entspricht wie die Gesteine des Yilgarn-Kratons östlich (rechts) der Verwerfung. Die detaillierte Geologie des Grundgesteins unter dem dicken horizontalen Sedimentozean ist nicht bekannt, daher wird es einfach als undifferenziertes Archaikum dargestellt. Aus dem Schnitt wird deutlich, dass die Bewegung die Gesteine westlich (links) der Darling-Verwerfung um etwa 15 km abgesenkt hat.

Beginnend an der Oberfläche der Kontinente

Bei der Interpretation des Befunds geht es darum, ein in der Bibel beschriebenes historisches Ereignis mit einem physischen Ereignis auf der Erde zu verknüpfen. Eine offensichtliche und eindeutige Möglichkeit, damit zu beginnen, besteht in dem Zeitpunkt, als die ganze Welt mit Wasser bedeckt war (1. Mose 7,20). Dies geschah etwa am 150. Tag der Sintflut. Wir können also unsere Interpretation des geologischen Querschnitts damit beginnen, uns einen Meeresspiegel vorzustellen, der hoch genug war, um die gesamte Region mit Wasser zu bedecken.

Computersimulationen zu den Auswirkungen eines höheren Meeresspiegels auf die Zirkulationsmuster der Ozeane zeigen, dass die Erdrotation zirkulierende Strömungen über den überfluteten Kontinenten erzeugen würde.7 Manche Simulationen ergaben Strömungsgeschwindigkeiten von 40-80 m/s, während andere niedrigere Geschwindigkeiten im Bereich von etwa 25 m/s anzeigten.8 Solche zirkulierenden Strömungen mit hoher Geschwindigkeit reichen aus, um Wasserkavitation [Kavitation ist die Bildung und Auflösung dampfgefüllter Hohlräume in Flüssigkeiten; Anm. d. Übers.] auszulösen, die die Landoberfläche schnell erodieren. Es ist möglich, dass die Oberfläche ganz oben im geologischen Querschnitt durch solche zirkulierenden Strömungen erodiert wurde, auch wenn man keine direkten Indizien dafür hat, dass sich solche zirkulierenden Zellen über diesem Teil von Westaustralien etablierten.

Nachdem sie ihren Höhepunkt erreicht hatten, begannen die Fluten, die die Kontinente bedeckten, zurückzugehen und taten dies sieben Monate lang, bis die Erde trocken war (1. Mose 8,14). Anfangs ging das Wasser in breiten, kontinuierlichen Strömen zurück, wodurch die Oberfläche der Kontinente erodiert wurde und weite, flache Ebenen entstanden. Wir erwarten, dass die Richtung der Wasserströmung senkrecht zur heutigen Küstenlinie verlief, obwohl die Richtung auch durch die großräumige Topographie, einschließlich der Form der Küstenlinie, sowie durch alle zirkulierenden Zellen über dem Land beeinflusst wurde. Diese Strömung über die Oberfläche des Kontinents in Richtung Küste verlief wahrscheinlich von Ost nach West (von rechts nach links).

Flache Horizonte entstanden durch Wassererosion auch schon zu früheren Zeiten während der energiereichen eruptiven und ansteigenden Phase der Sintflut, bevor das Wasser die Erde bedeckte. Diese Erosionsflächen sind in der Regel auf geologischen Querschnitten zu erkennen, wie z. B. der Kontakt zwischen dem archaischen Grundgestein und den dicken horizontalen Sedimenten in Abbildung 4.

Die hilfreichste großflächige Erosionsfläche für die Interpretation ist die Landoberfläche, die während der rezessiven Phase der Sintflut entstand, als sich die Fluten in die Ozeane zurückzogen und die Landschaft erodierten. Es ist weithin anerkannt, dass überall auf dem Globus eine unglaubliche Dicke von Gesteinsmaterial von den kontinentalen Oberflächen abgetragen wurde.9 Geologen des 19. Jahrhunderts nannten diesen Prozess eine Periode der Denudation.10 Ein bekanntes Gebiet, das eine solche flache Erosionsfläche aufweist, ist das Gebiet um den Grand Canyon, und es wurde die Große Denudation genannt.11 Bei dem Versuch, diese flachen Erosionsflächen ohne die globale Sintflut zu erklären, haben sich die Uniformitaristen auf das Konzept einer sogenannten „Rumpffläche“ [eine stark erodierte Fläche eines übriggebliebenen Gebirges; Anm. d. Übers.] zurückgezogen, dem letzten Stadium eines hypothetischen Landschaftserosionszyklus, das von W.M. Davies entwickelt wurde, aber heute weitgehend abgelehnt wird.12 Solche ebenen Erosionsflächen werden jedoch von der rezessiven Phase der Sintflut erwartet und durch sie erklärt.13

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Abbildung 3. Geografische Ausdehnung des Perth-Beckens (dunkelgrau). Linien für die geologischen Querschnitte sind eingezeichnet.

Als der Wasserspiegel über dem Land während der rezessiven Phase sank, tauchte die Landoberfläche schließlich an einigen Stellen auf und begrenzte den zurückweichenden Fluss auf breite Kanäle. Diese Strömung überflutete die niedrigen Bereiche der Gebirgsketten und Steilhänge, und sie erodierte breite Kanäle, die Richtung Ozean verliefen. Wir erwarten, dafür Indizien auf dem Kontinent zu finden.

Es sei angemerkt, dass dabei nicht davon ausgegangen wird, dass das Gebiet während der nach der Sintflut stattfindenden Eiszeit (Pleistozän) vergletschert war,14 so dass wir die erosiven Auswirkungen der Gletscher nicht berücksichtigen müssen. Das bedeutet, dass es in den 4.500 Jahren seit der Sintflut nur eine minimale Erosion der Landschaft gegeben hat.

Ablagerung und Erosion

Die Art und Weise, wie die dicken horizontalen Sedimente des Perth-Beckens auf dem Querschnitt dargestellt sind, lässt vermuten, dass sie einst eine durchgehende horizontale Ablagerung über das Becken bildeten. Die nahezu vertikalen Verwerfungen, die auf dem Querschnitt dargestellt sind (Abbildung 4), erstrecken sich durch den größten Teil der Sedimente und in das „Grundgestein“ hinein. Dies deutet darauf hin, dass die Bewegung entlang der Verwerfungen nach der Ablagerung der Sedimente stattfand und die Krustenblöcke mit den darüber liegenden Sedimenten vertikal (nach oben und unten) verschoben wurden. Es scheint keine signifikante syntektonische Ablagerung (d. h. eine Sedimentablagerung gleichzeitig mit einer Bewegung der Verwerfungen selbst) stattgefunden zu haben, da es keine offensichtliche Verdickung oder Krümmung der Sedimente in der Nähe der Verwerfungsebenen bzw. Verwerfungslinien gibt. Dies gilt auch für die Sedimente, die an die Darling-Verwerfung angrenzen. Der Querschnitt (Abbildung 4) zeigt keine Krümmung oder Verdickung der Sedimente in der Nähe der Darling-Verwerfung. Natürlich handelt es sich um einen interpretierten Schnitt, der eine gewisse Vereinfachung der Situation beinhaltet, aber wir erwarten dennoch, dass diese Merkmale in der Abbildung erscheinen würden, wenn ihr Vorhandensein bekannt wäre.

Die Tatsache, dass die Sedimente des Perth-Beckens abrupt an der Darling-Verwerfung enden, lässt darauf schließen, dass sie sich gemäß dem Prinzip der lateralen Kontinuität einst über das Darling-Plateau Richtung Osten über die Oberfläche des Yilgarn-Kratons hinweg erstreckten. Da die Sedimente so dick sind, scheint es, dass sie sich über eine weite Strecke nach Osten erstreckten.

Auf den Querschnitten (Abbildungen 4 und 5) sind jedoch keine Sedimente auf dem Yilgarn Craton zu erkennen. Wenn sie vorhanden waren, dann wurden sie wieder entfernt. Innerhalb des biblischen Rahmens sieht es so aus, dass diese kilometerdicken Sedimente während der rezessiven Phase der Sintflut vom Plateau weg erodiert wurden.

Erosive Überreste

Wenn die dicken und ausgedehnten Sedimentablagerungen im Perth-Becken einst den Kraton bedeckten und anschließend erodiert wurden, wie es der Querschnitt vermuten lässt, gibt es dann dafür andere, direkte Belege? Es ist nicht ungewöhnlich, dass Erosionsreste auf Landschaften zurückbleiben, die eine weitreichende Erosion durch fließendes Wasser erfahren haben. Gibt es solche Überreste auf dem Yilgarn-Kraton?

Auf dem Yilgarn-Kraton gibt es Überreste der kreidezeitlichen Sedimentation. Kreidezeitliche Sedimente sind jedoch nicht das, wonach wir suchen. Wir suchen nach Überresten von Sedimenten, die mit dem Kraton in direktem Kontakt stehen und denen ein ähnliches „Alter“ zugewiesen wird wie den Sedimenten an der Basis des Perth-Beckens, wo sie ebenfalls in Kontakt mit dem Grundgestein stehen. Mit anderen Worten, wir würden nach Sedimenten suchen, die als Silur, Devon oder Perm klassifiziert sind, nicht als Kreide oder Tertiär.

Natürlich werden Sedimente nach den darin enthaltenen Fossilien klassifiziert, ein Verfahren, das davon ausgeht, dass die Ablagerungsbedingungen lokal begrenzt waren und über Millionen von Jahren andauerten. Diese Situation gilt jedoch nicht im Rahmen der Sintflut, da die Wasserströme von kontinentalem Ausmaß und von kurzer Dauer waren. Ähnliche Fossilien müssen keine exakte zeitliche Korrelation für Sedimente bedeuten, die in weit voneinander entfernten geographischen Gebieten abgelagert wurden. Wegen der kurzen Zeitdauer repräsentieren die Sedimentablagerungen keine in situ-Umgebungen, sondern große Ablagerungsbereiche von Wasser, das während der Überschwemmungsphase der Sintflut über weite Strecken mit hoher Energie floß. Die Korrelation anhand von Fossilien hat daher nur einen sehr begrenzten Gültigkeitsbereich und erfordert viel Sorgfalt bei ihrer Anwendung.

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Abbildung 4. Geologischer Querschnitt A-B in West-Ost-Richtung quer durch das Perth-Becken. Die unterste horizontale Schicht ist mit S? D? gekennzeichnet, was bedeutet, dass es sich um Silur oder Devon handeln könnte. Die nächsthöheren Schichten sind mit P, TR, Jl, Jmu, K und T beschriftet, was Perm, Trias, Unterjura und Mittel- bis Oberjura, Kreide und Tertiär bedeutet. Die Sedimente liegen auf dem Grundgestein, das als Archaisch A bezeichnet wird. (Umgezeichnet aus Ref. 6.)

In der Tat sind auf dem Plateau einige beeindruckende Sedimentablagerungen erhalten. Drei bekannte Ablagerungen heißen Collie-, Wilga- und Boyup-Becken, die sich in Richtung des Kratonrandes befinden, nur 45 km östlich der Darling-Verwerfung und 100 km südlich von Perth (Abbildung 6a).15 Diese Ablagerungen sind als permisch16 klassifiziert, was den Schichten nahe der Basis der Sedimente im Perth-Becken, nach denen wir suchen, ähnlich ist.

Das Collie-Becken besteht aus zwei Teilbecken, die miteinander verbunden sind, wie in Abbildung 6b dargestellt.17,18 Es ist etwa 26 km lang und 15 km breit mit einer maximalen Dicke von 1,4 km. Die permischen Schichten sind innerhalb von nach unten verworfenen Blöcken (einem „Graben“) des archaischen Yilgarn-Kratons eingeschlossen. Sie sind von einer dünnen Schicht aus schräg liegenden kreidezeitlichen Sedimenten bedeckt. Die Kohleflöze innerhalb der Sedimentschichten werden zur Stromerzeugung abgebaut, und die meisten der bearbeiteten Flöze variieren in der Mächtigkeit von 1,5 m bis 5 m.

Der Querschnitt durch das Collie-Becken (Abbildung 7) zeigt, dass die Schichten an den Verwerfungen wieder abrupt enden. Wie bei den Sedimenten im Perth-Becken gibt es auf dem Schnitt keinen Hinweis darauf, dass sich die Sedimente in Richtung der Verwerfungen krümmen oder verdicken, was eine syntektonische Ablagerung innerhalb eines lokalisierten Beckens ausschließt. Darüber hinaus zeigt der Schnitt, dass die Sedimente an der Bodenoberfläche abgehobelt wurden. All dies deutet darauf hin, dass diese Sedimente einst Teil einer viel größeren Sedimentablagerung waren, die einen wesentlich größeren Bereich des Yilgarn-Kratons bedeckte. Nach der Ablagerung haben Verwerfungen innerhalb des Yilgarn-Kratons die Sedimente vertikal abgesenkt und die Erosion auf dem Kraton hat die umliegenden Sedimente abgetragen. Die Sedimente in dem durch Verwerfungen nach unten bewegten Graben blieben erhalten.

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Abbildung 5. Geologischer Querschnitt C-D in West-Ost Richtung am Rande des Yilgarn-Kratons. Alle geologischen Einheiten wurden als archaisch eingestuft. (Neu gezeichnet aus Ref. 6.)

Interessanterweise ist die Mächtigkeit der permischen Sedimente innerhalb des Collie-Beckens (Abbildung 7) mit 1,4 km ähnlich groß wie die der permischen Sedimente im Querschnitt des Perth-Beckens (Abbildung 4). Millar et al. bemerken darüber hinaus, dass deutlich mehr Sediment über den permischen Sedimenten des Collie-Beckens abgelagert wurde. Schätzungen, die auf dem Vitrinit-Reflexionsgrad [Vitrinit ist einer der Hauptbestandteile von Kohle; Anm. d. Übers.], einer indirekten Messmethode, basieren, deuten auf eine Mächtigkeit dieser nach-permischen Sedimente von etwas weniger als 2.000 m hin.19 Obwohl dies weniger ist als die 6 km nach-permischer Sedimente, die im Perth Becken (Abbildung 7) gezeigt werden, liegt es in der gleichen Größenordnung und wahrscheinlich innerhalb der Grenzen der Schätzgenauigkeit für die Vitrinit-Methode.

Ähnliche Sedimente finden sich auch in den Wilga- und Boyup-Becken, die 30 km bzw. 45 km südlich des Collie-Beckens liegen. In einer Veröffentlichung heißt es über diese Becken, dass sie „wie das Collie-Kohlefeld Relikte einer flächig ausgedehnten permischen Abfolge sind, die in verwerfungsbegrenzten Gräben auf dem Yilgarn-Kraton erhalten geblieben sind“.20 Neuere Veröffentlichungen beschreiben sie nicht als Becken, sondern als „Ausreißer“ bzw. geologische Anomalien,15 was angesichts der Tatsache, dass ein Großteil der umliegenden Sedimente durch Erosion entfernt wurde, angemessener erscheint.

Somit bestätigen die Sedimente innerhalb der Collie-, Wilga- und Boyup-Becken die Erwartungen, die aus dem geologischen Querschnitt von Perth herrühren. Wir schließen daraus, dass sich die dicken Sedimente innerhalb des Perth-Beckens einst über die Oberfläche des Yilgarn-Kratons erstreckten. Sie wurden von den zurückweichenden Wassern der Sintflut weg erodiert. Die Verwerfungsgräben haben jedoch einen Rest dieser Sedimente auf dem Kraton erhalten.

Zeitlicher Ablauf der Erhebung der Kontinente

Um die ganze Erde mit Wasser zu bedecken, müssen etwa in der Mitte der Sintflut die Kontinente relativ zu den Ozeanbecken tiefer gelegen gewesen sein. Damit sich das Wasser dann zurückziehen konnte, mussten sich die Kontinente relativ zu den Ozeanbecken anheben — die Sintflut begann zurückzugehen, als die Kontinente begannen, sich zu heben.

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Abbildung 6. Lage der Becken von Collie, Wilga und Boyup, Westaustralien.

Der geologische Querschnitt von Perth (Abbildung 4) liefert Beweise für die Hebung des australischen Kontinents. Im Querschnitt sieht man, wie die dicken Ablagerungen innerhalb des Perth-Beckens durch nahezu vertikale Verwerfungen, die durch den archaischen Yilgarn-Kraton verlaufen, in Teilbereiche aufgebrochen wurden. Die größte Bewegung liegt in der Größenordnung von 15 km bei der Darling-Verwerfung im Osten (rechts im Bild).

Der Zeitpunkt der Hebung kann anhand der Länge der die Schichten durchdringenden Verwerfungen abgeschätzt werden. Im Querschnitt erstrecken sich die Verwerfungen nach oben bis in die Schichten der Unterkreide, während die Sedimente der Oberkreide (K) kontinuierlich oberhalb der Verwerfungen verlaufen, ebenso wie die Sedimente des Tertiär (T). Dies deutet darauf hin, dass sich die Ozeanbecken nach der Ablagerung der Sedimente der Unterkreide, aber noch vor der Oberkreide abzusenken begannen. Das bedeutet, dass die Sedimente der Unterkreide abgelagert wurden, während die Flutwellen anstiegen, und dass die Schichten der Oberkreide abgelagert wurden, während sich die Flutwellen zurückzogen. Mit anderen Worten, die Mitte der Kreidezeit liegt in der Nähe des Höhepunkts der Sintflut.

Dies stimmt mit dem Zeitablauf der Verwerfungen im Collie-Becken überein. Millar et al. berichten, dass die Verwerfungen nach der Gesteinsbildung stattgefunden zu haben scheinen, was aus dem Querschnitt (Abbildung 7) geschlossen wurde. Sie sagen, dass der wahrscheinlichste Zeitpunkt für die Verwerfungen der Zeitpunkt zwischen später Jura- und früher Kreidezeit ist,21 was dem Zeitpunkt ähnlich ist, der für die Verwerfungen im Abschnitt des Perth-Beckens in Abbildung 4 gezeigt wird.

Der Zeitablauf stimmt auch mit einer Analyse der kreidezeitlichen Sedimente des Great Artesian Basin, Australien, überein.22 Wenn man bedenkt, wie sich das Wasser der Sintflut über den Kontinent bewegte und dabei Sedimente aus einigen Gebieten erodierte und in anderen ablagerte, ist es allerdings unwahrscheinlich, dass Gesteine mit der Bezeichnung Oberkreide in Westaustralien genau zur gleichen Zeit abgelagert wurden wie Gesteine mit der Bezeichnung Oberkreide in Zentral-Queensland.

Uniformitaristische Geologen haben diese Verwerfung mit dem in Verbindung gebracht, was sie als das Auseinanderbrechen von Gondwana und die Trennung Australiens von Indien bezeichnen.21,23 Es scheint also, dass das Auseinanderbrechen von Gondwana, von dem die Mainstream-Geologen sprechen, die Absenkung der Ozeanbecken und die Hebung der Kontinente in der Mitte der Sintflut darstellt. Dies signalisierte den Beginn des Rückzugs der Fluten, wie er in 1. Mose 8 beschrieben wird, und macht deutlich, dass die Sintflut/Nachsintflut-Grenze erst erreicht wurde, als alle Wasser auf den Kontinenten während der anschließenden siebenmonatigen Periode abgeflossen waren. Somit liegt die nachsintflutliche Periode im Perth-Becken weit jenseits der späten Kreidezeit.

Dieser zeitliche Ablauf der kontinentalen Hebung erklärt die Erhaltung der Sedimente innerhalb des Perth-Beckens. Der Grund für deren Erhaltung ist derselbe, warum die Sedimente des Collie-, Wilga- und Boyup-Beckens erhalten blieben, als Verwerfungen sie unter die Oberfläche des Kratons absenkten und sie dadurch vor den erosiven Auswirkungen der zurückweichenden Flutwellen schützten. Auf die gleiche Weise senkte eine Verwerfung am Rand des Kratons das Perth-Becken ab, so dass es vor Erosion geschützt war, als sich die Flutwellen vom Kontinent zurückzogen.

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Abbildung 7. Querschnitt durch das Collie-Becken (nach Millar et al.17).

Schlußfolgerung

Die dicke Sedimentabfolge innerhalb des Perth-Beckens wurde während der Sintflut gegen Ende des Zeitraums abgelagert, in dem die Fluten stiegen. Diese dicken Ablagerungen bedeckten einen großen geografischen Bereich des Yilgarn-Kratons und erstreckten sich wahrscheinlich weiter über den australischen Kontinent, um sich dort mit ähnlichen Sedimentschichten im Osten zu verbinden. Das Wasser der Sintflut erreichte seinen Höhepunkt, nachdem die Sedimente der Unterkreide abgelagert worden waren. Der Boden des Indischen Ozeans begann sich relativ zum australischen Kontinent abzusenken, nachdem die Sedimente der Unterkreide abgelagert worden waren. Dies führte zu Verwerfungen entlang der Kante des Yilgarn-Kratons an der Westküste von Westaustralien. Die Wasserströmungen über dem australischen Kontinent flossen in westlicher Richtung in den neu entstehenden Indischen Ozean und erodierten kilometerdicke Sedimente von der Oberfläche des Yilgarn-Kratons. Die Sedimente westlich der Darling-Verwerfung im Perth-Becken blieben von der Erosion verschont, da sie bereits eine beträchtliche Strecke abgesunken waren, bevor die Fluten begannen, sich zurückzuziehen. Die Sedimente der Oberkreide und des Tertiär wurden separat abgelagert, nachdem die Verwerfung aufgetreten war, und zwar durch die sich zurückziehenden Fluten. Das biblische geologische Modell bietet offenbar ein sehr brauchbares Szenario, mit dem die geologische Geschichte einer Region entschlüsselt werden kann.

Literaturangaben

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  11. Oard, M.J., The origin of Grand Canyon Part IV: the great denudation, CRSQ 47(1):146–157, 2010. Zurück zum Text.
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  13. Oard, M.J., Flood by Design: Receding Water Shapes the Earth’s Landscape, Master Books, Green Forest, AR, pp. 66–72, 2008. Zurück zum Text.
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  16. Millar et al., ref. 15, p. 2, berichten, dass frühe Arbeiten der Abfolge ein karbonisches oder permokarbonisches Alter zugewiesen hatten, während spätere Arbeiten eine permische Klassifizierung auf der Grundlage von Pflanzenfossilien vornahmen. Zurück zum Text.
  17. Millar et al., ref. 15, p. 4. Zurück zum Text.
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  19. Millar et al., ref. 15, p. 5. Zurück zum Text.
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